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Weinregionen

Für mit Weinreben bepflanzte Flächen gibt es in den Weinbauländern viele Bezeichnungen. Im deutschsprachigen Raum sind Rebberg, Weinberg, Wengert, Wingert (vor allem in Deutschland) oder Weingarten (vor allem in Österreich) gebräuchlich. Dies kann ein relativ kleiner Bereich (in Besitz eines einzigen Eigentümers), aber genauso gut ein sehr großer Bereich sein, den sich viele Besitzer teilen. Es muss sich auch nicht in jedem Fall um eine zusammenhängend mit Rebstöcken bepflanzte Fläche handeln. Bei einer Zersplitterung spricht man von Streuweinberg. Beim Weinberg muss das trotz des Namensteils „berg“ nicht unbedingt eine Hanglage mit mehr oder weniger starker Neigung sein, sondern wird oft romantisierend oft auch für ebene Flächen verwendet. AbgrenzungGeographisch definierte und gegebenenfalls herkunftsgeschützte Bereiche können, müssen aber nicht mit Weinbergs- bzw. Weingartengrenzen übereinstimmen. Das bedeutet, dass ein Weinberg bzw. Weingarten mit einer Einzellage (Deutschland) oder Riede (Österreich) genau übereinstimmen, aber auch aus mehreren solcher Gebietseinheiten bestehen kann. Die Bezeichnungen beziehen sich oft auf die ganz spezielle örtliche Beschaffenheit und können auch eine Qualitäts-Kategorisierung bedeuten. Einen entscheidenden Einfluss auf die Weinbergqualität bzw. den von dort gekelterten Wein haben der Bodentyp, das Klima (Kleinklima), die Rebsorte und selbstverständlich auch die Art der Weinbereitung. Oft wird dafür der umfassende Begriff Terroir für spezifische Gegebenheiten mit unverwechselbarer Charaktereristik verwendet.

Herkunfts- und Klassifizierungs-Systeme
In den meisten Weinbauländern gibt es Herkunftssysteme für Rebflächen (Lagen, Weinberge, Bereiche) und damit in Zusammenhang stehende Klassifizierungssysteme für Weine.
Mit dem von der EU eingeführtes System INVEKOS müssen alle Weingärten digital erfasst und der Weinbaukataster umgestellt werden.

Deutschland

Ahr

Weinanbaugebiet Ahr

Die Ahr ist eine der kleineren Weinbauregionen Deutschlands und Heimat von überwiegend roten Rebsorten. Das Weinbaugebiet ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, der sich zwischen Koblenz und Bonn mit dem Rhein vereint. Die Weinbauregion ist eine der nördlichsten in Deutschland, in der vor allem Spätburgunder angebaut werden. Eine Spezialität des Gebiets ist der Frühburgunder, der unter Rotweinliebhabern als willkommene Abwechslung zum klassischen Spätburgunder beliebt ist.

  • Name: Ahr
  • Größe: 560 ha
  • Boden: steinhaltig mitvulkanischem Gestein und Schiefer bis lössreich
  • Rebsorten: Spätburgunder,Riesling und Portugieser

Baden

Weinanbaugebiet Baden

Baden ist mit rund 16.000 ha eines der größten Weinanbaugebiete Deutschlands. Aufgrund der südlichen Lage zählt das Weinbaugebiet als einziges in Deutschland zu der wärmeren europäischen Weinbauzone "B". In Baden halten sich weiße und rote Trauben die Balance, wobei ein geringes Übergewicht von weißen Rebsorten vorherrscht. In der Region werden viele auch weniger bedeutende und verbreitete Weine angebaut. Neben seinen Weinen ist das Weinbaugebiet für die Wahl der Badischen Weinkönigin bekannt.

  • Name: Baden
  • Größe: 16.000 ha
  • Boden: kalk- und tonreiche Böden, Lössböden, vulkanische Böden, Keuper
  • Rebsorten: Spätburgunder, Müller-Thurgau, Grauburgunder und Riesling

Franken

Weinanbaugebiet Franken

Franken ist eines der Weinanbaugebiete in Deutschland, in dem überwiegend weiße Rebsorten angebaut werden. Das Weinbaugebiet rund um Würzburg gehört zu denen der mittleren Größe und weist eine Anbaufläche von rund 6.100 ha auf. Die führenden Weine der Region sind Müller-Thurgau und Silvaner. Ein Markenzeichen des Weinbaugebiets ist der Bocksbeutel, eine spezielle Flasche in bauchig-runder Form. Auch ist Franken eines der Weinanbaugebiete in Deutschland, die Rieslaner beheimaten.

  • Name: Franken
  • Größe: 6.100 ha
  • Boden: Verwitterungsböden, Löss-, Kalk- und Lehmböden, Keuperböden
  • Rebsorten: Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus und Riesling

Hessische Bergstraße

Weinanbaugebiet Hessische Bergstraße

Die Hessische Bergstraße liegt südlich von Darmstadt im westlichen Odenwald. Mit einer Fläche von circa 450 ha ist es eines der eher kleinen Weinanbaugebiete. Die klimatischen Voraussetzungen sind ideal für den Weinbau, auch wenn einige Lagen nur kostenintensiv bewirtschaftet werden können. Rund die Hälfte der angebauten Trauben sind Riesling, der in dem Gebiet gute Wachstumsbedingungen vorfindet. Eine Besonderheit des Weinanbaugebietes ist der Rote Riesling, der auf rund 20 ha angebaut wird. Die Region ist als Wandergebiet beliebt und die Weinfeste ziehen jährlich viele Besucher an.

  • Name: Hessische Bergstraße
  • Größe: 450 ha
  • Boden: Leichte Böden mit Lössanteilen
  • Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Grauburgunder und Spätburgunder

Mittelrhein

Weinanbaugebiet Mittelrhein

Der Mittelrhein ist eines der idyllischsten deutschen Weinanbaugebiete und liegt in direkter Nachbarschaft zur Ahr-Region. Die Rheinufer werden von Weinhängen und beeindruckenden Burgen geziert. Die mittelalterlichen Städte der Region laden Besucher zum Verweilen ein und bilden eine malerische Kulisse, um die Weine zu verkosten. Das Weinbaugebiet erstreckt sich über rund 110 km von Bingen bis Bonn. Mit einer Anbaufläche von 460 ha ist das Anbaugebiet eines der kleinsten in Deutschland. Riesling und Müller-Thurgau sind die hauptsächlich angebauten Trauben.

  • Name: Mittelrhein
  • Größe: 460 ha
  • Boden: Verwitterungsböden, Löss, Vulkanböden
  • Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Kerner und Spätburgunder

Mosel

Weinanbaugebiet Mosel

Das deutsche Weinanbaugebiet Mosel blickt auf eine lange Geschichte zurück, deren Anfang durch den Weinanbau der Römer begründet wird. Die Weinfelder der Mosel bilden eines der mittelgroßen Weinanbaugebiete Deutschlands. Die mit Abstand am häufigsten vorzufindende Sorte ist der Riesling, der an den Hängen der Mosel zu einer exzellenten Qualität heranreift. Insgesamt werden in dem Weinbaugebiet an der Mosel rund 125 Weinsorten von 5.000 Winzern angebaut. Neben trockenen Weinen werden auch besonders süße Tropfen gekeltert, die sich durch ihre hohe Beliebtheit unter Weinfans auszeichnen. Die idyllischen Weinanbaugebiete der Mosel sind zudem beliebte Urlaubsgebiete.

  • Name: Mosel
  • Größe: 8.800 ha
  • Boden: Kalkböden, Schieferböden und Grauwacken
  • Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Elbling, Kerner, Weißer und Roter Burgunder

Nahe

Weinanbaugebiet Nahe

Das Weinanbaugebiet Nahe ist eines der abwechslungsreichsten in Deutschland. Aufgrund der vielen Böden finden verschiedene Rebsorten ideale Anbaubedingungen vor, die in überzeugenden Weinen resultieren. Das deutsche Weinbaugebiet zwischen Rhein und Mosel ist mit einer Größe von rund 4.200 ha im unteren Mittelfeld angesiedelt. Rund ein Viertel der Reben sind rote Sorten, wobei circa 11 Prozent der angebauten Trauben Dornfelder sind. Die meist angebauten Rebsorten bilden Riesling und Müller-Thurgau. Die Region ist eines der Weinanbaugebiete in Deutschland, das besonders für den Tourismus privilegiert ist. Gäste können die leckeren Weine verkosten und entspannte Stunden in den Wassern der Heilquellen genießen.

  • Name: Nahe
  • Größe: 4.200 ha
  • Boden: Schieferböden, Buntsandstein, Verwitterungsböden, Tonüberlagerungen
  • Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Dornfelder, Rivaner, Silvaner, Kerner, Weiß-, Grau- und Spätburgunder

Pfalz

Weinanbaugebiet Pfalz

Die Pfalz ist eines der größten Weinanbaugebiete in Deutschland mit einer Fläche von über 20.000 ha. Die gesamte Region hat sich fest dem Wein verschrieben und viele Attraktionen rundum die Traube lassen sich in der Pfalz besichtigen, wie beispielsweise das größte Weinfass und Weinfest der Welt. Die Pfalz ist eines der Weinanbaugebiete mit vielen erlesenen Weinen in einer hohen Qualität. In dem Weinbaugebiet werden Riesling, Dornfelder, Silvaner, Müller-Thurgau, Portugieser, Grauburgunder und viele andere Rebsorten angebaut, sodass für fast jeden Weinliebhaber ein passender Tropfen aus der Pfalz zu finden sein sollte.

  • Name: Pfalz
  • Größe: 23.400 ha
  • Boden: Buntsandstein, Lehm- und Tonböden, kalkhaltige Böden, Keuper- und Mergelböden
  • Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Kerner, Silvaner, Weiß-, Grau- und Spätburgunder, Cabernet Sauvignon, Dornfelder und Portugieser

Rheingau

Weinanbaugebiet Rheingau

Das Weinbaugebiet Rheingau besticht durch eine hübsche Naturlandschaft, die nicht nur Weinfans anzieht. In dem Gebiet mit einer Fläche von 3.100 ha wird überwiegend der bekannte Rheingauer Riesling angebaut. Der Rheingau ist ebenfalls eines der Weinanbaugebiete in Deutschland, das einen exzellenten Spätburgunder hervorbringt.

  • Name: Rheingau
  • Größe: 3.100 ha
  • Boden: schwere Mergelböden, Schieferböden, Lehmböden, kalkhaltige Lößböden, Kiesel und Sandstein
  • Rebsorten: Riesling und Spätburgunder

Rheinhessen

Weinanbaugebiet Rheinhessen

Das Weinbaugebiet Rheinhessen liegt südlich von Mainz und umfasst eine Größe von rund 26.500 ha. Somit ist es das größte der Weinanbaugebiete in Deutschland. Die Weinbaugeschichte der Region reicht in die Zeit der Römer zurück, welche die Reben nach Germanien brachten. Besonders die Rieslinge und Silvaner der Region lassen Weinkenner auf der gesamten Welt aufhorchen. Zudem werden die Burgunder, Rieslinge und auch kräftigen Rotweine aus Rheinhessengeschätzt.

  • Name: Rheinhessen
  • Größe: 26.500 ha
  • Boden: Sand, Löss, Mergel, kalkhaltige Böden, Lehm und Braunerden
  • Rebsorten: Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau, Dornfelder, Portugieser und Burgunder

Saale-Unstrut

Weinanbaugebiet Saale-Unstrut

Saale-Unstrut ist eines der kleinsten deutschen Weinanbaugebiete, das zwischen Leipzig und Erfurt liegt. Die Erträge in der Region sind vergleichsweise niedrig, dafür bieten die gewonnenen Weine feine Nuancen, die ihren trockenen Charakter verfeinernd unterstreichen. Müller-Thurgau und Weißburgunder sind die Steckenpferde des Weinbaugebiets. Aber auch Rieslinge und Silvaner werden in Saale-Unstrut angebaut.

  • Name: Saale-Unstrut
  • Größe: 750 ha
  • Boden: Sand, Löss, Mergel, kalkhaltige Böden, Lehm und Braunerden
  • Rebsorten: Müller-Thurgau, Weißburgunder, Silvaner, Riesling, Dornfelder und Portugieser

Sachsen

Weinanbaugebiet Sachsen

Sachsen ist eines der kleinsten Weinanbaugebiete in Deutschland, aus dem jedoch einige interessante Weine stammen. Das 800 Jahre alte Anbaugebiet bringt überzeugende Weißweine wie Müller-Thurgau, Riesling und Weiß- sowie Grauburgunder hervor. Die bequemste Möglichkeit, um einen Wein aus Sachsen zu verkosten, ist der Besuch des Weinanbaugebiets mit seiner umwerfenden Natur und Umgebung.

  • Name: Sachsen
  • Größe: 490 ha
  • Boden: Granitböden, Lehmböden, Sandstein und Löss
  • Rebsorten: Müller-Thurgau, Riesling, Weiß-, Grau- und Spätburgunder, Traminer und Kerner

Württemberg

Weinanbaugebiet Württemberg

Das Weinbaugebiet Württemberg ist eine der großen Weinregionen in Deutschland. Besonders die roten Rebsorten dominieren im Südwesten mit Sorten wie Trollinger, Schwarzriesling, Lemberger und Spätburgunder.

  • Name: Württemberg
  • Größe: 11.400 ha
  • Boden: Keuperformationen, Muschalkalkinseln, Granitböden, Lehmböden, Sandstein und Löss
  • Rebsorten: Trollinger, Riesling, Schwarzriesling, Lemberger, Kerner, Müller-Thurgau, Spätburgunder, Frühburgunder, Samtrot und Silvaner

Frankreich

Frankreich ist mit 65,889 Mio.hl Wein nach Italien mit etwas mehr als 71,155 Mio. hl Wein (Stand 2011) der zweitgrößte Weinproduzent der Welt, gefolgt von Spanien (56,962 Mio.).

Man sagt, dass jeder Franzose statistisch täglich eine Flasche Wein trinkt. Frankreich hat eine sehr ausgeprägte Weinkultur, die nicht so einheitlich ist, wie man denkt. In verschiedenen Anbauregionen werden gleiche Begriffe für verschiedene Qualitäten verwendet.

Ursache ist die lange Wein-Tradition in Frankreich. Die Klassifizierungen stammen teilweise noch aus dem 17. Jahrhundert. Es ist auch sehr schwierig, diese Klassifikationen zu ändern.

Die Anbaugebiete:

Beaujolais

Weinanbaugebiet Beaujolais

Der französische Weinbaubereich zählt weinrechtlich zum Burgund und liegt im äußersten Süden dieser Weinbauregion. Historisch hat Beaujolais aber nie dazu gezählt. Eine Ausnahme bildet der Nordteil, der zum Département Sâone-et-Loire und damit auch verwaltungstechnisch zum Burgund gehört. Der Großteil hingegen mit der Hauptstadt Villefranche-sur-Saône gehört verwaltungstechnisch zum Département Rhône und zählt damit zur Region Rhône-Alpes. Den südlichsten Teil des Beaujolais bildet die eigene Appellation Coteaux du Lyonnais. Es handelt sich um uraltes Weinbaugebiet, denn unter anderem wurden am Mont Broully (eine der Cru-Gemeinden) Reste römischer Weinberge entdeckt. Im 7. Jahrhundert nach Christ wurden von Benediktiner-Mönchen weitere Rebflächen angelegt. Es handelt sich also um ein sehr altes Weinbaugebiet.

Der Name leitet sich vom burgundischen Hochadelgeschlecht der Beaujeu ab, die hier im Zeitraum von 950 bis 1400 regierten. Am Fuße ihrer Burgfestung entstand im 10. Jahrhundert das Städtchen namens Beaujeu. Zur Eigenständigkeit gegenüber dem Burgund kam es durch das Edikt des Herzogs von Burgund Philipp II. dem Kühnen (1342-1404), mit dem der Anbau der Gamay-Rebe im eigentlichen Burgund verboten wurde. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts spielte hier der Weinbau jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Das war auch auf die schlechte Transportmöglichkeit des Weines zu den großen Abnahmeplätzen zurückzuführen, der Wein wurde deshalb hauptsächlich im Bereich selbst konsumiert. Erst durch den Bau des Briare-Kanals, der ab dem Jahre 1642 die beiden Flüsse Loire und Seine verband, öffnete sich dann schließlich der Markt auch für Paris.

Bereich, Boden und Klima
Der Bereich erstreckt sich über 50 Kilometer Länge und 30 Kilometer Breite. Im Osten liegt das Flusstal der Sâone, im Norden grenzt der burgundische Bereich Mâconnais an, mit dem sich Beaujolais zum geringen Teil überschneidet. Es gibt zwei unterschiedliche geologische Bereiche. Im Norden mit den qualitätsmäßig besten Weinen herrscht Granit, im Süden aber Kalkstein vor. Das für den Weinbau ideale, gemäßigte Klima hat kontinentale, atlantische und mediterrane Einflüsse. Die Weinberge belegen rund 22.000 Hektar Rebfläche in einer Seehöhe zwischen 200 und 450 Metern in 96 Gemeinden. Der Markt wird von großen Winzergenossenschaften beherrscht. Rund 2.500 Winzer besitzen nur kleine Rebflächen mit wenigen Hektars.

Beaujolais

Die einfache Appellation steht allen Winzern offen,wird aber großteils nur in der südlichen Hälfte auf rund 10.000 HektarRebfläche genutzt. In dieser herrscht toniger Kalkboden mit Sandstein vor. Diehier gekelterten Weine sind deutlich leichter als im Norden und reichen anderen Qualität nicht heran. Es sind zumindest 10% vol Alkoholgehaltvorgeschrieben. Die wichtigsten Produzenten sind große Genossenschaften wieCave Beaujolaise du Bois-d’Oingt, Cave Coopérative Beaujolaise de St-Verand undLes Vignerons de la Cave Bully. Die Appellation Beaujolais Supérieurgilt für Weine mit 10,5% vol Alkoholgehalt.

Beaujolais Villages

Die Appellation umfasst rund 5.000 Hektar Rebfläche im Norden. Die fiktive Trennlinie zum Süden bildet die Gemeinde Villefranche-sur-Saône. Die Böden bestehen aus Granit, Porphyr und Schiefer mit Sand und Lehm (ohne Kalk). Die Verwitterung des Granitgesteins in Form von Quarzsand bildet an bestimmten Stellen eine Schicht von zehn Zentimetern bis mehreren Metern Dicke. Das ist der Boden, auf dem die Gamay-Rebe die besten Ergebnisse erbringt. Insgesamt 38 Gemeinden besitzen das Recht, den Namen nach Beaujolais am Etikett anzuführen, davon haben die zehn unten angeführten Cru-Status. Handelt es sich um einen Verschnitt aus zwei oder mehr Gemeinden, muss „Beaujolais Villages“ verwendet werden. Acht Gemeinden haben das Recht, die Weine als Mâcon-Villages und vier davon auch als Saint-Véran zu vermarkten.

Beaujolais Crus

Zehn Gemeinden im nördlichen Bereich haben Cru-Status, was aber im Gegensatz zu den anderen Appellationen ausschließlich für Rotweine gilt. Deren Rebflächen umfassen rund 7.000 Hektar. Vor allem diese Weine haben den Namen Beaujolais berühmt gemacht. Auf den ersten Blick sind viele gar nicht als Beaujolais zu erkennen, da am Etikett oft nur die Gemeinde aufscheint. Auch Flurnamen und Lagen können angefügt werden.

Die Gemeinden sind Brouilly, Chénas, Chiroubles, Côte-de-Brouilly, Fleurie, Juliénas, Morgon, Moulin-à-Vent, Régnié und Saint-Amour.

Bordeaux

Weinanbaugebiet Bordeaux

Die Region Bordeaux zählt wohl zu den bekanntesten Weinbaugebieten Frankreichs, die um den ersten Platz der qualitativ „besten Weine“ rittern. Die gleichnamige Stadt ist die Hauptstadt des Départements Gironde mit dem gleichnamigen Mündungstrichter im Südwesten Frankreichs und gilt als eine der schönsten Weinstädte der Welt. Der griechische Historiker Strabo (63 v. Chr.-28 n. Chr.) schreibt, dass er bei seinem Besuch in „Burdigala“ ungefähr 20 n. Chr. keinen Weinbau vorgefunden hätte. Dies wird aber von Plinius dem Älteren (23-79) wenige Jahrzehnte später nicht bezeugt. Dies bedeutet, dass die Römer um 50 n. Chr. hier den Weinbau begründet haben. Das heutige Gebiet Bordeaux gehörte 300 Jahre zu England (1154-1453) und in dieser Zeit nahm der Weinbau durch den Weinhandel nach England und Flandern bedeutenden Aufschwung. Dies führte zur Gründung von großen Handelshäusern und dem historisch bedeutsamen Bordeaux-Weinhandel.

Ab Ende des 17. Jahrhunderts begann in großem Stil im Bordeaux eine breitflächige Rebenbepflanzung vor allem im Médoc. Auf Grund dessen wurde damals die Bezeichnung „Fureur de planter“ (Pflanzwut) geprägt. Dies legte die Basis für die heutigen Rebflächen. Zu den größten Weingutsbesitzern zählte Marquis Nicolas-Alexandre de Ségur (1697-1755). Im Jahre 1925 setzte der Landwirtschafts-Professor und Abgeordnete des Département Gironde Joseph Capus (1867-1947) entscheidende Initiativen bezüglich des kontrollierten Herkunftssystems (siehe Appellation d’Origine Protégée) in Frankreich, was zur Gründung des Institutes INAO (Institut National des Appellations d’Origine) führte. Eine im Mittelalter gebräuchliche Bezeichnung für das gesamte „Bordeaux-Hinterland“ beginnend ab Bordeaux aufwärts der zwei Flüsse Garonne und Dordogne war Haut-Pays.  Anlässlich der Weltausstellung in Paris 1855 wurden bestimmte Bordeaux-Weine in Qualitäts-Klassen eingeteilt; es waren fast ausschließlich Weine aus dem Bereich Médoc. Diese berühmte Bordeaux-Klassifizierung ist nahezu unverändert gültig.

Atlantique (IGP)

Einer der sieben großen regionalen IGP-Bereiche für die Produktion von Landweinen in Frankreich. Die anderen sechs sind Comtés Rhodaniens, Comté Tolosan, Méditerranée, Pays d’Oc, Terres du Midi und Val de Loire. Er liegt im Südwesten an der Küste des Atlantiks und umfasst die vier Départements Charente, Charente-Maritime, Dordogne und Gironde inkomplettem Umfang, sowie einen großen Teil des Départements Lot-et-Garonne. Der im Jahre 2006 geschaffene Bereich umfasst Teile der Weinbauregionen Bordeaux und Südwest-Frankreich. Dies ermöglicht den Bordeaux-Winzern, auch Landweine zu produzieren, was bis dahin nicht möglich war. Es herrscht atlantisches Klima mit milden Wintern und langen sonnigen Sommern vor. Zu 50% werden Rotweine, sowie zu je 25% Rose- und Weißweine aus den klassischen Bordeauxsorten gekeltert. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Petit Verdot, Carmenère und Malbec (Cot), die wichtigsten Weißweinesorten sind Sauvignon Blanc, Sémillon, Muscadelle, Ugni Blanc (Trebbinao Toscano), Colombard und Chardonnay.

Blaye

Die nach der gleichnamigen Stadt bezeichnete Appellation (auch Blayais) in der Region Bordeaux liegt auf dem rechten Ufer des Mündungstrichters Gironde gegenüber vom im Westen befindlichen Médoc. Der Weinbau lässt sich hier bis in die Römerzeit zurück verfolgen. Berühmt ist dasGebiet auch durch die Höhlen Par-Non-Pair mit prähistorischen Felsmalereien, die als ebenso bedeutend wie jene von Lascaux (in Südwest-Frankreich) gelten. Die Weinberge umfassen rund 6.500 Hektar Rebfläche auf hauptsächlich tonig-kalkigen und tonig-kiesigen Böden mit im Untergrund eisenhaltigem Sandstein.

Blaye - Côtes de Bordeaux - früher Blaye oder Premières Côtes de Blaye

Die nach der gleichnamigen Stadt bezeichnete Appellation(auch Blayais) in der Region Bordeaux liegt auf dem rechten Ufer desMündungstrichters Gironde gegenüber vom im Westen befindlichen Médoc. DerWeinbau lässt sich hier bis in die Römerzeit zurück verfolgen. Berühmt ist dasGebiet auch durch die Höhlen Par-Non-Pair mit prähistorischen Felsmalereien, die als ebenso bedeutend wie jene von Lascaux (in Südwest-Frankreich) gelten.Die Weinberge umfassen rund 6.500 Hektar Rebfläche auf hauptsächlichtonig-kalkigen und tonig-kiesigen Böden mit im Untergrund eisenhaltigemSandstein.

2009 wurde die Dachappellation Côtes de Bordeaux geschaffen, die Rotweine werden nun unter der Appellation Blaye - Côtes de Bordeaux aus den Rotweinsorten Merlot (70%), Cabernet Sauvignon (20%), Cabernet Franc und Malbec(Cot), sowie kleinen Mengen der autochthonen Béquignol Noir und Prolongeau (Bouchalès) produziert. Die Appellation Premières Côtes de Blaye galt bisJahrgang 2008 für Rotweine mit höherem Alkoholgehalt, sie wurde zugunsten Blaye- Côtes de Bordeaux aufgelassen.

Bordeaux Clairet

Regionale Appellation in der Region Bordeaux für hellenRotwein bzw. etwas dunkelfarbigeren Rosé. Im Mittelalter war die Bezeichnung Clairet das Synonym für Bordeauxwein schlechthin und ein Massen-Exportartikel nach England. Der Wein wird mittels kurzer Maischegärung hergestellt. Zugelassen sind die Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carmenère, Merlot, Malbec (Cot) und Petit Verdot. Gegenüber einem Bordeaux Rosé haben diese Weine eine etwas kräftigere Farbe, weil sie mit längerer Maischestandzeit produziert werden. Es gibt auch einen Bordeaux Supérieur Clairetmit etwas höherem Alkoholgehalt. Bekannte Produzenten sind Château Bellevue la Mongie, Château du Grand Moueys, Château Penin, Château Piote-Aubrion, Premius Clairet, Château Roquebert, Château le Trébuchet und Les Vignerons de Saint-Martin.

Cadillac - Côtes de Bordeaux, Cadillac

Der Bereich im Süden der Region Bordeaux wurde 1980unter Cadillac als Appellation deklariert. Er ist nach der Stadt benannt, die auch der bekannten Automarke zu Ehren von Antoine de la Mothe (1658-1730), deshier geborenen Gründers der Autostadt Detroit und späteren Gouverneurs vonLouisiana, den Namen gab. Die Appellation Cadillac galt und gilt auch heute noch nur für Süßweine. Die Rotweine wurden bis zum Jahrgang 2008 unter Premières Côtes de Bordeauxproduziert.

Im Jahre 2009 erfolgte unter der neu geschaffenen Dachappellation Côtes de Bordeaux eine Neuorientierung mit zum Teil geändertem Namen. Unter der neuen Appellationsbezeichnung Cadillac - Côtes de Bordeaux umfassen die Weinberge 3.400 Hektar Rebfläche auf kies- und kalkhaltigen Böden.Diese erstrecken sich als schmales Band mit 5 Kilometer Breite und 60 KilometerLänge am rechten Ufer der Garonne von Langon bis Bordeaux in knapp 30Gemeinden. Es werden die Rotweinsorten Merlot (55%), Cabernet Sauvignon (25%),Cabernet Franc (15%) und Malbec = Cot (5%), sowie die Weißweinsorten Sémillon(70%), Sauvignon Blanc (17%) und Muscadelle (13%) kultiviert. Aus den Weißweinsorten werden unter Premières Côtes de Bordeaux und Cadillac Süßweine produziert. Die Rotweine werden nun unter Cadillac - Côtes de Bordeaux erzeugt.

Bekannte Weingüter sind Château Birot, ChâteauCarignan, Château Carsin, Château Fayau, Château du Grand Mouëys, Château Laurétan, Château Lezongars, Château Plaisance, Château Puy Bardens, ChâteauReynon und Château Tanesse.

Castillon - Côtes de Bordeaux - früher Côtes de Castillon

Im Jahre 1989 wurde ein Bereich Côtes de Castillon imOsten der Region Bordeaux als Appellation für Rotweine deklariert. Den Namengab die Stadt Castillon-la-Bataille an der Dordogne, wo im Jahre 1453 dieEntscheidungsschlacht stattfand, bei der nach 300 Jahren englischer Herrschaftmit unzähligen Kämpfen die historische Provinz Aquitanien endgültig anFrankreich fiel. Der Bereich wird im Westen von Saint-Émilion und im Süden vom Fluss Dordogne eingerahmt. Im Jahre 2009 wurde die Dachappellation Côtes de Bordeaux geschaffen und der Name des Bereiches auf Castillon - Côtes de Bordeaux geändert.

Cérons

Die nach dem gleichnamigen Ort benannte rund 120Hektar große Appellation liegt als Enklave im großen Bereich Graves (Bordeaux)am Rive gauche. Dazu zählen die Gemeinden Illsats und Podensac.Vorwiegend werden edelsüße Weißweine aus Sauvignon Blanc mit etwas Sémillon undMuscadet produziert, die etwas milder als im benachbarten Sauternes sind. DieWeine dürfen auch unter der AOC Graves vermarktet werden. Bekannte Weingütersind Château Archambeau, Château de Cérons et de Calvimont, Château GrandEnclos, Château Haura, Château Huradin und Domaine du Hauret-Lalande.

Côtes de Blaye

Die nach der gleichnamigen Stadt bezeichneteAppellation (auch Blayais) in der Region Bordeaux liegt auf dem rechtenUfer des Mündungstrichters Gironde gegenüber vom im Westen befindlichen Médoc.Der Weinbau lässt sich hier bis in die Römerzeit zurück verfolgen. Berühmt istdas Gebiet auch durch die Höhlen Par-Non-Pair mit prähistorischenFelsmalereien, die als ebenso bedeutend wie jene von Lascaux (inSüdwest-Frankreich) gelten. Die Weinberge umfassen rund 6.500 Hektar Rebflächeauf hauptsächlich tonig-kalkigen und tonig-kiesigen Böden mit im Untergrundeisenhaltigem Sandstein.2009 wurde die Dachappellation Côtes de Bordeauxgeschaffen, die Rotweine werden nun unter der Appellation Blaye - Côtes deBordeaux aus den Rotweinsorten Merlot (70%), Cabernet Sauvignon (20%), Cabernet Franc und Malbec (Cot), sowie kleinen Mengen der autochthonen Béquignol Noir und Prolongeau (Bouchalès) produziert. Die Appellation Premières Côtes deBlaye galt bis Jahrgang 2008 für Rotweine mit höherem Alkoholgehalt, sie wurde zugunsten Blaye - Côtes de Bordeaux aufgelassen.

Côtes de Bordeaux, Blaye, Cadillac, Castillon, Francs

Dachappellation in der Region Bordeaux für vierAppellationen am Rive droite (rechten Ufer), die alle als Zusatz dieBezeichnung „Côtes de Bordeaux“ tragen. Als Vater dieser 2009 geschaffenenRegelung gilt Bernard Depons, Eigentümer von Château Blanzac, der bei der INAOdiese neue Appellation gegen zahlreiche Widerstände duchsetzte. Nicht daranbeteiligt hat sich die Appellation Côtes de Bourg, die bei ihrer altenBezeichnung bleibt. Schon vorher gab es eine lockere Verbindung derCôtes-Bereiche, aber sie erreichten nicht die Bedeutung bzw. das Image von zumBeispiel Médoc oder Saint-Émilion. Es wurde ein neues Logo mit dreistilisierten Hügeln in Verbindung mit dem Schriftzug „Côtes de Bordeaux“geschaffen, über dem in gleicher Typographie der Gebietsname steht. DieProduktions-Bestimmungen sind gleichgeblieben:

Blaye - Côtes de Bordeaux (früher Blaye oder Premières Côtes de Blaye)

Cadillac - Côtes de Bordeaux (früher Cadillac)

Castillon - Côtes de Bordeaux (früher Côtes de Castillon)

Francs - Côtes de Bordeaux (früher Bordeaux Côtes de Francs)

Côtes de Bordeaux Saint-Macaire

Die Appellation liegt im Süden des großen Bereiches Entre-deux-Mers (Bordeaux) und bildet die südliche Verlängerung des Bereiches Premières Côtes de Bordeaux. Die Appellation ist für 2.300 Hektar Rebfläche ausgelegt, aber es werden davon nur 30 Hektar in zehn Gemeinden genutzt. Sie gilt für liebliche bis edelsüße Weißweine aus den Sorten Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle. Die bedeutenderen Rotweine werden unter AOC Bordeaux oder Bordeaux Supérieur produziert. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die drei Appellationen Cadillac -Côtes de Bordeaux, Loupiac und Sainte-Croix-du-Mont .

Côtes de Bourg - auch Bourg oder Bourgeais

Die nachder gleichnamigen Stadt benannte Appellation (auch Bourg oder Bourgeais) liegtam rechten Ufer des Mündungstrichters Gironde in der farnzösischen Weinbauregion Bordeaux. Von hier wurde schon sehr frühBordeauxweine in andere Länder exportiert, aber der Bereich wurde immer eherabsachätzig als „kleiner Bruder“ des westlich gegenüberliegenden Médoc bezeichnet. Die Weinberge umfassenknapp 4.000 Hektar Rebfläche auf zumeist tonhaltigen Kalksteinböden in 15Gemeinden des Départements Gironde. Eine Besonderheit ist, dass im Gegensatz zuanderen Gebieten im Bordeaux der Bereich weitgehend frost- und hagelfrei ist. Zu 98% werden kräftige,langlebige Rotweine mit häufig dominierendem Merlot (bei manchen Châteaux bis 80%) gekeltert, die großteils in Barrique ausgebaut werden.

 

Crémant de Bordeaux

Die regionale Appellation gilt für Crémant (Schaumwein nach der Champagner-Methode) in der französischen Weinbauregion Bordeaux. Er kann in der gesamten Region produziert werden, die Weintrauben müssen von hier stammen. Die Bezeichnung wurde im Jahre 1990 eingeführt und ersetzte die dann noch bis 1995 gültige AOC-Bezeichnung Bordeaux Mousseux. Für die beiden Versionen Blanc de blancs und Blanc de noirs sind die Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carmenère, Colombard, Malbec (Cot), Merlot, Muscadelle, Petit Verdot, Sauvignon Blanc, Sémillon und Ugni Blanc (Trebbiano Toscano) zugelassen. Für den Rosé sind dies Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carmenère, Malbec, Merlot und Petit Verdot.

Entre-deux-Mers, Entre-deux-Mers Haut-Benauge

Das 23.000Hektar große Gebiet im Südosten der Region Bordeaux liegt zwischen den Flüssen Garonne und Dordogne. Diese bilden durch ihren Zusammenfluss den Mündungstrichter Gironde. Der Name „Zwischen zwei Meeren“leitet sich von der Flut ab, die sich vom Atlantik landeinwärts über dieGironde auch noch in den zwei Flüssen bemerkbar macht. Der AOC-Bereich Entre-deux-Mers ist nur rund 2.400 Hektar groß. Es sind ausschließlich trockeneWeißweine zugelassen, wofür sich der vorwiegend ton- und kieshaltige Bodenausgezeichnet eignet. Sie werden aus Sauvignon Blanc, Sémillon, Muscadelle (zum. 70%), Merlot Blanc (max. 30%), sowie Colombard, Mauzac Blanc und Ugni Blanc = Trebbiano Toscano(max. 10%) gekeltert.

Francs - Côtes de Bordeaux - früher Bordeaux Côtes de Francs

Der Bereich im Osten der Region Bordeaux östlich von Saint-Émilion wurde im Jahre 1967 unter dem Namen Côtesde Francs als Appellation klassifiziert. Er gilt für Rot-, Rosé- und Weißweine. Im Jahre 2009 wurde die Dachappellation Côtes de Bordeaux geschaffen und der Name auf Francs- Côtes die Bordeaux geändert.Die Weinberge umfassen 500 Hektar Rebfläche, die mit den Rotweinsorten Merlot (rund 50%des Bestandes), Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc (je 25%), sowie mit den Weißweinsorten Sémillon (60%), Sauvignon Blanc und Muscedalle (je 20%) bestockt sind. Bekannte Weingüter sind Château de Francs, Château Laclaverie, Château La Prade, Château Marsau und Château Puygueraud.

Fronsac, Canon-Fronsac, Côtes Canon-Fronsac

Die nachdem gleichnamigen Ort bezeichnete Appellation (bis 1976 Côtes de Fronsac) liegtin der Region Bordeaux westlich von Saint-Émilion und Pomerol. Bis weit in das 19. Jahrhundert waren die Weine aus Fronsac bedeutender als jene vom heute dominierenden Nachbarn Pomerol. Die Weinberge umfassen rund 1.000 Hektar Rebfläche in den Gemeinden Fronsac, La Rivière, Saint-Germain-de-la-Rivière, Saint-Michel-de-Fronsac, Saint-Aignan, Saillans und Teilbereiche von Galgon. Teilbereiche der zwei Gemeinden Fronsac und Saint-Michel-de-Fronsac mit einem besonderen Boden besitzen das Recht für die Bezeichnung Canon-Fronsac (oder auch Côtes de Canon-Fronsac).

Graves, Graves Supérieures

Der Bereich Graves in der Region Bordeaux ist ein uraltes Weinbaugebiet. Schon im 1.Jahrhundert legten hier die Römer Weingärten an und der römische Autor Columella (1. Jhdt. n. Chr.) schrieb begeistert über die alterungsfähigen Weine. Um das Jahr 1300 gründete der Erzbischof von Bordeaux(der spätere Papst Clemens V.) ein Weingut, das unter dem Namen Château Pape-Clément noch heute besteht. Der Ruhm des Bordeaux wurde durch die Weine aus Graves mitbegründet. Die Rebfläche betrug Ende des19. Jahrhunderts noch etwa 10.000 Hektar, aber in den letzten hundert Jahren gingen viele Weingärten durch das Wachstum der Stadt Bordeaux verloren. Doch auch heute noch umfasst Graves das Stadtgebiet (die Châteaux Haut-Brion, LaMission und Les Carmes liegen in einer Vorstadt). Die Weinberge ziehen sich vonBordeaux 50 Kilometer nach Süden und umfassen rund 4.650 und davon die regionale Appellation Graves rund 3.000 Hektar. Als Enklaven sind im Süden die drei Appellationen Barsac, Cérons und Sauternes eingebettet. Das nördlich gelegene früher als Haut-Graves bezeichnete Gebiet, in dem sich alle besseren Châteaux befinden, wurde 1987 zur Appellation Pessac-Léognan.

Graves de Vayres

Die nach der historischen Stadt Vayres benannte Appellation liegt im Norden des Bereiches Entre-deux-Mers in der französischen Region Bordeaux. Sie hat aber nichts mit dem Bereich Graves zu tun. Die Appellation umfasst 600 Hektar Rebfläche auf kiesigem und sandigem Boden am Rive gauche (linkes Ufer) des Flusses Dordogne. Sie gilt für trockene und süße Weißweine aus den Sorten Sémillon, Sauvignon Blanc, Muscadelle und Merlot Blanc, sowie für trockene Rotweine aus den Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carmenère, Merlot, Malbec (Cot) und Petit Verdot.

Haut-Médoc, Listrac-Médoc, Margaux, Moulis, Pauillac, St-Estèphe, St-Julien

Der südliche Teil des französischen Bereiches Médoc, der auch als eigene Appellation mit 5.200 Hektar Rebfläche definiert ist (der nördliche Teil heißt Bas-Médoc). Sechs berühmte Orte bilden innerhalb von Haut-Médoc eigene Gemeinde-Appellationen. Dies sind Margaux, Moulis, Listrac-Médoc, Pauillac, Saint-Estèphe und Saint-Julien.

Lalande de Pomerol

Die Appellation liegt unmittelbar nördlich von Pomerol (Bordeaux) und ist nach der gleichnamigen Stadt Lalande benannt. Das sehr alte Weinbaugebiet wurde vom Ritterorden der Johanniter geschaffen. Die Weinberge umfassen rund 1.100 Hektar Rebfläche und teilen sich auf die zwei Gemeinden Lalande (60%) mit tiefgelegenen Kies- und Sand-Terrassen und das auf einem kiesigen Plateau höher gelegene Néac (40%) auf. Weine aus der Gemeinde Néac dürfen auch diesen Namen verwenden. Der Rotwein wird hauptsächlich aus den Sorten Merlot und Cabernet Franc, sowie Anteilen von Cabernet Sauvignon und Malbec verschnitten. Das ist der typische Bordeaux-Verschnitt des Rive droite (rechtes Ufer). Bekannte Produzenten sind Château des Annereaux, Château de Bel-Air, Château La Croix de la Chenevelle, Château Grand Ormeau, Château La Croix Saint-André, Château La Fleurde Boüard, Château Haut-Chaigneau, Château Le Sergue und Château Tournefeuille.

Loupiac

Die Appellation liegt im Süden des Bereiches Entre-deux-Mers (Bordeaux). Weinbau ist bereits im 13. Jahrhundert dokumentarisch belegt. Sie bildet eine Enklave in der Appellation Premières Côtes de Bordeaux. Die Weinberge umfassen 400 Hektar Rebfläche auf lehmigem Kalksteinboden am rechten Ufer der Garonne. Gegenüber am anderen Ufer liegen die qualitativ besser geltenden Bereiche Barsac und  Sauternes. Die Appellation Loupiac gilt für edelsüße Weißweine aus den Sorten Sémillon (zumindest 85%), Sauvignon Blanc und Muscadelle, die als die besten Süßweine von Entre-Deux-Mers gelten. Bekannte Weingüter sind Clos Jean, Château de Ricaud (Besitzer Alain Thiénot), Château Loupiac-Gaudiet und Château Rondillon.

Médoc

Der Weinbaubereich zählt zur französischen Region Bordeaux; der Name bedeutet „mittleres Land“. Er liegt nordwestlich der Stadt Bordeaux auf der dreiecksförmigen Halbinsel zwischen dem durch Zusammenfluss von Garonne und Dordogne gebildeten Mündungstrichter Gironde und dem Atlantischen Ozean. Der rund 70 Kilometer lange und 5 bis 12 Kilometerbreite von vielen Weinbergen landschaftlich dominierte Streifen wird fallweise unterbrochen von Weideland, Gestrüpp und Poldern (Überschwemmungsgebiet). Der Bereich ist in zwei regionale (Bas-Médoc und Haut-Médoc) und in sechs innerhalb von Haut-Medoc liegende kommunale Appellationen mit rund 16.000 Hektar Rebfläche gegliedert. Médoc ist wohl die berühmteste Appellation des Bordelais und auch eines der bedeutendsten und besten Rotweingebiete Frankreichs und der Welt.

Historie

Der Weinbau kam erstrelativ spät in dieses Gebiet. Im 17. Jahrhundert wurden unter Anleitung holländischer Damm- und Wasserbau-Spezialisten die Küsten begradigt, sumpfige Bodenflächen entwässert und Bäche reguliert. Deshalb hieß das Gebiet lange Zeit„La Petite Hollande“. Da es ja zu dieser Zeit noch keinen Weinbau in der Gegend gab, kauften die Holländer Weine aus dem „Bordeaux-Hinterland“, das als Haut-Pays und die Weine von dort als „Vin de Haut“ oder auf holländisch „Hooglansche Wijn“bezeichnet wurden. Später wurden dann viele Rebflächen angelegt bzw. kleine Flächen erworben und zu größeren Gütern zusammengefasst, unter anderem von der berühmten Familie Ségur. Médoc hat besonders gute Voraussetzungen für den Weinbau. Das sind das milde Klima, der an vielen Stellen vorhandene sehr karge und tiefe Kiesboden, der die Rebstöcke zwingt, ihre Wurzeln in die Tiefe zu treiben, sowie der gute Wasserabzug im Boden.Trotz der unmittelbaren Nähe zum Atlantik ist das Klima nicht feucht, denn die vielen Kiefernwälder schirmen gegen Winde und Regen aus dem Westen hervorragend ab.

Appellationen

Médoc teilt sich in den nördlichen Bereich Bas-Médoc (zumeist etwas verwirrend als Médoc bezeichnet, weil es sich das ja nicht auf den gesamten Bereich bezieht) mit5.600 Hektar und den südlichen Bereich Haut-Médoc mit 4.600 Hektar Rebfläche (die Größen beziehen sich auf die beiden Appellationen ohne die sechs unten angeführten Gemeinden). Die Grenze verläuft bei Saint-Seurin-de-Cadourne nördlich der Gemeinde Saint-Estèphe. Haut-Médoc beginnt an der südlichen Gemeinde-Ecke von Blanquefort, die die nördliche Grenze zum Bereich Graves bildet.Beide Bereiche haben auch Anspruch auf eine eigene Appellation. Sie unterscheiden sich durch recht unterschiedliche Bodentypen.In Haut-Médoc sind die Weine durch den kieshaltigen Boden etwas höher einzustufen und haben mehr Rasse und Finesse. Die sechs berühmten Gemeinden Margaux, Moulis, Listrac-Médoc, Pauillac, Saint-Estèphe und Saint-Julien bilden innerhalb Haut-Médoc eigene Appellationen. Die Weine aus den anderen Gemeinden tragen die Herkunft „Haut-Médoc“, die Weine aus Bas-Médoc schlicht „Médoc“ oder selten „Bas-Médoc“. Sie werden aus den typischen Rebsorten im Bordeaux-Verschnitt hergestellt, wobei im Haut-Médoc eher Cabernet Sauvignon, im Bas-Médoc eher Merlot dominiert. Der Rebsortenmix unterscheidet sich aber vor allem dadurch, ob man sich am Rive droite (rechtenUfer) oder Rive gauche (linken Ufer) von Garonne/Dordogne bzw. Gironde befindet. Die weniger bedeutenden Weißweine werden vor allem aus Sauvignon Blanc gekeltert. Typisch für den Médoc sind die zahlreichen großartigen Châteaux, die diese Bezeichnung (als „Schloss“) auch aus architektonischer Hinsicht verdienen. Das ist aber kein Qualitätsmerkmal, denn es gibt auch Weingüter mit ganz einfachen Gebäuden, wo großartige Weine produziert werden.

Bordeaux-Klassifizierung

Im Jahre 1855 erfolgte die berühmte Bordeaux-Klassifizierung (die Ursache bzw. der Ablauf ist dort beschrieben). Aus insgesamt 4.000 Châteaux bzw. Rotweinen wurden nur 61 (das ist die Anzahl aus heutiger Sicht, siehe dann weiter unten) für würdig befunden, in die Liste aufgenommen zu werden. Mit der einzigen Ausnahme des Château Haut-Brion aus dem Bereich Graves sind nur Châteaux aus dem Médoc enthalten. Die offizielle Präsentation erfolgte mit großem Pomp am 18. April 1855. Die Châteaux wurden in fünf Klassen gruppiert. Innerhalb dieser fünf Klassen erfolgte auf Grund des erzielten Durchschnitts-Preises der Weine eine Ordnung in absteigender Reihenfolge. In der Liste ganz oben stand das Château Lafite-Rothschild.

Die Klasse ist heute auf dem Flaschenetikett eher selten enthalten, sondern oft nur der Text „Grand Cru Classé en 1855“ angegeben. Die weniger bekannten Deuxièmes weisen aber sehr wohl oft auf ihren Status hin, um damit zu renommieren. Auch Baron Philippe de Rothschild ließ es sich im Jahre 1973 nicht nehmen, die Erhöhung von Château Mouton-Rothschild in den ersten Rang mit dem berühmten Zitat „Premier je suis, Second je fus, Mouton ne change“ (Erster bin ich, Zweiter war ich, Mouton ändert sich nicht) auf dem von Pablo Picasso (1881-1973) gestalteten Etikett zu dokumentieren. Vor allem die „nur“ als vierte und fünfte Crus klassifizierten Châteaux lassen das in der Regel ganz bewusst weg, um nicht ihren „niedrigen“ Rang zu offensichtlich zu machen

Bis heute gab es bezüglich der Châteaux erstaunlicherweise nur zwei Änderungen der im April 1855 veröffentlichten Liste. Die wohlbekannte ist die Umreihung des Château Mouton-Rothschild. Nach jahrzehntelangem Kampf von Philippe de Rothschild (1902-1988)wurde es vom zweiten in den ersten Rang umgereiht. Die offizielle Urkunde wurde übrigens vom damaligen Landwirtschaftsminister Jacques Chirac (geb. 1932) unterschrieben, dem späteren französischen Präsidenten. Weiters wurde entschieden, dass die Nennung der nun mehr fünf Premier Crus keine Rangfolge darstellt, sondern nach dem Alphabet erfolgt.Allerdings mit einer Ausnahme: Château Haut-Brion wird als einziges Nicht-Médoc-Weingut stets an letzter Stelle genannt. Die weniger bekannte Änderung ist die vom vermutlich „vergessenen“ Château Cantemerle. Dieses Gut war auf der im April veröffentlichten Liste noch gar nicht enthalten und wurde erst im Dezember nachträglich am Ende hinzugefügt.

Gegenüber 1855 gab es aber bis heute andere zum Teil beträchtliche Änderungen bei vielen Weingütern. Die meisten Châteaux haben sich nämlich im Laufe der Zeit von der Rebflächenbestockung und von der Größe her beträchtlich geändert. Es gab zum Teil recht umfangreichen Zuwachs. Im Gegensatz zum Beispiel zur Klassifizierung in Saint-Émilion können sich die Grenzen der Médoc-Weingüter verändern, ohne dass dies einen Einfluss auf die Klassifizierung bzw. Rangstufe hat. Als einzige Vorgabe gilt, dass sich die Flächen innerhalb der Appellation befinden müssen. Was hier zählt, ist also das Renommee des Weinguts und nicht die Qualität der Lage bzw. Rebflächen. Der Name des Weingutes gilt sozusagen als unveränderliches Qualitätsmerkmal und Markenzeichen. Diese Kontinuität trifft aber bei den meisten Châteaux tatsächlich zu.

Über die Anzahl von „61 klassifizierten Châteaux“ gibt es manchmal Unklarheiten, denn in derOriginalliste von 1855 stehen nur 59 Namen. Der Grund für den Unterschied sind Besitz-Teilungen und die Auflassung eines Gutes. Das ehemalige Chateau Léovillewar zwar schon 1826 dreigeteilt worden, wurde aber als ein Weingut bewertet. Die zwei Châteaux Pichon-Longueville und Batailley wurden erst nach 1855 zweigeteilt, sie sind also jeweils nur einmal enthalten.Und das Château Dubignon gibt es nicht mehr, die Rebflächen wanderten zu Château Malescot Saint-Exupéry, Château Margaux und Château Palmer. Außerdem gab es auch einige Namensänderungen. Lediglich zwei der 1855 klassifizierten Weingüter befinden sich heute noch im Besitz derselben Familie wie damals, das sind Château Langoa-Barton und Château Mouton-Rothschild. Die 61 Châteaux umfassen heute rund 3.000 Hektar Rebfläche mit etwa 20% der Médoc-Produktion. Die fünf Premier-Cru-Classé-Güter sind „Nationales Kulturgut“und dürfen nicht an Ausländer verkauft werden; ein eventueller Erwerber muss Franzose sein.

Néac

Appellationsbezeichnung aus der gleichnamigen Gemeinde im Bereich Lalande de Pomerol (Bordeaux); siehe dort.

Pessac-Léognan - früher Haut-Graves

Die kommunale Appellation ist der nördliche Teil des Bereiches Graves (Bordeaux) und ist nach den zwei wichtigsten Orten benannt. Sie umfasst 1.300 Hektar Rebfläche in den Gemeinden Cadaujac, Canéjan, Gradignan, Léognan, Martillac, Mérignac, Pessac, Saint-Médard-d’Eyrans, Talence und Villeneuve-d’Ornon. Vor der Klassifikation als eigene Appellation im Jahre 1987, um die sich André Lurton erfolgreich bemühte, hieß das Gebiet Haut-Graves. Rund um die Stadt Pessac wurde im Mittelalter der Clairet produziert. Die trockenen Weißweine aus Sauvignon Blanc und Sémillon werden mit Fassgärung und Eichenholz-Ausbau erzeugt und zählen zu den besten im Bordeaux.
Die Rotweine werden hauptsächlich aus Merlot und Cabernet Sauvignon mit Anteilen von Cabernet Franc und Malbec (Cot) verschnitten. Es sind die typischen Rebsorten des Rive gauche (linkes Ufer). Die Cuvées in den Weingütern sind jedoch sehr unterschiedlich. In den Jahren 1953 und 1959 wurden (damals noch im Teilbereich Haut-Graves innerhalb von Graves) 16 Châteaux als „Cru Classé des Graves“ klassifiziert. Siehe die Aufstellung unter Graves.

Pomerol

Die nach der gleichnamigen Gemeinde benannte Appellation liegt östlich der kleinen Stadt Libourne am rechten Ufer der Gironde in der französischen Region Bordeaux. Die Weinberge umfassen rund 800 Hektar Rebfläche. Im Norden wird der Bereich durch den Fluss Barbanne von der Appellation Lalande de Pomerol abgegrenzt. im Osten liegt der Bereich Saint-Émilion. Der Name stammt vom lateinischen„pomarium“ (Obstgarten). Schon die Römer betrieben hier Weinbau. Durch die Verwüstungen im Hundertjährigen Krieg (1338-1453) zwischen den Engländern und Franzosen wurde der Weinbau aufgegeben. Gegen Ende des 15. und im 16.Jahrhundert wurden wieder Rebflächen errichtet. Aber erst spät im 19.Jahrhundert wurden die Pomerol-Weine berühmt. Im Jahre 2021 kam es zu einem ungewöhnlichen, richtungsweisenden Beschluss. Künftig ist es in der gesamten Appellation generell verboten, bei der Unkrautbekämpfung Herbizide zu verwenden. 

Den Spitzenrang der außergewöhnlich samtigen, lange lagerfähigen Rotweine, die bis über zwei Jahre in oft 100% neuen Barriques reifen, macht der außergewöhnliche Bodentyp aus. Es handelt sich um einen Sand-Kiesboden mit Zwischenschichten aus Lehm und einer Unterschicht aus eisenhältigem Eisenortstein, der als „Crasse de fer“ (Eisenschlacke) oder„Machefer“ bezeichnet wird. Auf rund 80% der Rebfläche wird die dominierende Sorte Merlot angebaut, weitere Sorten sind Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Malbec (Cot). Es sind die typischen Rebsorten des Rive droite (rechtes Ufer). So wie im westlich benachbarten Fronsac gibt es in Pomerol erstaunlicherweise keine Grand-Cru-Klassifizierung, es wird aber eine Gruppe von Weingütern sinngemäß als „Premier Crus“ anerkannt. Der Spitzenwein vom legendären Château Pétrus ist bezüglich Qualität (und Preis) den besten von Médoc gleichzusetzen. Aber auch auch noch einige andere Châteaux fallen in diese Kategorie.

Zu den bekanntesten Produzenten in der Appellation Pomerol zählen unter anderem die Weingüter Château Beauregard, Château Bonalgue, Château Bourgneuf-Vayron, Château Clinet, Château Certan de May de Certan, Château de Sales, Château Feytit-Clinet, Château Gazin, Château L’Eglise-Clinet, Château L’Évangile, Château Le Pin, Château La Conseillante, Château Lafleur, Château La Fleur-Gazin, Château La Fleur-Pétrus, Château Lagrange, Château La Grave, Château Latour à Pomerol, Château Petit-Village, Château Pétrus, Château Trotanoy und Vieux Château Certan. Eine bedeutende Rolle spielt die berühmte Familie Moueix, die hier einige Weingüter besitzt und einen Großteil der Produktion von Pomerol vermarktet.

Premières Côtes de Bordeaux

Der Bereich liegt im Süden der Region Bordeaux unmittelbar östlich von Graves. Bis zum Jahrgang 2008 war sie als Appellation für Rotweine deklariert. Im Jahre 2009 wurde die Dachappellation Côtes deBordeaux geschaffen. Die Rotweine werden nun unter der Appellation Cadillac -Côtes de Bordeaux produziert. Unter „Premières Côtes de Bordeaux“ werden nun nur mehr Süßweine aus Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle erzeugt.

Sainte-Croix-du-Mont

Die kleine Appellation liegt ganz im Süden des großen französischen Bereiches Entre-deux-Mers (Bordeaux) als Enklave innerhalb der Appellation Premières Côtes de Bordeaux. Die Weinberge umfassen 460 Hektar Rebfläche auf Kalksteinböden auf der rechten Seite Rive droite der Garonne. Die Appellation gilt für süße Weißweine aus edelsüßenTrauben der Sorten Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle. Die Rotweine werden als einfache Appellation Bordeauxproduziert. Bekannte Weingüter sind zum Beispiel Château Bel Air, Château du Mont, Château La Grave, Château La Rame und Château Lousteau-Vieil. Nördlich an Sainte-Croix-du-Mont grenzt die Appellation Loupiac mit sehr ähnlichen Weinen an.

Sainte-Foy-Bordeaux

Die nach der gleichnamigen Gemeinde benannte Appellation (auch Sainte-Foy) liegt ganz im Osten des großen Bereiches Entre-deux-Mers (Bordeaux) an der Grenze zum Bereich Bergerac. Die Weinberge umfassen 350 Hektar Rebfläche und erstrecken sich über 19 Gemeinden im Département Gironde. Die zumeist süß ausgebauten Weißweine werden aus den Sorten Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle, sowie maximal 10% Merlot Blanc, Colombard, Mauzac Blanc und Ugni Blanc (Trebbiano Toscano) verschnitten. Die Rotweine werden aus den Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Malbec (Cot) und Petit Verdot gekeltert. Die Weine sind jenen aus dem Bergerac recht ähnlich.

Saint-Émilion, Montagne, Lussac, Puisseguin, St-Georges

Der französische Weinbaubereich liegt im Osten der Region Bordeaux und bildet mit Pomerol das Kerngebiet des Rive droite (rechtesUfer) des Mündungstrichters Gironde und der Dordogne. Er ist nach der kleinen Stadt mit etwa 2.000 Einwohnern benannt, die an den Hängen eines Hügels über dem Tal der Dordogne liegt. Sie trägt ihren Namen nach dem Heiligen Benediktiner-Mönch Émilion (Aemilianus). Dieser lebte hier nach der Legende im 7. Jahrhundert im Wald von Combes in einer Höhle, die sich heute am Grundstück des Château Laniote befindet.Saint-Émilion ist auch eine Station auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Es ist eines der ältesten Weinbaugebiete Frankreichs, denn die Römer pflanzten hier die ersten Reben.

Boden, Klima und Rebsorten

Im Jahre 1999 wurde Saint-Émilion als erster Weinbaubereich der Welt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.Das zehn mal fünf Kilometer große Gebiet umfasst neben Saint-Émilion die Gemeinden Saint-Christophe-des-Bardes, Saint-Hippolyte, Saint-Étienne-de-Lisse,Saint-Laurent-des-Combes, Saint-Pey-d’Armens, Saint-Sulpice-de-Faleyrens,Vignonet und zum Teil Libourne. Die durch den kleinen Wasserlauf Barbanne abgetrennten vier Gemeinden Lussac, Montagne, Puisseguin und Saint-Georges sind selbständige Appellationen, die am Etikett den Ortsnamen mit Zusatz Saint-Émilion angeben dürfen.

Das Klima ist kontinentaler und nicht so maritim geprägt wie im westlich liegenden Médoc und weist größereTemperatur-Schwankungen auf. Die Weingärten liegen zwischen 25 und 100 MeterSeehöhe. Das Gebiet ist von einer Vielfalt von Bodentypen geprägt, oft sogar auch innerhalb der einzelnen Châteaux. Man unterteilt grob in die vier ZonenPlateau (Kalkstein-Formationen mit Tonkalk oder sandigem Ton), Côtes (ähnlich, aber andere Hangneigung und Ausrichtung), Graves (Kies und grober Schotter) undSables (Schwemmland-Schotter). Diese Böden erbringen auch unterschiedlichsteWeintypen.

Die Weinberge umfassen rund 5.500 Hektar Rebfläche, die von über 1.000 Weinbauern bewirtschaftet werden. Zum Großteil werden Rotweine produziert, nur diese haben den Appellations-Status. Die vollmundigen und körperreichen Gewächse mit seidiger Textur werden aus der dominierenden Sorte Merlot, die hier rund 60% der Rebfläche belegt, sowie Cabernet Franc (hier Bouchet) mit Anteilen von Cabernet Sauvignon, Cot (hier Malbec, Pressac) und Carmenère (auch Carbouet) produziert; den typischen Rebsorten des Rive droite. Lange Maische standzeiten und Barrique-Ausbau in zumeist neuen Fässern aus französischer Eiche sind üblich. Sie sind sanfter, fruchtiger und weniger tannin betont als jene aus dem Médoc.

Saint-Émilion Klassifizierung

Neben Saint-Émilion gibt es auch noch Saint-ÉmilionGrand Cru, das sind Weine mit sensorisch geprüften Qualitätskriterien. Zwischen den beiden gibt es vier Unterschiede. Der Ertrag ist auf 8.000 kg/ha bzw. 55 hl/ha(statt 9.000 kg/ha bzw. 65 hl/ha) begrenzt. Das Mostgewicht derTrauben (außer Merlot) muss zumindest 189 g/l Zucker (statt 180 g/l) betragen.Der Alkoholgehalt ist mit zumindest 11,5% vol (statt 11% vol) vorgeschrieben. Der Wein muss vor der Vermarktung zumindest 14 Monate lagern. Für die Grands Crus müssen sich dieWeine vor der Flaschenabfüllung einer zweiten Prüfung unterziehen. Beurteilt wird die Qualität der letzten zehn Jahrgänge, Reputation des Weines, erzielter Marktpreis und Qualität des Terroirs.

Die besten Grands Crus mit Zusatz „Classé“ genießen den Status klassifizierter Gewächse. Die Klassifizierung gilt ausschließlich für den Grand Vin (Erstwein) des Weingutes und kann auch nur für einen definierten Teil der Rebflächen gültig sein. Alle anderen Weine wie Zweitweine oder Weißweine müssen am Etikett als Hauptnamen eine andere Bezeichnung als der Erstwein anführen. So trägt zum Beispiel der Zweitwein vom Château Cheval Blanc den Namen „Petit Cheval Blanc“. In seltenen Fällen kann es auch bei einem Weingut zwei Erstweine mit jeweils anderem Namen geben (siehe zum Beispiel bei Château Faugères).

Das Klassifikations-System ist nicht so starr wie jenes von Médoc und wird regelmäßig revidiert (siehe bezüglich der verwirrend unterschiedlichen Klassifizierungen in Frankreichunter Grand Cru). Im Gegensatz zum Médoc dürfen die Lagen (d. h. die Grenzen der Rebflächen) der in die Klassifikation einbezogenen Weine nicht freiverändert werden. Diese Bestimmung hat auch schon bei Zusammenlegungen von verschieden eingestuften Weingütern zu Deklassierungen geführt (Beispiel Château Beau-Séjour-Bécot). Die erste Klassifizierung erfolgte1955, die weiteren waren dann 1969, 1985, 1996, 2006 und zuletzt 2012. Die Gesamtanzahl der klassifizierten Weingüter ist mit maximal 90 begrenzt. Im Jahre 1986 waren es 85 gewesen, im Jahre 1996 gab es eine Reduzierung auf 68, im Jahre 2006 auf nur mehr 60 und im Jahre 2012 wieder eine große Steigerung auf 82.

Klassifizierung 2006

Nach der Klassifikation 2006 kam es aber zu Protesten durch herabgestufte Weingüter. Die vierdeklassierten Château Cadet-Bon, Château Guadet, Château La Marzelle und Château La Tour-du-Pin-Figeac brachten einen Protest bzw. die Anfechtung des Ergebnisses beim Verwaltungsgericht in Bordeaux ein (außer dem Château La Tour-du-Pin-Figeac wurden die anderen drei 2012 wieder klassifiziert). Nach Prüfung stellte das Gericht fest, dass es grob fehlerhaft war, zunächst die Weine bereits klassifizierter Weingüter und dann separat die anderen zu verkosten. In der Folge gab es ein verwirrendes hin und her. Zuerst wurde die Klassifikation 2006 außer und jene von 1996 in Kraftgesetzt, dies wieder verworfen und neuerlich die 2006 erfolgte Hochstufung vonacht Châteaux bestätigt, dies wiederum verworfen und schließlich am 13. Mai2009 eine „endgültige“ Entscheidung getroffen. Nun war wieder die Klassifikation 1996 gültig. In einer Fußnote wurde aber bemerkt, dass die 2006 hochgestuften acht Chateaux (6 Grand Cru Classé und 2 Premier Grand Cru ClasséB) ihren neuen Rang behalten dürfen.

Klassifizierung 2012

Die Klassifizierung im Jahre 2012 erfolgte unter Aufsicht der INAO durch eine Jury mit siebenprofessionellen Degustatoren. Um die Unabhängigkeit zu gewährleisten, waren keine Mitglieder vom Saint-Émilion-Syndicat oder des Bordeaux-Weinhandels darunter, sondern Fachleute aus Burgund, Champagne, Loire, Provence und Rhône. Die Weinbewertung erfolgte mittels Blindverkostung mit einem 20-Punkte-System. Für die Grand Cru Classé waren zumindest 14, für die Premier Grand Cru Classé zumindest 16 Punkte erforderlich. Es gab einen Anstieg von 60 auf 82 Betriebe, was auf verbesserte Standards in der Weinbereitung und größere Konsistenz der Bewertung zurückgeführt wird. Der durch die vielen Deklassierungen im Jahre 2006 hervorgerufene Schock hat sichtlich zu großen Anstrengungen motiviert. Es gab mit dem Château Corbin-Michotte nur eine Deklassierung. Diese Klassifizierung wird nun wohl für die nächsten 10Jahre (bis 2022) gültig sein.

Premier Grand Cru Classé

Dieoberste Premier Grand Cru Classé teilt sich in zwei Gruppen, A für die Spitzen-Châteaux, die von derQualität den Premier-Cru-Classé-Châteaux des Médoc gleichgesetzt werden können (hier gab es bis 2012 mit den Weingütern Château Ausone und Château ChevalBlanc keine Änderung) sowie B fürdie übrigen Châteaux. Dann folgt die Grand Cru Classé, bei denen es bei denbisherigen Wertungen jedesmal Änderungen gab (Deklassierungen und/oderNeuklassierungen). Die unterste Klasse bildet Grand Cru (ohneClassé), die aber im Gegensatz zu den anderen Klassen keine länger gültigeKlassifizierung darstellt. Die klassifizierten Weingüter (h = hochgestuft, n =neu, w = nach Deklassierung wieder klassifiziert):

Premier Grand Cru Classé A (4):

§ Château Angélus (h)

§ Château Ausone

§ Château Cheval Blanc

§ Château Pavie (h)

Premier Grand Cru Classé B (14): 

§ Château BeauséjourDuffau-Lagarosse

§ Château Beau-Séjour-Bécot

§ Château Belair-Monange (Château Magdelaine wurdeeinverleibt)

§ Château Canon (Château Matras wurdeeinverleibt)

§  Château Canon-La-Gaffelière (h)

§  Château Figeac

§  Château La Gaffelière

§  Château Larcis-Ducasse (h)

§  Château Pavie-Macquin

§  Château Troplong-Mondot

§  Château Trotte Vieille (Château Bergat wurdeeinverleibt)

§  Château Valandraud (n)

§  Clos Fourtet

§  La Mondotte (n)

§  Grand Cru Classé (64): 

§  Château L’Arrosée (n)

§  Château Balestard La Tonnelle

§  Château Barde-Haut (n)

§  Château Bellefont-Belcier

§  Château Bellevue

§  Château Berliquet

§  Château Cadet-Bon (w)

§  Château Cap-de-Mourlin

§  Château Chauvin

§  Château Clos de Sarpe (n)

§  Château Clos des Jacobins

§  Château Corbin

§  Château Côte de Baleau (w)

§  Château Couvent des Jacobins

§  Château Dassault

§  Château de Ferrand (n)

§  Château de Pressac (n)

§  Château Destieux

§  Château Faugères (n)

§  Château Faurie-de-Souchard

§  Château Fleur-Cardinale

§  Château Fombrauge (n)

§  Château Fonplégade

§  Château Fonroque

§  Château Franc-Mayne

§  Château Grand Corbin (Château Haut-Corbin wurdeeinverleibt)

§  Château Grand Corbin-Despagne

§  Château Grandes Murailles

§  Château Grand-Mayne

§  Château Grand-Pontet

§  Château Guadet (w)

§  Château Haut-Sarpe

§  Château Jean Faure (w)

§  Château La Clotte

§  Château La Commanderie (n)

§  Château La Couspaude

§  Château La Dominique

§  Château La Fleur Morange (n)

§  Château Laniote

§  Château Larmande

§  Château Laroque

§  Château Laroze

§  Château La Serre

§  Château La Tour Figeac

§  Château Le Chatelet (n)

§  Château Le Prieuré

§  Château La Marzelle (w)

§  Château Monbousquet

§  Château Moulin du Cadet

§  Château Pavie-Decesse

§  Château Péby Faugères (n)

§  Château Petit-Faurie-de-Soutard

§  Château Quinault l’Enclos (n)

§  Château Ripeau

§  Château Rochebelle (n)

§  Château Saint-Georges-Côte-Pavie

§  Château Sansonnet (w)

§  Château Soutard (Château Cadet-Piola wurdeeinverleibt)

§  Château Tertre-Daugay - heißt seit 2011 Château Quintus

§  Château Villemaurine

§  Château Yon-Figeac

§  Clos de L’Oratoire

§  Clos La Madeleine (n)

§  Clos Saint-Martin

Grand Cru

Eigentlich ist diese unterste Stufe keine Klassifizierung (diese Weingüter wurden ja eben„nicht klassifiziert“), sondern eine Zusatzbezeichnung für die einfache AOC Saint-Émilion. Im Jahre 2012 erhielten über 200 Produzenten diese Einstufung. Von einzelnen Betrieben werden auch exzellente Weine produziert. Beispiele sind u. a. Château Patris, Château Tertre-Rôteboeuf und vor dem großen Sprung von „Grand Cru“ auf „Premier Grand Cru Classé B“ auch Château Valandraud.

Sauternes, Barsac, Sauternes-Barsac

Die nach der gleichnamigen Gemeinde benannte Appellation mit rund 1.700 Hektar Rebfläche bildet eine Insel im großen Bereich Graves im südlichen Bordeaux. Sie besteht aus den fünf Gemeinden Bommes, Fargues-de-Langon, Preignac und Sauternes, sowie mit dem Recht auf eine eigene Appellation Barsac mit davon 600 Hektar. Alle Barsac-Weine dürfen auch den Namen Sauternes oder Sauternes-Barsac verwenden, dies gilt jedoch nicht umgekehrt. Hier werden schon seit Jahrhunderten vor allem edelsüße Weißweine aus botrytisierten Trauben produziert. Der spätere US-Präsident Thomas Jefferson (1743-1826), der von 1785 bis 1789 Gesandter in Paris war und in dieser Zeit viele französische Weinbaugebiete besuchte, bezeichnete nach dem Champagner und Hermitage den Sauternes als besten Weißwein des Landes. Seine Rangliste wurde auch als eines der Kriterien für die 1855 erfolgte Sauternes-Klassifizierung herangezogen (siehe unten).

Appellation Sauternes

Der starkkalkhaltige Boden bietet ausgezeichnete Bedingungen für Weißweine, die Rotweine haben weniger Bedeutung. DieAppellation gilt nur für edelsüße Weißweine. Trockene Weißweine dürfen nurdie AOC Bordeaux, Rotweine nur die AOC Bordeaux oder Bordeaux Supérieur verwenden. Die Appellations-Vorschriften für die süßen Weißweine verlangen zumindest 13% vol Alkoholgehalt undden Nachweis des geforderten Süßegrades durch eine sensorischeGeschmacksprüfung. Die Ertragsbeschränkung liegt bei 25 Hektoliter per Hektar.Die häufigste und wichtigste Weißweinsorte ist Sémillon, die beiden meisten Weingütern rund 80% der Gesamtrebfläche belegt. Die restlichen Weißweinsorten sind Sauvignon Blanc und Sauvignon Gris und etwas Muscadelle. Die häufigsten Rotweinsorten sind Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot undMalbec (Cot). Es sind die typischen Rebsorten des so genannten Rive gauche (linkesUfer).

Die fürdie edelsüßen Weine erforderliche Botrytis wird durch die tiefe Lage und die Nähezu zwei Flüssen begünstigt. Beim Einmünden des kalten Flusswassers des Ciron indie wärmere Garonne entsteht in der Senke Nebel und dieWechselwirkung von feuchter Kühle und Sonnenwärme schafft idealeVoraussetzungen. Es werden durchwegs edelsüße Beeren verwendet. Der glühend goldfarbige Wein hat einen grünen Schimmer. Das Bouquet zeichnet üppigen Duft von Aprikosen, Honig und Nüssen aus. Der volle Geschmack ist intensiv und süß, durch den hohen Alkoholgehalt wirkt die Süße aber nicht aufdringlich. Zumeist erfolgt ein Barrique-Ausbau. Die Weißweine aus Barsac gelten als nicht so füllig, aber als rassiger.

Bordeaux-Klassifizierung 1855

Für Sauternes und die Nachbar-Gemeinden wurde im Rahmen der Bordeaux-Klassifizierung imJahre 1855 so wie für den Bereich Médoc eine Klassifizierung für Weißweine erstellt. In Sauternes erfolgte dies in drei Klassen. Das Château d’Yquem erhielt als einziges im Bordeaux die noch vor den Rotweinen im Médoc liegende exklusive Einstufung „Premier Cru Classé Supérieur“. Seit damals gab es durch Besitzwechsel und Namensänderungen mehrere Änderungen der Rebflächen. DieKlassifizierung ist aber immer noch gültig und auch zum Großteil stimmig, hat aber keine weinrechtliche Bedeutung:

Premier Cru Classé Supérieur (1)

§  Château d’Yquem (Sauternes)


Premiere Cru Classé (11)

§  Château Climens (Barsac)

§ Château Clos Haut-Peyraguey (Bommes)

§  Château Coutet (Barsac)

§  Château Guiraud (Sauternes)

§  Château Lafaurie-Peyraguey (Bommes)

§  Château La Tour Blanche (Bommes)

§  Château Rabaud-Promis (Bommes)

§  Château de Rayne-Vigneau (Bommes)

§  Château Rieussec (Fargues)

§  Château Sigalas-Rabaud (Bommes)

§  Château Suduiraut (Preignac)


Deuxième Cru Classé (15)

§  Château d’Arche (Sauternes)

§  Château Broustet (Barsac)

§  Château Caillou (Barsac)

§  Château Doisy-Daëne (Barsac)

§  Château Doisy-Dubroca (Barsac)

§  Château Doisy-Védrines (Barsac)

§  Château Filhot (Sauternes)

§  Château Lamothe Despujols (Sauternes)

§  Château Lamothe Guignard (Sauternes)

§  Château de Malle (Preignac)

§  Château de Myrat (Barsac)

§  Château Nairac (Barsac)

§  Château Romer (Fargues)

§  Château Romer-du-Hayot (Fargues)

§  Château Suau (Barsac)

Calvados

Weinanbaugebiet Calvados

Französischer Apfelbrand aus dem gleichnamigen Départementin der westlichen Normandie im Nordwesten des Landes. Das Gebiet erhielt seinen Namen nach einem ander Küste gestrandetem Schiff der spanischen Armada namens „El Calvador“. Der Apfel und der daraus hergestellte Cidre (Apfelwein) hat hier ebenfalls eine hohe Bedeutung. Neben dem Armagnac und dem Cognac ist der Calvados der dritte berühmte Brand aus Frankreich. Als erster Beleg für die Herstellung eines Apfelbrandes in der Normandie gilt eine königliche Konzession für Sire Gillesde Gouberville aus Le Mesnil-au-Val aus dem Jahre 1553 zum Brennen eines „Eaude Vie de Sydre“. Die erste Erwähnung des Begriffs Calvados stammt aber erst aus dem Jahre 1884, als das Getränk in Paris immer beliebter wurde. Einem begrenzten Gebiet mit 11 Abschnitten und einem bestimmten Cidre-Destillations-Verfahren wurde 1946 eine Appellation zuerkannt. Es gibt drei Bezeichnungen nach der engeren Herkunft mit speziellen Herstellungsregeln.Dies sind „Calvados“, „Calvados Pays d’Auge“ (Region Auge) und „Calvados Domfrontais“ (zum. 30% Birnen). Rund 30% der Apfelernte der Normandie wird zuCalvados, 50% zu Cidre und 20% zu Apfelsaft verarbeitet.

Herstellung des Calvados

Die Basis für den Calvados ist der aus Most von Äpfeln und zu einem geringen Teil auch Birnen vergorene Wein. Es sind (wie beim Cidre) 48 Äpfel- und einige Birnen-Sorten zugelassen. In der Regel sollte dies eine Mischung aus 40% süßen, 40% bitteren und 20% sauren Äpfeln sein. Nach der Gärung hat der Cidre nur 4% vol, deshalb erfolgt, genau wie beim Cognac, eine zweimalige Destillation (fraktioniertes Verfahren). Das Ergebnis des ersten Durchgangs mit ca. 25% vol Alkoholgehalt wird auch „petit eau“ (kleines Wasser/Wässerchen) genannt. Nach einer kurzen Lagerung erfolgt der zweite Brenndurchgang. Es müssen 70% vol erreicht werden. Durch die Lagerung in Fässern aus Eiche oder Kastanie wird der anfangs fruchtige Calvados nach und nach voller und weicher. Seine Farbe verdunkelt sich und er nimmt geschmacklich Weinbrand-Charakter mit Apfelaroma an.

Leicht mit Karamell gefärbt, aber meistens ungesüßt (deshalb sehr trocken), wird er nach zumindest einem Jahr Eichenfasslagerung mit destilliertem Wasser auf etwa 40 bis 50% vol Trinkstärke herabgesetzt. Danach erfolgt zumeist ein Verschnitt von mehreren Jahrgängen. Nach dem Reifungsalter gibt es die Bezeichnungen Fine (zumindest 2 Jahre), Réserve (zumindest 3 Jahre), VO oder Vieille Réserve (zumindest 4 Jahre), VSOP (zumindest 5 Jahre) und XO - auch Napoléon, Trés Vieille Réserve oder Hors d’Age (zumindest 6 Jahre). Es gibt Produzenten, die Calvados mit 15 Jahren Reifezeit produzieren.

Champagne

Weinanbaugebiet Champagne

Die französische Weinbauregion Champagne gab dem berühmtesten Schaumwein der Welt den gesetzlich geschützten Namen Champagner. Sie ist nicht mit der administrativen Region Champagne-Ardenne bzw. der historischen Landschaft Champagne identisch. Das Herz des Gebietes ist Reims, wo in der Kathedrale Notre-Dame fast alle französischen Herrscher gekrönt wurden, doch auch die Städte Epernay und Chalons-sur-Marne haben große Bedeutung. Die Champagne ist das nördlichste Weinbaugebiet Frankreichs im Pariser Becken, rund 140 Kilometer östlich von Paris. Die „Région délimitée de la Champagne viticole“ wurde erstmals 1908 definiert, die Grenzen dann 1911 geändert und schließlich 1927 endgültig festgelegt. Das Gebiet besteht aus 20 Bereichen mit jeweils recht homogenem Terroir. Diese sind in die sechs Regionen Côte de Champagne, Côte des Blancs, Côte des Bar, Montagne de Reims, Petit Morin et Grand Morin und Vallée de la Marne gegliedert:

Rebflächen & Rebsorten

Die Rebflächen umfassen insgesamt 34.000 Hektar großteils in den drei Départements Aisne, Aube und Marne, sowie kleineren Flächen in Haute-Marne und Seine-et-Marne. Innerhalb der riesigen Bereiches liegen die zwei kleinen Appellationen Coteaux Champenois für nichtschäumende Stillweine und Rosé des Riceys für den berühmten Roséwein. Die zugelassenen drei Hauptsorten für den Champagner sind Pinot Noir (38%), Pinot Meunier (33%) und Chardonnay (28%), die 99% der Weinberge belegen. Die vier Sorten Arbane, Petit Meslier, Pinot Gris und Pinot Blanc sind zwar aus historischen Gründen ebenfalls zugelassen, haben aber mit nur 90 Hektar Rebfläche mengenmäßig nahezu keine Bedeutung.

Neu

Seit dem Jahre 1994 durch EU-Verordnung weingesetzlich geschützte Bezeichnung für die Herstellung von Champagner. Nur ein nach genau nach dieser Methode erzeugter Schaumwein ausschließlich aus der Champagne darf sich so nennen. Die von der EU zugelassene Bezeichnung für flaschenvergorenen Schaumwein außerhalb der Champagne lautet Méthode classique (alternativ Méthode traditionelle oder Méthode traditionelle classique), wobei auch die Landesprachen zulässig sind. Als Ersatz für die Bezeichnung Méthode champenoise wurde für Schaumweine außerhalb der Champagne Ende der 1980er-Jahre der Begriff Crémant eingeführt. Folgende fünf Bedingungen sind in Frankreich bereits seit dem Jahre 1935 für den Champagner gesetzlich festgelegt:Champagne:

Liqueur de tirage (Füll-Dosage): Dosage für die Flaschengärung

Flaschengärung: ausgelöst durch die Liqueur de tirage

Remuage: Rütteln für das Vorbereiten des Dégorgement

Dégorgement: Entfernen des Hefesatzes

Liqueur d’expédition (Versand-Dosage): Dosage vor dem Verschließen

Cognac

Weinanbaugebiet Cognac

Der wohl berühmteste Weinbrand der Welt ist nach der gleichnamigen Stadt im Département Charente unmittelbar nördlich Bordeaux im Südwesten Frankreichs nahe der Atlantikküste benannt. Als der römische Feldherr Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) Gallien eroberte, brachten seine Legionäre angeblich die Trebbiano-Rebe aus ihrer Heimat mit, die spätere Hauptrebsorte für den Cognac. Nach einer Legende geht der Name der Region Cognac auf den römischen General Comnus zurück. Im 12. Jahrhundert kam das Spriten auf, das Haltbarmachen eines Weines durch Zusatz von Weingeist. Außerdem ergab sich, dass sich für das Brennen besonders der Wein aus dem Cognac-Gebiet eignete. Um 1530 wurde von Holländern die Kunst der Destillation in diesem Gebiet eingeführt, sie nannten die Weindestillate „Brandewijn“, woraus sich der englische Begriff Brandy ableitete. Damals war es üblich, Destillate durch einmaliges Brennen herzustellen, wie es noch heute beim Armagnac der Fall ist.

Herkunft und Rebsorten

Um das Jahr 1870 kam die Reblaus in dieses Gebiet und vernichtete auch viele Weingärten in der Charente. Die heutige Rebfläche mit rund 75.000 Hektar beträgt nur mehr ein Drittel von damals. Die Basis für 90% der Cognac-Produktion sind hauptsächlich Saint-Émilion/Ugni Blanc (Trebbiano Toscano), sowie Colombard und zum geringeren Teil auch Folle Blanche. Im Jahre 2005 wurde zusätzlich die Neuzüchtung Folignan mit maximal 10% der Rebfläche pro Betrieb zugelassen. Bereits im Jahre 1860 bekamen der französische Geologe Henri Coquand (1813-1881) und ein berufsmäßiger Branntweinprüfer den Auftrag, die Region qualitätsmäßig einzuteilen. Aber erst im Jahre 1909 wurden die Grenzen und die Produktions-Vorschriften festgelegt. Weinbrand wurde aber weiterhin auch außerhalb Frankreichs als Cognac bezeichnet, Hugo Asbach (1868-1935) hatte sein Produkt ab 1896 als Cognac-Weinbrand vermarktet. Um ihren Weinbrand vor der deutschen Konkurrenz zu schützen, setzten die Franzosen im Versailler Vertrag durch, dass ab 1920 nur Branntwein aus dem Bereich Cognac so bezeichnet werden darf. Dies ist eine der wenigen heute noch gültigen Bestimmungen des Versailler Vertrages. Übrigens wurde Cognac am 18. Dezember 2009 in China offiziell als erste ausländische geographische Angabe anerkannt.

Das Cognac-Gebiet liegt im Südwesten Frankreichs 100 km nördlich von Bordeaux. Es umfasst das gesamte Département Charente-Maritime, einen Großteil des Départements Charente, zwei Enklaven in den Départements Dordogne und Deux-Sèvres sowie kleinere Inseln vor der atlantischen Küste. Die „Région délimitée“ wurde in sechs Zonen eingeteilt, die sich in konzentrischen Kreisen um die Stadt Cognac gruppieren. Aus dem Bereich Grande Champagne (auch Grande Fine Champagne) stammen die besten Produkte, die auch diese Bezeichnung tragen dürfen. Rund 15% der Produktion stammt von hier. Der Boden zeichnet sich durch hohen Kreide-Gehalt aus, dieser nimmt in den nicht weniger gut eingestuften Bereichen deutlich ab. Die weiteren in der Qualitäts-Reihenfolge sind Petite Champagne (20%), Les Borderies (5%), Fins Bois (40%), Bons Bois (17%) und Bois Ordinaires (3%). Ebenso wurden Höchsterträge (102 hl/ha), Rebsorten, Destillationsart und Lagerungs-Methoden gesetzlich definiert. Cognac darf sich ein Produkt nur dann nennen, wenn die Trauben aus diesem Gebiet stammen, hier destilliert wurden und hier auch reiften. Übrigens ist im Cognac-Gebiet die Herstellung von Tresterbränden verboten.

Cotes De Gascogne

Weinanbaugebiet Cotes De Gascogne

IGP-Bereich im Norden des Départements Gers in der historischen Landschaft Gascogne in Südwest-Frankreich. Er zählt zum riesigen regionalen IGP-Bereich Comté Tolosan. Früher wurde hier vorwiegend der Weinbrand Armagnac erzeugt, doch nach dem Nachlassen der Nachfrage stellten viele Produzenten auf Weinproduktion um. In der Gemeinde Sarragachies befindet sich ein ganz besonders Weinberg mit uralten Rebstöcken bzw. Rebsorten. Zu 80% werden Weißweine aus den Sorten Colombard, Gros Manseng, Sauvignon Blanc und Ugni Blanc (Trebbiano Toscano) verschnitten. Die Rot- und Roséweine werden hauptsächlich aus den Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Tannat gekeltert

Bekannte Produzenten

Bekannte Produzenten sind

Domaine des Cassagnoles,
Domaine du Joy,
Domaine du Rey,
Domaine de San de Guilhelm,
Domaine du Tariquet,
Producteurs Plaimont und
Hugh Ryman.

Elsass

Weinanbaugebiet Elsass

Die Weinbauregion liegt im Nordosten Frankreichs an der durch den Rhein gebildeten Grenze zu Deutschland. Die Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin bildeten 1973 bis 2015 eine eigene französische Verwaltungsregion Elsass (Région Alsace). Im Rahmen der Regionsfusionen wurde ab 2016 die Region Grand Est (Großer Osten) mit der Hauptstadt Straßburg gegründet, welche Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne umfasst. Weinbau wurde schon von den Kelten (Galliern) vor den hier im 2. Jahrhundert auftauchenden Römern betrieben. Nach einem Niedergang im 5. Jahrhundert durch den Einfall der Germanen kam er unter dem Einfluss der römisch-katholischen Mönchsorden wieder zur Blüte. Im 9. Jahrhundert sind bereits rund 160 Weinbauorte dokumentiert. Im 16. Jahrhundert erreichte der Weinbau mit mehr als doppeltem Weinbergumfang gegenüber heute seine größte Ausdehnung. Zu dieser Zeit gab es schon eine Art Appellationssystem und die elsässischen Weine wurden in alle Länder Europas exportiert. Der damalige Winzerverband von Riquewihr legte den Erntezeitpunkt mit „so spät und reif als möglich“ und die zulässigen „edlen“ Rebsorten fest. Die Sorte Elbling musste ausgerissen werden. Der Elsässer galt damals als bester deutscher Wein, der oft mit Alkohol angereichert und mit Gewürzen aromatisiert wurde.

Appelationen

Es gibt drei Appelations-Bezeichnungen. Die AOC Alsace macht knapp 75% der Produktion aus. Zumeist handelt es sich um Rebsortenweine aus zu 100% einer am Etikett angegebenen Sorte. Fehlt diese, handelt es sich um eine Cuvée verschiedener Sorten, die als Edelzwicker (auch Gentil) vermarktet werden. Eine Sonderstellung hat der Klevener de Heiligenstein aus der Gemeinde Heiligenstein. Die AOC Crémant d’Alsace für flaschenvergorene Schaumweine macht über 20% der Produktion aus. Die AOC Alsace Grand Cru gilt für die 51 Grands Crus. Süßweine haben schon seit Jahrhunderten eine sehr große Tradition im Elsass. Die Bezeichnungen „Alsace Vendange Tardive“ (Spätlese) und „Alsace Sélection de Grains Nobles“ (edelfaule Beeren) werden an Alsace oder Alsace Grand Cru hinzugefügt. Es wird auch Vin de paille (Strohwein) und Vin de glace (Eiswein) erzeugt. Die Elsässer Weine werden außer dem Crémant in die schlanken Flûtes (Flöten) abgefüllt.

Jura

Weinanbaugebiet Jura

Die Weinbauregion liegt im Osten Frankreichs zwischen dem Burgund und der Schweiz. Sie hat eine lange, schon vom römischen Weinautoren  Plinius dem Älteren (23-79) dokumentierte Wein-Vergangenheit, was durch zahlreiche hier gefundene römische Weinamphoren bezeugt wird. Der Wein aus dieser Gegend war schon im Mittelalter sehr beliebt und einer seiner Liebhaber war König Heinrich IV. (1553-1610). In der Stadt Dôle wurde Louis Pasteur (1822-1895) geboren und in der Stadt Arbois führte er seine bahnbrechenden Untersuchungen bezüglich Oxidation und Gärung durch. Vor der Reblaus-Katastrophe war mit 20.000 Hektar die Rebfläche mehr als zehnmal so groß. Damals wurden noch über 40 autochthone Rebsorten kultiviert.

Die Weinberge umfassen heute nur mehr rund 1.900 Hektar Rebfläche zwischen 250 und 400 Meter Seehöhe im gleichnamigen Département Jura. Sie konzentrieren sich auf einen etwa zehn Kilometer breiten Streifen, beginnend von Arc-et-Senans im Norden bis Bourg-en-Bresse im Süden. Südlich darunter liegt die Weinbauregion Savoyen, mit der Jura oft als ein gemeinsamer Weinbaubereich betrachtet wird. Das raue, kontinentale Klima mit sehr strengen, frostigen Wintern und wechselhaften Sommern mit vielen warmen Tagen ist vom namensgebenden Jura-Kalksteingebirge geprägt. Einen mildernden Einfluss auf das Klima übt der östlich liegende Lac Léman (Genfer See) aus. Die Weinlese erstreckt sich auf Grund der unterschiedlichen Reifeperioden der hier kultivierten Rebsorten oft bis in den November hinein.

Ein Anreichern der Weine ist allgemeine Praxis. Zu 80% werden hier Weißweine produziert, die zumeist oxidativ ausgebaut werden. Die nur in geringer Menge nicht oxidativ ausgebauten Weine werden als „Ouillé” bezeichnet. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Chardonnay (hier auch Melon d’Arbois) mit fast 50% der die Gesamtfläche, sowie Naturé bzw. Savagnin Blanc (Traminer) für den berühmten Vin Jaune. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Poulsard mit 20% der Gesamtfläche, sowie Trousseau Noir und Pinot Noir. Neben dem Vin Jaune ist die zweite große Jura-Spezialtät der Vin de paille (Strohwein). Die Region ist auch sehr gut für die Produktion von Schaumwein (Crémant) geeignet. Nur 12% der Jura-Weinproduktion gehen in den Export, der große Rest wird selbst verbraucht. Es gibt rund 500 Produzenten.

Appelationen

Die Appellationen sind:

Arbois, Arbois Mousseux, Arbois Pupillin, Arbois Vin Jaune, Arbois Vin de Paille

Château-Chalon

Côtes du Jura, C.d.J. Mousseux, C.d.J. Vin Jaune, C.d.J. Vin de Paille

Crémant du Jura

Franche-Comté (IGP)

L’Etoile, L’Etoile Mousseux, L’Etoile Vin Jaune, L’Etoile Vin de Paille

Macvin du Jura - auch Macvin Cognac

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Languedoc

Weinanbaugebiet Languedoc

Der nördliche Teil des Bereiches Languedoc-Roussillon im tiefen Süden Frankreichs an der Mittelmeerküste. Er umfasst von Norden nach Südwesten die drei Départements Gard, Hérault und Aude. Das wesentlich kleinere Roussillon im Département Pyrénées-Orientales schließt westlich, die Weinbauregionen Provence und Rhône östlich an. Der Name leitet sich von „langue d’oc“ ab, was „Sprache des Oc“ (oc = ja) bedeutet. Diese okzitanische Sprache wurde im Mittelalter südlich der Loire gesprochen; nördlich sprach man „Langue d’oil“ (aus „oil“ entwickelte sich „oui“). Die Regionen Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénées wurden im Jahre 2016 zur neuen politischen Region Okzitanien (frz. Occitanie) zusammengefasst. Schon lange vor dem viel berühmteren Champagner wurde hier ein perlender Schaumwein hergestellt, der heutige Blanquette de Limoux. Eine spezielle Form eines alkoholstarken, süßen Vin de liqueur im Languedoc ist der Cartagène. Bis in die 1980er-Jahre hatte der Languedoc den Ruf einer vor allem billigen Massenwein produzierenden Weinbauregion. Ab Anfang der 1990er-Jahre gab es durch die EU geförderte Rodungsprogramme. Dies führte in nur 10 Jahren zu einer extrem starken Reduzierung der Rebflächen.

Weinberge

Die Weinberge umfassen insgesamt über 200.000 Hektar Rebfläche. Sie erstrecken sich über 200 Kilometer entlang zumeist nahe der Küstenlinie des Mittelmeeres von Nimes mit der weinrechtlich zur Region Rhône zählenden Appellation Costières de Nîmes im Osten bis Narbonne mit Limoux und Corbières im Westen. Der größte Teil davon liegt auf tiefgelegenem Schwemmlandboden, hier gab es auch die meisten Rodungen. Die einige hundert Meter hoch liegenden Weinberge in den Ausläufern der Pyrenäen im Westen liegen an Schiefer und Kalkstein aufweisenden Hängen. Es herrscht so wie im Bereich Roussillon mediterranes Klima mit trockenen und heißen Sommern vor.

Rebsorten

Wichtigste Rotweinsorten sind Grenache Noir (Garnacha Tinta), Mourvèdre (Monastrell) und Syrah; Nebensorten sind Cabernet Sauvignon, Carignan Noir (Mazuelo), Cinsaut, Counoise, Llladoner Pelut (Garnacha Peluda), Morrastel (Graciano), Piquepoul Noir und Terret Noir. Wichtigste Weißweinsorten sind Bourboulenc, Clairette und Grenache Blanc (Garnacha Blanca); Nebensorten sind Carignan Blanc, Chardonnay, Grenache Gris (Garnacha Roja), Macabéo, Marsanne, Piquepoul Blanc, Rolle (Vermentino), Roussanne, Terret Blanc, Viognier und Ugni Blanc (Trebbiano Toscano). Bei Rotweinen ist die Methode Macération carbonique (Kohlensäure-Maischung) üblich. Der Languedoc ist der französische Hauptlieferant für einfachen Wein und produziert 80% der IGP-Weine (Landweine). Den Ruhm solcher Weine begründete unter anderem Mas de Daumas-Gassac.

Qualitätspyramide

Vom Verband CIVL (Comité Interprofessionnel des Vins du Languedoc) wurde eine neue Klassifikation für die Weine der Region ausgearbeitet, die im Jahre 2011 in Kraft getreten ist. Die pyramidenförmige Hierarchie in aufsteigender Reihenfolge ist Languedoc, Grands Vins du Languedoc und Crus du Languedoc. Die Grundlagen für die Einstufung sind qualitative und wirtschaftliche Kriterien (u. a. sind bestimmte Vertriebswege und Mindestverkaufspreise vorgeschrieben). Ein Wein muss bestimmte Charakteristiken erfüllen und oberhalb der einfachen AOC Languedoc eine Prüfung durchlaufen, um in die höhere Kategorie 2 oder 3 eingeordnet zu werden. Die kleinen Appellationen sollen dadurch in ihrer Terroirbetonunggestärkt werden.

AOC Languedoc

Die erste Stufe AOC Languedoc wurde im Jahre 2007 geschaffen und ersetzte die frühere AOC Coteaux du Languedoc(der alte Name konnte noch bis zum Jahre 2017 verwendet werden). Verwirrenderweise umfasst die neue AOC aber den Großteil der Doppelregion Languedoc-Roussillon. Konkret sind das 195 Gemeinden im Département Aude, 19 Gemeinden im Dep. Gard, 160 Gemeinden im Département Hérault und 122 Gemeinden im Département Pyrénées-Orientales.

Die Weinberge umfassen rund 10.000 Hektar, von denen etwa 20% der Produktion stammen. Rot- und Roséweine werden aus Grenache Noir, Mourvèdre und Syrah (zum. 50%), sowie Llladoner Pelut, Carignan Noir, Cinsaut, Counoise, Grenache Gris, Terret Noir und Piquepoul Noir (max. 50%) verschnitten. Weißweine werden aus Bourboulenc, Clairette, Grenache Blanc, Piquepoul Blanc, Roussanne, Marsanne und Rolle (zum. 70%), sowie Carignan Blanc, Macabéo, Terret Blanc, Viognier und Ugni Blanc (max. 30%) erzeugt. Zulässige Höchsterträge sind 50 hl/ha bei Rot- und Rosé- sowie 60 hl/ha bei Weißweinen.

Grands Vins du Languedoc

Auf die zweite Stufe Grands Vins du Languedoc entfallen etwa 70% der Weinproduktion. Dazu zählen (außer natürlich AOC Languedoc) die meisten der unten angeführten Appellationen. Es handelt sich dabei um strukturierte, aromatischeGewächse, die typisch für ihr Terroir sind. Die Bestimmungen bezüglich Rebsortenmischungen sind individuell und jeweils bei den einzelnen Appellationen angeführt. Der zulässige Höchstertrag beträgt 48 bis 50 hl/ha.

Crus du Languedoc

An der Spitze der Pyramide stehen die Crus du Languedoc mit etwa 10% der Produktion. Diese ausdrucksstarken Weine besitzen „Seltenheitswert und tragen die Handschrift des Erzeugers“. Weißweine müssen zumindest sechs Monate, Rotweine zumindest zwölf Monate ausgebaut werden. Eine sensorische Prüfung ist vorgeschrieben. Zumindest 70% der Produktion muss direkt ab Weingut verkauft werden. Höchsterträge liegen bei 45 hl/ha für Rotweine und 50 hl/ha für Weißweine.

Neu

Appellationen (AOC) und IGP-Bereiche

Die AOC-Bereiche bzw. Appellationen (Qualitätsweine) und IGP-Bereiche (Landweine) der Region Languedoc sind:

 Aude (IGP)

 Blanquette de Limoux, Blanquette Méthode Ancestrale

 Cabardès

 Cabrières

 Cévennes (IGP)

 Clairette de Bellegarde

 Clairette du Languedoc

 Corbières

 Corbières-Boutenac

 Costières de Nîmes - gehört weinrechtlich zur Rhône

 Coteaux de Bèziers (IGP)

 Côtes de Thongue (IGP)

 Crémant de Limoux

 Faugères

 Fitou, Fitou Maritime, Fitou de Hautes-Corbières

 Fonséranes

 Gard (IGP)

 Grés de Montpellier

 Hérault = Pays d’Hérault (IGP)

 La Clape

 La Méjanelle

 Languedoc (bis 2006 Coteaux du Languedoc)

 Limoux

 Malepère

 Minervois

 Minervois-La-Livinière

 Montpeyroux

 Muscat de Frontignan

 Muscat de Lunel

 Muscat de Mireval

 Muscat de Saint-Jean de Minervois

 Pays d’Oc (IGP)

 Pézenas

 Picpoul de Pinet

 Pic Saint-Loup

 Quatourze

 Saint-Chinian, Saint-Chinian Berlou, Saint-Chinian Roquebrun

 Saint-Christol

 Saint-Drézéry

 Saint-Georges-d’Orques

 Saint-Saturnin

 Sommières

 Terrasses du Larzac

 Terres du Midi (IGP)

 Vallée du Paradis (IGP)

Produzenten

Bekannte Produzenten sind Domaine L’Aigueliere, Domaine des Deux Platanes, Mas d’Andrum, Domaine d’Aupilhac, Domaine Bassac, Château Belot, Domaine Bourdic, Mas Bruguière, CV de Cabrières, Domaine le Cazal, Domaine de Cazeneuve, Domaine de la Coste, Château de l’Engarran,  Mas de Daumas-Gassac, Mas d’Espanet, Château de Flaugergues, Domaine de la Grangette, Domaine Guiraud-Boyer, Domaine de Laballe, Château de Lascaux, Château Notre Dame, Domaine Peyre Rose, Château Peyriac de Mer, Château Puech-Haut, Domaine Pujol, Domaine du Rocher des Fées, Château de Roquenégade, Domaine de la Roque, Domaine de Sainte Rose, CV de St-Saturnin, Les Trois Blasons, Domaine du Temple und Maison Maurel Vedeau.

Loir

Weinanbaugebiet Loir

Der „königliche Fluss“ (bretonisch Liger) legt vom Massif Central im südlichen Zentralfrankreich bis zur Atlantik-Mündung einen Weg von 1.000 Kilometern zurück. Er gab dieser riesigen Weinbauregion mit rund 70.000 Hektar den Namen. So wie alle Gewässer übt er eine positive Wirkung auf den Weinbau aus bzw. schafft dafür die Voraussetzung durch die Bildung von Talhängen. Die Loire entspringt südlich von Lyon, fließt zuerst in einem Bogen nach Norden und wendet sich dann bei Orléans nach Westen. Dabei durchquert sie zwölf Départements und nimmt insgesamt zehn Nebenflüsse auf. Einen nennenswerten Weinbau gibt es an beiden Loire-Ufern auf einer Strecke von rund 400 Kilometern, wobei die Rebflächen auf viele Bereiche aufgeteilt sind. Die UNESCO hat im Jahre 2000 das „Val de Loire“ (Loiretal) zum Weltkulturerbe ernannt.

Den Weinbau begründeten die Römer. Im 11. Jahrhundert waren die Weine der Loire in England und Holland beliebt und wurden in großer Menge importiert. Im 12. Jahrhundert legten die Zisterzienser bei Savennières den berühmten Weinberg Coulée-de-Serrant an. An den Loire-Ufern bauten sich die französischen Könige und viele Adeligen prachtvolle Jagdhäuser und Schlösser; insgesamt gibt es über 400 Schlossanlagen, die entlang der Loire und ihrer Nebenflüsse stehen. Die schönsten stammen aus der Renaissance unter König Franz I. (1494-1547). Dieser holte Leonardo da Vinci (1452-1519) an seinen Hof, der bis zu seinem Tod im Château Clos Lucé (unweit Château Amboise) lebte. Die heilig gesprochene Jeanne d`Arc (1412-1431) traf bei Chinon das erste Mal mit König Karl VII. (1403-1461) zusammen, um ihn zum Kampf gegen England zu motivieren.

Weinbau in der Neuzeit

Die Region hat auf Grund der Größe Klima-Bedingungen von kontinental im Zentralmassiv bis atlantisch an der Loire-Mündung am Meer. In Kombination mit den unterschiedlichen Bodenbedingungen resultieren auch verschiedenste Weintypen. Und doch haben diese eine Gemeinsamkeit von frischer Säure, Fruchtigkeit und Zartheit der Aromen, was auf die nördliche Lage der meisten Appellationen zurückzuführen ist. Die Region ist vor allem ein Weißwein-Gebiet. Die zwei Hauptsorten Sauvignon Blanc und Pineau de la Loire (Chenin Blanc) erbringen trocken bis edelsüß ausgebaute Weine. Vor allem sind die Schaumweine berühmt, der Bereich Saumur entwickelte sich nach der Champagne zum zweiten Schaumwein-Zentrum Frankreichs. Die wichtigsten roten Rebsorten sind Breton (Cabernet Franc), Gamay, Malbec (Cot) und Grolleau Noir. Daraus werden Roséweine, Vins gris und fruchtige Rotweine gewonnen, die großteils zum raschen Genuss bestimmt sind.

Appelationen

Appellationen
Die große Loire-Region kann man aus Gründen der Übersichtlichkeit in vier Abschnitte von Westen nach Osten gliedern. Im Westen an der Atlantikküste am unteren Lauf der Loire liegt um die Stadt Nantes der große Bereich Pays Nantais mit den nach der Methode Sur lie produzierten Muscadet-Weißweinen. Der zweite Abschnitt ist der Bereich Anjou-Saumur mit zahlreichen Enklaven. Der dritte Abschnitt wird vom Bereich Touraine mit ebenfalls zahlreichen Insel-Appellationen dominiert. Der vierte Abschnitt in der historischen Provinz und ehemaligem Herzogtum Berry in Zentralfrankreich ist von den anderen drei Abschnitten deutlich abgegrenzt und am südlichsten gelegen. Östlich davon liegt die Weinbauregion Burgund bzw. Beaujolais.
Anjou, A. Coteaux de la Loire, Cabernet d’Anjou, A.-Villages, A.-Villages-BrissacBonnezeauxBourgueil, Saint-Nicolas-de-BourgueilChâteaumeillantCher (IGP)ChevernyChinonComtés Rhodaniens (IGP)Coteaux d’AncenisCoteaux de l’AubanceCoteaux du Giennois, Coteaux du Giennois Cosne-Sur-LoireCoteaux du Layon, Coteaux du Layon-Chaume, Coteaux du Layon-VillagesCoteaux du LoirCôte RoannaiseCôtes d’AuvergneCôtes du ForezCour-ChevernyCrémant de LoireFiefs VendéensGros Plant du Pays NantaisHaut-PoitouJasnièresMenetou-SalonMontlouis-sur-LoireMuscadetMuscadet-Coteaux de la LoireMuscadet-Côtes de Grand LieuMuscadet-Sèvre et MaineOrléansOrléans-CléryPays NantaisPouilly-FuméPouilly-sur-LoireQuarts de ChaumeQuincyReuillyRosé de LoireSaint-PourçainSancerreSaumur, Cabernet de Saumur, Coteaux de Saumur, Saumur-ChampignySavennières, Savennières Coulée-de-Serrant, Savennières Roche-aux-MoinesTouraine, T. Amboise, Touraine-Azay-le-Rideau, Touraine-Mesland, T. Noble-JouéVal de Loire - vormals Jardin de la France (IGP)ValençayVins du Thouarsais - ehemals VDQS, 2011 in AOC Anjou integriertVouvray

Monbazillac

Weinanbaugebiet Monbazillac

Die nach dem gleichnamigen Ort benannte Appellation südlich der Stadt Bergerac ist eine Enklave innerhalb des großen Bereiches Bergerac in Südwest-Frankreich. Der Name leitet sich von Mont Bazailhac (Feuerberg oder Goldberg) ab. In dieser Gegend gab es schon im 11. Jahrhundert Weinberge und der Wein wurde bis Rom exportiert. Später servierten französische Gesandte diesen Wein als „Friedenswein“ und der Staatsmann Charles-Maurice Talleyrand (1754-1838) kredenzte ihn beim Wiener Kongress (1813-1814) seinen Gästen.

Die Weinberge umfassen rund 2.500 Hektar Rebfläche in den Gemeinden Colombier, Monbazillac, Pomport, Rouffignac-de-Sigoulès und Saint-Laurent-des-Vignes. Der extrem langlebige Süßwein im Stil eines Sauternes wird aus edelfaulenTrauben der Sorten Sémillon (mit über 70% der Fläche die wichtigste Rebe), Sauvignon Blanc und Muscadelle verschnitten. Die Weine mit 15% Alkoholgehalt und zumindest drei Jahre Reifung dürfen sich „Taste d’or“ (sinngemäß „Goldgeschmack“) nennen.

Bekannte Produzenten

Bekannte Produzenten sind Domaine de l’Ancienne Cure, Château de Belingard-Chayne, Château Bellevue, Château la Borderie, Château le Fagé, Domaine Grande-Maison, Domaine du Grand Marsalet, Château de Monbazillac (CV), Château Petit Paris, Château Poulvère und Château Theulet.

Loire

Weinanbaugebiet Loire

Der „königliche Fluss“ (bretonisch Liger) legt vom Massif Central im südlichen Zentralfrankreich bis zur Atlantik-Mündung einen Weg von 1.000 Kilometern zurück. Er gab dieser riesigen Weinbauregion mit rund 70.000 Hektar den Namen. So wie alle Gewässer übt er eine positive Wirkung auf den Weinbau aus bzw. schafft dafür die Voraussetzung durch die Bildung von Talhängen. Die Loire entspringt südlich von Lyon, fließt zuerst in einem Bogen nach Norden und wendet sich dann bei Orléans nach Westen. Dabei durchquert sie zwölf Départements und nimmt insgesamt zehn Nebenflüsse auf. Einen nennenswerten Weinbau gibt es an beiden Loire-Ufern auf einer Strecke von rund 400 Kilometern, wobei die Rebflächen auf viele Bereiche aufgeteilt sind. Die UNESCO hat im Jahre 2000 das „Val de Loire“ (Loiretal) zum Weltkulturerbe ernannt.

Den Weinbau begründeten die Römer. Im 11. Jahrhundert waren die Weine der Loire in England und Holland beliebt und wurden in großer Menge importiert. Im 12. Jahrhundert legten die Zisterzienser bei Savennières den berühmten Weinberg Coulée-de-Serrant an. An den Loire-Ufern bauten sich die französischen Könige und viele Adeligen prachtvolle Jagdhäuser und Schlösser; insgesamt gibt es über 400 Schlossanlagen, die entlang der Loire und ihrer Nebenflüsse stehen. Die schönsten stammen aus der Renaissance unter König Franz I. (1494-1547). Dieser holte Leonardo da Vinci (1452-1519) an seinen Hof, der bis zu seinem Tod im Château Clos Lucé (unweit Château Amboise) lebte. Die heilig gesprochene Jeanne d`Arc (1412-1431) traf bei Chinon das erste Mal mit König Karl VII. (1403-1461) zusammen, um ihn zum Kampf gegen England zu motivieren

Weinbau in der Neuzeit

Die Region hat auf Grund der Größe Klima-Bedingungen von kontinental im Zentralmassiv bis atlantisch an der Loire-Mündung am Meer. In Kombination mit den unterschiedlichen Bodenbedingungen resultieren auch verschiedenste Weintypen. Und doch haben diese eine Gemeinsamkeit von frischer Säure, Fruchtigkeit und Zartheit der Aromen, was auf die nördliche Lage der meisten Appellationen zurückzuführen ist. Die Region ist vor allem ein Weißwein-Gebiet. Die zwei Hauptsorten Sauvignon Blanc und Pineau de la Loire (Chenin Blanc) erbringen trocken bis edelsüß ausgebaute Weine. Vor allem sind die Schaumweine berühmt, der Bereich Saumur entwickelte sich nach der Champagne zum zweiten Schaumwein-Zentrum Frankreichs. Die wichtigsten roten Rebsorten sind Breton (Cabernet Franc), Gamay, Malbec (Cot) und Grolleau Noir. Daraus werden Roséweine, Vins gris und fruchtige Rotweine gewonnen, die großteils zum raschen Genuss bestimmt sind.

Appellationen

Appellationen

Die große Loire-Region kann man aus Gründen der Übersichtlichkeit in vier Abschnitte von Westen nach Osten gliedern. Im Westen an der Atlantikküste am unteren Lauf der Loire liegt um die Stadt Nantes der große Bereich Pays Nantais mit den nach der Methode Sur lie produzierten Muscadet-Weißweinen. Der zweite Abschnitt ist der Bereich Anjou-Saumur mit zahlreichen Enklaven. Der dritte Abschnitt wird vom Bereich Touraine mit ebenfalls zahlreichen Insel-Appellationen dominiert. Der vierte Abschnitt in der historischen Provinz und ehemaligem Herzogtum Berry in Zentralfrankreich ist von den anderen drei Abschnitten deutlich abgegrenzt und am südlichsten gelegen. Östlich davon liegt die Weinbauregion Burgund bzw. Beaujolais.

Anjou, A. Coteaux de la Loire, Cabernet d’Anjou, A.-Villages, A.-Villages-Brissac

Bonnezeaux

Bourgueil, Saint-Nicolas-de-Bourgueil

Châteaumeillant

Cher (IGP)

Cheverny

Chinon

Comtés Rhodaniens (IGP)

Coteaux d’Ancenis

Coteaux de l’Aubance

Coteaux du Giennois, Coteaux du Giennois Cosne-Sur-Loire

Coteaux du Layon, Coteaux du Layon-Chaume, Coteaux du Layon-Villages

Coteaux du Loir

Côte Roannaise

Côtes d’Auvergne

Côtes du Forez

Cour-Cheverny

Crémant de Loire

Fiefs Vendéens

Gros Plant du Pays Nantais

Haut-Poitou

Jasnières

Menetou-Salon

Montlouis-sur-Loire

Muscadet

Muscadet-Coteaux de la Loire

Muscadet-Côtes de Grand Lieu

Muscadet-Sèvre et Maine

Orléans

Orléans-Cléry

Pays Nantais

Pouilly-Fumé

Pouilly-sur-Loire

Quarts de Chaume

Quincy

Reuilly

Rosé de Loire

Saint-Pourçain

Sancerre

Saumur, Cabernet de Saumur, Coteaux de Saumur, Saumur-Champigny

Savennières, Savennières Coulée-de-Serrant, Savennières Roche-aux-Moines

Touraine, T. Amboise, Touraine-Azay-le-Rideau, Touraine-Mesland, T. Noble-Joué

Val de Loire - vormals Jardin de la France (IGP)

Valençay

Vins du Thouarsais - ehemals VDQS, 2011 in AOC Anjou integriert

Vouvray

Provence

Weinanbaugebiet Provence

Die Weinbauregion liegt in der südöstlichen Ecke Frankreichs und erstreckt sich an der Côte d’Azur von Marseille im Westen bis Nizza im Osten. Sie wird von den beiden großen Weinbauregionen Languedoc im Westen und Rhône im Norden begrenzt. In vielen Quellen wird die 160 Kilometer südöstlich der Küste liegende Insel Korsika mit der Provence als gemeinsamer Weinbaubereich betrachtet. Tatsächlich gibt es auch viele Ähnlichkeiten. Gemeinsam mit dem Bereich Languedoc-Roussillon wird die Provence oft als Midi bezeichnet. Die Provence gehört zu den ältesten Weinbaugebieten Frankreichs und auch Europas, denn es wurden hier schon im 6. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen Reben gepflanzt und Wein gekeltert. Möglicherweise taten dies aber schon vor ihnen die Kelten (Gallier). Der Name stammt von den Römern, die 154 v. Chr. die „Provincia Romana“ gründeten und von hier Wein nach Rom lieferten. Verdiente aus dem Dienst entlassene Legionäre erhielten hier als Belohnung ein kleines Landgut, das sie für den Weinbau nutzten. Das Gebiet war im Verlaufe der Geschichte immer heiß umkämpft und gehörte nacheinander zum römischen Reich, fränkischen Reich, Königreich Burgund, spanischen Grafschaft Barcelona-Arágon, Haus Anjou, Königreich Sardinien und schlussendlich Frankreich.
Das mediterrane Klima ist von milden Wintern, feuchtem Frühjahr, heißen Sommern und langen sonnigen Herbsten geprägt. Im 19. Jahrhundert wurden große Flächen durch die Reblaus vernichtet. Die Weinberge umfassen heute rund 25.000 Hektar Rebfläche. Die im Osten liegende Appellation Côtes de Provence bildet mit rund vier Fünfteln der Fläche den weitaus größten Bereich. Es sind wie im Süden Frankreichs üblich zahlreiche Sorten zugelassen, unter denen sich viele autochthone, zum Teil vom Aussterben bedrohte Reben befinden. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Barbaroux, Cabernet Sauvignon, Calitor Noir, Carignan Noir, Cinsaut, Grenache Noir (Garnacha Tinta), Mourvèdre (Monastrell), Rolle (Vermentino), Syrah und Tibouren, die wichtigsten Weißweinsorten sind Clairette, Grenache Blanc (Garnacha Blanca), Sémillon und Ugni Blanc (Trebbiano Toscano). Rund die Hälfte der Produktion besteht aus Roséweinen, rund 40% aus Rotweinen und 10% aus Weißweinen.

Appellationen

 Alpes-de-Haute-Provence (IGP)

 Bandol (AOP)

 Bellet (AOP)

 Cassis (AOP)

 Coteaux d’Aix-en-Provence )AOP)

 Coteaux de Pierrevert (AOP)

 Coteaux Varois en Provence (AOP)

 Côtes de Provence (AOP)

 Les Baux-de-Provence (AOP)

 Maures (IGP)

 Méditerranée (IGP)

 Mont-Caume (IGP)

 Palette (AOP)

 Principauté d’Orange (IGP)

 Var (IGP)

 Vaucluse (IGP)

Rhone

Weinanbaugebiet Rhone

Die über 800 Kilometer lange Rhône zählt zu den bedeutendsten Weinflüssen der Welt. So wie alle Gewässer übt sie eine positive Wirkung auf den Weinbau aus bzw. schafft dafür die Voraussetzung durch Bildung von zum Teil sehr steilen Talhängen. Der Fluss entspringt am Furka-Pass als Gletscherbach in den Schweizer Urner Alpen, durchfließt unter dem Namen Rotten den Kanton Wallis und den Genfer See, überquert die französische Grenze, wendet sich ab Lyon nach Süden und mündet südlich von Arles-sur-Rhône ins Mittelmeer. Die Griechen gründeten im 6. Jhdt. v. Chr. die an der Rhônemündung liegende Stadt Marseille (Massilia) und brachten die Weinrebe in das Tal. Auch die Kelten (Gallier) betrieben bereits Weinbau in den heutigen Appellationen Côte Rôtie und Hermitage (Crozes-Hermitage). Angeblich lehrten sie den Römern die Kunst der Veredelung.

Der römische Gelehrte Plinius der Ältere (23-79) berichtet von einer Rebsorte Allobrogica, die hier angeblich vom Keltenstamm der Allobroger kultiviert wurde. Anfang des zweiten Jahrhunderts wurde das Gebiet ein Teil der römischen Provinz Gallia Narbonensis. Römischen Weinbau bezeugen viele Funde von Amphoren, Statuen des Weingottes Bacchusund Mosaiken mit Weinmotiven. Viele Exponate sind im „Musée de la Civilisation Gallo-Romaine“ in Lyon ausgestellt. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde der Papsthof nach Avignon verlegt, von 1309 bis 1377 regierten hier sieben Päpste. Das ergab einen starken Impuls für den Weinbau, denn der Großteil des Weines an der päpstlichen Tafel kam aus dem Rhône-Tal. Der Name Châteauneuf-du-Pape leitete sich vom Schloss Papst Johannes XXII. (1245-1334) ab, das er als Sommerresidenz nördlich von Avignon erbauen ließ.

Die Weinbauregion Rhône

Unter der Weinbauregion Rhône oder „La Vallée du Rhône“ wird die etwa 200 Kilometer lange Strecke von Lyon nach Süden bis Avignon in Südost-Frankreich verstanden. Beiderseits der Rhône und ihrer Nebenflüsse liegen rund 80.000 Hektar Rebfläche, die über die sechs Départements Ardèche, Drôme, Gard, Loire, Rhône und Vaucluse verteilt sind. Aber nur ein kleiner Bereich ganz im Norden liegt im Département Rhône und erstaunlicherweise stammt aus diesem 70% der Produktion des nördlichen Nachbars Burgund. Über 150 Kilometern verläuft die Rhône parallel mit der Loire, die der östlich liegenden Region den Namen gab. Die zwei Flüsse sind auf dieser Strecke nur etwa 50 kmvoneinander entfernt, fließen aber in entgegengesetzter Richtung.

Die langestreckte Region wird in „Rhône Septentrional“ (septentrional = nördlich) und „Rhône Méridional“ (méridional = südlich) geteilt. Die zwei Abschnitte sind bezüglich Klima, Boden und Rebsorten sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist jedoch beiden der Mistral, ein kalter und trockener Nordwind, zu dessen Abwehr viele Weinberge mit Zypressen und Pappeln gesäumt sind. Die Weine vom linken (östlichen) Ufer gelten in der Regel als schwerer und alkoholreicher. Insgesamt werden in der Region über 90% Rotweine von 6.000 Betrieben produziert, der Rest sind Rosé- und in nur sehr geringer Menge Weißweine.

nördliche Rhône

Dieser Berich beginnt bei der Stadt Vienne, in deren Nähe die drei Appellationen Château-Grillet, Condrieu und Côte Rôtieliegen. Er erstreckt sich geradewegs nach Süden bis zur Stadt Valence mit den hier befindlichen Appellationen Cornas und Saint-Péray. Das Klima ist kontinental geprägt, die Böden bestehen zumeist aus Schiefer und Granit. Die Weingärten liegen oft auf extrem steil terrassierten Hängen mit bis zu 65° (214%) Neigung. Teilbereiche zählen sie zu den steilsten Weinbergen Europas. Die äußerst mühsame Bewirtschaftung ließen die Römer von ihren Sklaven vollbringen. Hier dominiert Syrah, die als einzige Rotweinrebe zugelassen ist. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Marsanne, Roussanne und Viognier. Zum Großteil werden dunkle und tanninreiche Rotweine auch in größeren Mengen sortenrein produziert. Diese werden häufig klassisch, das heißt weniger in neuer Eiche ausgebaut. Im nördlichen Abschnitt werden weniger als 10% der Weinmenge erzeugt.

mittlere Rhône

Weiter nach Süden klafft danach im Flusslauf eine rund 50 Kilometer lange Lücke ohne Weinbau bzw. Rebflächen. Allerdings befindet sich davon weiter östlich ein manchmal als mittlerer Abschnitt bezeichneter Bereich am Rhône-Nebenfluss Drôme. Hier liegen die jeweils nach Stadtgemeinden benannten vier Appellationen Châtillon-en-Diois, Clairette de Die, Coteaux de Die und Crémant de Die mit einer bereits sehr alten Schaumwein-Produktion.

südliche Rhône

Dieser Bereich beginnt bei Montélimar und erstreckt sich nach Süden bis Avignon im Département Vaucluse. Das Klima ist gegenüber dem nördlichen Abschnitt mediterran, die Böden bestehen zum Großteil aus mit Lehm durchsetztem Kalkstein-Untergrund. Hier gibt es viele Cave coopératives, die rund zwei Drittel der Menge produzieren. Auch hier werden hauptsächlich Rotweine erzeugt, die wichtigste Sorte ist Grenache Noir (Garnacha Tinta). Rund 20 Rebsorten sind zugelassen, woraus viele Cuvées verschiedenster Weinstile entstehen. Weitere Rotweinsorten sind Carignan Noir, Cinsaut, Mourvèdre und zunehmend wie im nördlichen Abschnitt auch Syrah. Der hier typische Verschnitt wird als Rhône-Rezeptbezeichnet.

Der südliche Abschnitt wird von der regionalen Appellation Côtes du Rhône (zu der auch kleinere Gebiete im nördlichen Abschnitt zählen) sowie der nur hier befindlichen Klasse Côtes du Rhône-Villages dominiert. Zu den bekanntesten Appellationen zählt der schon erwähnte Bereich Châteauneuf-du-Pape. Eine Besonderheit ist der exklusiv für Roséweine zugelassene Bereich Tavel. In den Bereichen Beaumes-de-Venise und Rasteau werden süße Vin doux naturel produziert. Etwas abgelegene Appellationen sind Côtes du Vivarais, Grignan-les-Adhémar, Luberon und Ventoux. Ganz südlich liegt die Appellation Costières de Nîmes, die geographisch zum Languedoc, aber weinrechtlich zur Rhône gehört. Diese Gruppe wird auch als „Nouvelle École de la Vallée du Rhône“ (Neue Schule des Rhônetals) bezeichnet. Insgesamt 16 Bereiche haben den regionalen Status „Cru“, was den Rang einer Rhône-Spitzenappellation bedeutet. Im weiteren Sinne zählen sie zur Appellation Côtes du Rhône, deshalb wird am Etikett zusätzlich „Cru des Côtes du Rhône“ angeführt.

Appellationen

Die Rhône-Appellationen

 Ardèche (IGP)

 Beaumes-de-Venise (Cru)

 Brézème-Côtes du Rhône

 Château-Grillet (Cru)

 Châteauneuf-du-Pape (Cru)

 Châtillon-en-Diois

 Clairette de Die, Clairette de Die Méthode Dioise Ancestrale

 Collines Rhôdaniennes (IGP)

 Comtés Rhodaniens (IGP)

 Condrieu (Cru)

 Cornas (Cru)

 Costières de Nîmes - gehört geographisch zum Languedoc

 Coteaux de Die

 Coteaux de Pierrevert

 Côte Rôtie (Cru)

 Côtes du Rhône

 Côtes du Rhône-Villages mit 20 Gemeinde-Appellationen; z. B. Laudun

 Côtes du Vivarais, C.d.V. Orgnac, C.d.V. St-Remèze, C.d.V. St-Montan

 Crémant de Die

 Crozes-Hermitage (Cru)

 Drôme (IGP)

 Duché d’Uzès

 Gard (IGP)

 Gigondas (Cru)

 Grignan-les-Adhémar - bis 2009 Coteaux du Tricastin

 Hermitage (Cru)

 Lirac (Cru)

 Luberon - bis 2008 Côtes du Luberon

 Méditerranée (IGP)

 Muscat de Beaumes-de-Venise

 Muscat du Ventoux (Tafeltraube)

 Rasteau, Rasteau Vin doux naturel (Cru)

 Saint-Joseph (Cru)

 Saint-Péray (Cru)

 Tavel (Cru)

 Vacqueyras (Cru)

 Vaucluse (IGP)

 Ventoux - bis 2008 Côtes du Ventoux

 Vinsobres (Cru)

Roussilion

Weinanbaugebiet Roussilion

Die Weinbauregion liegt tief im Süden Frankreichs und ist der südliche Teil des riesigen Bereiches Languedoc-Roussillon(siehe dort die Geschichte). Hier wurden die ersten Muskateller-Trauben kultiviert, die als Basis für die berühmten, gespriteten Süßweine verwendet wurden. Als Erfinder des heute so bezeichneten Vin doux naturel gilt der berühmte Arzt und Gelehrte Arnaldus de Villanova (1240-1311). Sie werden zwar auch im nordöstlich angrenzenden Languedoc erzeugt, aber Roussillon stellt rund 90%. Vier Jahrhunderte lang war es ein Teil des Königreiches Mallorca und kam erst im Jahre 1659 zu Frankreich. Der Weinbau ist deshalb unter anderem bezüglich Rebsorten auch relativ stark von spanischem Einfluss geprägt.

Die Region wird von den drei Gebirgszügen Corbières im Norden, Canigou im Westen und Albères an der Grenze zu Spanien im Süden umschlossen. Die Weinberge liegen bis zu 600 Meter hoch an dem Mittelmeer zugewandten Hängen und umfassen 22.600 Hektar Rebfläche im Département Pyrénées-Orientales. Die Weine sind durch das mediterrane Klima geprägt. Roussillon ist hauptsächlich ein Rotwein- und Roséwein-Gebiet. Die Rotweine werden aus Carignan Noir (Mazuelo) mit rund der Hälfte der Rebfläche, Cabernet Sauvignon, Grenache Noir (Garnacha Tinta) und Merlot, die Weißweine aus den Sorten Muscat Blanc, Bourboulenc, Clairette, Grenache Blanc (Garnacha Blanca), Marsanne, Piquepoul (Folle Blanche) und Roussanne gekeltert.

Appellationen

 Banyuls, Banyuls Grand Cru, Banyuls Grand Cru Rancio, Banyuls Rancio

 Côtes du Roussillon, Côtes du Roussillon-Villages mit vier Cru-Gemeinden

 Collioure

 Côtes Catalanes (IGP)

 Grand Roussillon, Grand Roussillon Rancio

 Languedoc

 Maury, Maury Rancio

 Muscat de Rivesaltes

 Pays d’Oc (IGP)

 Pyrénées-Orientales (IGP)

 Rivesaltes, Rivesaltes Rancio

 Terres du Midi (IGP)

Süd-West

Weinanbaugebiet Süd-West

Die Weinbaugebiete dieser großen Region (frz. Sud-Ouest) zählen zu den ältesten Frankreichs. Geographisch und auch historisch gesehen zählt dazu das gesamte Gebiet zwischen dem die östliche Grenze bildenden Zentralmassiv (Massif Central) und der Atlantikküste im Westen bis in den Süden zu den Pyrenäen an der Grenze zu Spanien. Administrativ handelt es sich um die ehemaligen Regionen Midi-Pyrénées und Aquitanien, geographisch ist es der Einzugsbereich der Flüsse Dordogne, Garonne und Adour. Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) bezeichnete die von ihm eroberte römische Provinz zwischen dem Fluss Garonne und den Pyrenäen erstmals als Aquitanien (frz. Guyenne). Kaiser Karl der Große (742-814) verleibte es dem fränkischen Reich ein. Nach wechselvoller Geschichte als eigenständige Grafschaft, der Hinzugewinnung der Gascogne und dann unter englischer Herrschaft ab Mitte des 12. Jahrhunderts kam das Gebiet erst 1453 endgültig zu Frankreich.

Weinbau und Rebsorten

Im Mittelalter kultivierten hier die katholischen Orden den Weinbau, wobei sich besonders der katholische Orden der Zisterzienser verdient machten. Der Bedarf der Holländer ab dem 17. Jahrhundert nach Brannt- und Süßweinen prägte den Weinstil. Zu dieser Zeit wurde der Name Haut-Pays (Ober-Land - flussaufwärts ab Bordeaux) gebräuchlich. Die Weine standen aber lange Zeit im Schatten des Bordelais. Der Weinverkauf erfolgte vom Hafen in Bordeaux aus und alle anderen Gebiete mussten so lange warten, bis der komplette Wein von dort verschifft war. Man bezeichnet Südwest-Frankreich auch als „Reben-Museum“, denn es gibt viele zum Teil uralte autochthone Rebsorten, die zunehmend wieder kultiviert werden. Dies sind die Sorten Arrufiac, Baroque, Duras, Fer, Lauzet, Len de l’El, Mauzac Blanc, Manseng Noir, Négrette und Tannat. Diese verleihen den Weinen eine eigenständige, typische Note. Aber es sind auch die klassischen Bordeaux-Sorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Sauvignon Blanc und Sémillon vertreten. Die größte Gemeinsamkeit des riesengroßen Gebietes ist das atlantische Klima. Es gibt viel Feuchtigkeit im Winter und Frühjahr, warme Sommer und lange, sonnige Herbste.

Appelationen

Die Region fasst die Anbaugebiete Südwestfrankreichs mit Ausnahme von Bordeaux zusammen. Die Rebflächen umfassen insgesamt 160.000 Hektar. Das ist so viel wie die beiden Länder Deutschland und Österreich gemeinsam. Man unterscheidet die Region in fünf größere Teilbereiche, die unterschiedliche Weinstile mit eigenständigem Charakter produzieren. Im Zentrum liegt die berühmte Weinbrand-Region Armagnac, viel älter als das bekanntere Cognac. Der Norden wird vom großen Bereich Bergerac dominiert, südlich davon liegt Cahors. Im Osten liegt das geschichtsträchtige Gaillac. Und in der Südwestecke am Rande der Pyrenäen befinden sich die zwei berühmten Bereiche Jurançon und Madiran:

 Armagnac (AOC)

 Atlantique (IGP)

 Béarn, Béarn-Belocq (AOC)

 Bergerac, Côtes de Bergerac (AOC)

 Blanquette de Limoux (AOC)

 Buzet, Côtes de Buzet (AOC)

 Cabardès, Côtes du Cabardès et de l’Orbiel (AOC)

 Cahors (AOC)

 Charentais (IGP)

 Comté Tolosan (IGP)

 Corrèze (AOC)

 Coteaux du Quercy (AOC)

 Côtes de Gascogne (IGP)

 Côtes de Duras (AOC)

 Côtes de Millau (AOC)

 Côtes de Saint-Mont (AOC)

 Côtes du Brulhois (AOC)

 Côtes du Marmandais (AOC)

 Côtes du Tarn (IGP)

 Floc de Gascogne (AOC)

 Fronton - bis 2004 Côtes du Frontonnais (AOC)

 Gaillac, Gaillac Doux, Gaillac Méthode Gaillacoise, Gaillac Prèmieres Côtes (AOC)

 Irouléguy (AOC)

 Jurançon (AOC)

 Lavilledieu (IGP)

 Madiran (AOC)

 Marcillac (AOC)

 Monbazillac (AOC)

 Montravel, Côtes de Montravel, Haut-Montravel (AOC)

 Pacherenc du Vic-Bilh (AOC)

 Pécharmant (AOC)

 Rosette (AOC)

 Saint-Sardos (AOC)

 Saussignac (AOC)

 Tursan (AOC)

 Vins d’Entraygues et du Fel (AOC)

Italien

Italien zählt zu den ältesten Weinbauländern, die Anfänge reichen zumindest bis vor 1.000 vor Christi zurück. Zu dieser Zeit tauchten in Mittelitalien die Etrusker auf, die Gebiete der vier heutigen Regionen Abruzzen, Latium, Toskana und Umbrien besiedelten.
Der Ursprung der italienischen Weinkultur liegt vor allem in der griechischen Kolonisation, mit der im 10. Jahrhundert v. Chr. beginnend auf der Insel Sizilien sowie Kampanien und Kalabrien griechische Weinbaukultur auf die Halbinsel gebracht wurde.

Die Griechen brachten viele ihrer Rebsorten mit und benannten das für Weinbau ideale Land Oinotria (Land der an Pfählen erzogenen Reben). Ebenso übten zu dieser Zeit die später zum großen Feind gewordenen Phöniker (Punier), die auf Sizilien und im Mittelmeer Stützpunkte errichteten, einen Einfluss aus.

Ab dem 6.Jahrhundert v. Chr. begann ein reger Handel mit den Kelten in Gallien (Frankreich), die beträchtliche Weinmengen aus Ober- und Mittelitalien importierten. Von all diesen Völkern lernten die Römer bereitwillig und führten den Rebanbau und die Weinbereitung zur hohen Kunst und Blüte. Im 3. Jahrhundert v. Chr. war die Weinrebe auf der Halbinsel überall verbreitet und im 1. Jahrhundert v. Chr. erreichte die Weinkultur einen Höhepunkt. Die Stadt Pompeji war bis zu ihrer Zerstörung durch den Vesuv-Ausbruch 79 v. Chr. das Weinhandels-Zentrum und Hauptlieferant für Rom.

Die berühmtesten antiken Weine zu dieser Zeit waren unter anderem Caecuber, Falerner, Raeticum und Surrentiner. Die Römer legten in den neu gewonnenen Provinzen in den heutigen Ländern Frankreich, Spanien, Portugal, Deutschland und England Weinberge an.
Wein wurde zum Import- und Exportartikel und die Römer stellten dafür auch bereits Holzfässer her, wobei sie dies von den Kelten (Galliern) gelernt hatten.

Wein wurde zum Kulturträger ersten Ranges, in Fortsetzung des griechischen Dionysos-Kultes genoss der Weingott Bacchus große Verehrung. Die Römer waren bezüglich Weinbereitungs-Techniken sehr kreativ. Eine Spezialität war das Aromatisieren, um den Weingeschmack voller und haltbarer zu machen. Es wurde bereits perlender Wein durch Lagern der Amphoren in kaltem Quellwasser (Gärungs-Unterbrechung) erzeugt.

Im ersten Jahrhundert n.Chr. beschäftigte man sich intensiv mit der Züchtung von Rebsorten und versuchte für den jeweiligen Boden die am besten geeignete Rebe zu finden. Plinius erkannte, dass vor allem das Gebiet und der Boden, also nach heutigen Nomenklatur die Herkunft und das Terroir, die Weinqualität bestimmen und dass zum Beispiel Uva Rhetica (Sorte für den Raeticum) außerhalb ihres Anbaugebietes keinen guten Wein ergibt, sondern nur Quantität erzeugt. Es wurde rebzeilenweise reinsortiger Anbau und auch Ausbau empfohlen, um die Sortenbesser einschätzen zu können. Viele der heutigen autochthonen Reben stammen von den damals kultivierten antiken Rebsorten ab.
Durch den Zusammenbruch des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert und die Wirren der Völkerwanderung geriet die Weinkultur in Vergessenheit und wurde nur mehr durch Ordensklöster der römisch-katholischen Kirche durch Produktion des Messweins weiter gepflegt.
Großen Aufschwung gab es dann zu Beginn der Renaissance im 14. Jahrhundert.

Um den Weinbau wiederzubeleben, tat Papst Paul III.(1468-1549) den französischen Wein in Acht und Bann und ließ Übersichten über den italienischen Wein erstellen. Bereits 1716 wurde unter Großherzog Cosimo III. (1642-1723) aus dem Geschlecht der Medici in der Toskana die Zone für den Chianti festgelegt, Italien war damit eines der ersten Länder mit Herkunfts-Bezeichnung. Doch erst als im 19. Jahrhundert mit französischer Hilfe Weintypen wie Barolo, Brunello di Montalcino und Chianti geschaffen wurden, leitete sich ein Neubeginn ein.

Der Boden der einzelnen Regionen ist von großer Vielfalt geprägt, doch das Klima hat trotz lokaler Unterschiede gemeinsame Einflussgrößen. Die Alpen schirmen gegen kalte Nordwinde ab, die Apenninen bilden vom Piemont im Norden bis Sizilien im Süden eine 1.500 Kilometer lange Wetterscheide. Das Mittelmeeröstlich und das Tyrrhenische Meer westlich des Stiefels sowie die zahlreichen Flüsse und Seen wirken sich bestimmend aus. Die besten Regionen haben Temperaturen zwischen 12 und 16 °C, ausreichende Schnee- und Regenfälle im Winter und warme bis heiße Sommer mit Sonnenschein bis spät in den Herbst. Die Weingärten sind von Seehöhe bis zu 1.000 Meter hoch angelegt. Die 20 Weinbauregionen stimmen mit den politischen Regionsgrenzen überein.

Die Anbaugebiete:

Abruzzen

Weinanbaugebiet Abruzzen

Die italienische Region (ital. Abruzzi) mit der Hauptstadt L’Aquila liegt östlich von Rom mit einer rund 130 Kilometer langen Adria-Küste. Sie ist in die Provinzen Chieti, L’Aquila, Teramo und Pescara gegliedert. Weinbau wurde hier von den Etruskern schon im 7. Jahrhundert v. Chr. eingeführt. Der griechische Historiker Polybios (210-120 v. Chr.) erwähnt in seiner Geschichte des Römischen Reiches im Teil über den karthagischen Feldherrn Hannibal (247-183 v. Chr.), dass sich die Weine von hier besonders zur Stärkung der Soldaten eigneten. Lobend äußern sich auch die römischen Autoren Plinius der Ältere (23-79) und Andrea Bacci (1524-1600). Die Region wird von den Apenninen beherrscht, die hier mit dem Corno Grande (2.912 m) und dem Monte Amaro (2.795 m) ihre höchsten Gipfel erreichen. Rund zwei Drittel sind gebirgig und ein Drittel hügelig. Weinbau wird zum Teil auch in hohen Lagen bis 600 Meter Seehöhe zu Füßen des Bergmassivs betrieben. Das mediterrane Klima ist von warmen und trockenen Sommern mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht sowie kühlen und feuchten Wintern geprägt. Die Weinberge umfassen rund 33.000 Hektar Rebfläche auf Kalk-, Lehm-, Sand- und Kiesböden.

Die wichtigsten Rotweinsorten sind Barbera, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Ciliegiolo, Merlot, Montepulciano, Pinot Nero (Pinot Noir) und Sangiovese. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Bombino Bianco, Chardonnay, Cococciola, Falanghina, Malvasia Bianca di Candia, Montonico Bianco, Moscato (Muscat Blanc), Passerina, Pecorino, Riesling, Sauvignon (Sauvignon Blanc), Traminer, Trebbiano d’Abruzzo, Trebbiano Toscano und Verdicchio (Verdicchio Bianco).

Regionen

Abruzzo (DOC)

Cerasuolo d’Abruzzo (DOC)

ontroguerra(DOC)

Colli Aprutini (IGT)

Colli del Sangro (IGT)

Colline Frentane (IGT)

CollinePescaresi (IGT)

Colline Teatine (IGT)

del Vastese oder Histonium(IGT)

Montepulciano d’Abruzzo (DOC)

Montepulciano d’Abruzzo Colline Teramane (DOCG)

Ortona (DOC)

Terre Aquilane oder Terre de l’Aquila (IGT)

Terre di Chieti(IGT)

Terre Tollesi oder Tullum (DOCG)

Trebbiano d’Abruzzo (DOC)

Villamagna (DOC)

Aostatal

Weinanbaugebiet Aostatal

Die weitaus kleinste italienische Region liegt an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz. Das Gebiet ist hufeisenförmig von den Walliser und Cottischen Alpen umschlossen. Weinbau wurde schon lange vor der Zeitenwende von der Urbevölkerung der Salassi betrieben. Im Jahre 25 v. Chr. gründeten die Römer die Festung „Augusta Prätoria“ (heutige Hauptstadt Aosta) und kontrollierten von hier aus die Alpenpässe über den Kleinen und Großen St. Bernhard. Sie brachten auch ihre Weinkultur mit. Nach den Römern kamen die Benediktiner und Zisterzienser und trieben in mühevoller Arbeit die Terrassen in die felsigen Hänge. Mitte des 20. Jahrhunderts sollten die höchstgelegenen Weinberge aufgegeben werden, was durch Initiative des Abbé Alexandre Bougeat (1916-1972) verhindert wurde. Vom 9. Jahrhundert an geriet das Aostatal immer wieder unter französischen Einfluss als Teil der zwei ehemaligen Königreiche Burgund und Savoyen. Aus dieser Zeit stammt die heute noch bestehende Zweisprachigkeit, die auch auf den Flaschen-Etiketten der Weine aufscheint.

Aostatal - Dora Baltea Valle d’Aosta

Die Rebflächen betrugen gegen Ende des 19. Jahrhunderts noch 3.000 Hektar, die sich bis heute auf 500 Hektar, also ein Sechstel verringerten. Die Weingärten ziehen sich 90 Kilometer entlang dem Dora-Baltea-Flusstal bis zur Grenze von Piemont. Sie liegen in bis zu 1.200 Meter Seehöhe und zählen damit zu den höchstgelegenen Weinbergen der Welt. Mit dem benachbarten italienischen Schweizer Wallis wird eine geographische Insel mit vielen alten, autochthonen Rebsorten gebildet (siehe dazu eine Aufstellung unter Alte Gewächse). Als Besonderheit sind 99% der Produktion DOC-Qualität.

Unter dem Namen Valle d’Aosta (frz. Vallée d’Aoste) gibt es einen einzigen, die gesamte Region umfassenden DOC-Bereich mit rund 40 Gemeinden und über 4.000 Winzern. In dieser sind zahlreiche Weintypen aus über 20 Rebsorten zugelassen.

Die Weintypen Bianco / Blanc, Rosso / Rouge und Rosato / Rosé dürfen in beliebiger Mischung aus den zugelassenen Sorten gekeltert werden. Die reinsortigen Weine müssen zumindest 85% der betreffenden Sorte enthalten, der Rest von 15% können andere zugelassene Sorten sein. Die Weißweine sind Chardonnay, Moscato Bianco oder Muscat Petit Grain (Muscat Blanc), Moscato Bianco Passito oder Muscat Petit Grain Flétri, Müller-Thurgau, Petite Arvine (Arvine), Pinot Bianco oder Pinot Blanc, Pinot Grigio oder Pinot Gris, Traminer Aromatico oder Gewürztraminer und Traminer Aromatico Passito. Die Rotweine sind Fumin, Gamaret, Gamay, Mayolet, Merlot, Nebbiolo, Petit Rouge, Pinot Nero oder Pinot Noir, Prëmetta (Primetta) und Syrah.

Einige Weine werden auch als alkoholstärkerer Superiore oder als Vendemmia tardiva bzw. Vendange tardive (Spätlese) produziert. Wenn die Weintrauben aus klassifizierten Weinbergen stammen, kann am Etikett Vigna gefolgt vom Lagennamen angegeben werden. In der Region gibt es keine als IGT bzw. IGP (die Landweine) klassifierten Weine bzw. Bereiche.

Region

Es gibt sechs DOC-Subzonen, dies sind Arnad-Montjovet, Blanc de Morgex et de La Salle, Donnas, Enfer d’Arvier, Nus und Torrette. Diese werden alleine (z. B. Valle d’Aosta Nus), zusätzlich mit der Rebsorte (z. B. Valle d’Aosta Nus Malvoisie/Pinot Grigio) oder auch Farbe (z. B. Valle d’Aosta Nus Rosso) am Etikett angeführt und repräsentieren dann eine Weintype gemäß DOC-Vorgabe

Apulien

Weinanbaugebiet Apulien

Die Region Apulien (ital. Puglia) mit der Hauptstadt Bari liegt tief im Süden Italiens an der Adriaküste. Die langgezogene Region besteht aus dem Sporn (das Gargano-Gebirge) und dem Absatz (die Halbinsel Salento) des Stiefels. Der Name geht auf die Apuli zurück; einen Stamm der Osker. Das Gebiet ist eines der ältesten Weinbaugebiete der Welt, denn schon vor 3.000 Jahren pflanzten hier die Phöniker und Griechen Rebstöcke. Die Römer schätzten besonders den Wein aus Tarentum (Hafenstadt Taranto) und der Dichter Horaz (65-8 v. Chr.) beschrieb das Gebiet als Ort des „ewigen Frühlings“. Der Stauferkaiser Friedrich II. (1194-1250) war ab dem Jahre 1198 König von Sizilien und hielt sich 28 Jahre in Italien auf. In der Nähe von Bari ließ er das Castel del Monte mit achteckigem Hauptgebäude errichten, um das sich acht ebenfalls achteckige Türme gruppieren.

Apulien - Castel del Monte

Im Gegensatz zu den anderen südlichen Regionen Italiens gibt es kaum Berge, sondern die Landschaft besteht aus Hochebenen und Flachland. Es herrscht ein trocken-heißes Klima mit geringen Niederschlägen vor, sodass zum Teil sogar eine künstliche Bewässerung erfolgen muss. Die Böden bestehen hauptsächlich aus Kalkstein, Lehm und Sandstein. Es gibt viele autochthone Rebsorten. Die Rotweinsorten umfassen rund 75% der Fläche, die wichtigsten sind Aglianico, Aleatico, Barbera, Bonifacienco (auch Carenisca oder Caricagiola = Parraleta), Bombino Nero, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Lambrusco Maestri, Malbech (Cot), Malvasia Nera di Lecce od. Malvasia Nera di Brindisi, Merlot, Montepulciano, Notardomenico, Ottavianello (Cinsaut), Pinot Nero (Pinot Noir), Primitivo (Tribidrag), Sangiovese, Susumaniello und Uva di Troia (Nero di Troia).

Die wichtigsten Weißweinsorten sind Bianco d’Alessano, Bombino Bianco, Chardonnay, Falanghina Beneventana, Falanghina Flegrea (Falanghina), Fiano, Francavidda, Greco di Tufo (Greco), Impigno, Malvasia Bianca di Candia, Malvasia Bianca od. Malvasia Toscana od. Malvasia Bianca Lunga, Minutolo, Moscato od. Moscato Bianco od. Moscato di Trani (Muscat Blanc), Pampanuto, Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Sauvignon (Sauvignon Blanc) und Verdeca.

Regionen

Die Weinberge umfassen 88.000 Hektar Rebfläche. In Apulien wird der meiste Wein Italiens produziert. Deshalb trägt die Region auch die Bezeichnung „Weinkeller Italiens bzw. Europas“. Gemeinsam mit Sizilien liegt es an der Spitze der italienischen Weinproduktions-Menge. Die besten Qualitäten wachsen, klimatisch begünstigt durch durch die Nähe des Adriatischen und Ionischen Meeres, auf der Halbinsel Salento. Die Qualitätsweine machen aber nur unter 10% der Menge aus. Ein großer Teil der Weine wird für die Destillation von Industriealkohol und für die Produktion von einfachen Massenweinen verwendet. Die IGT- (Landweine), DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) in Apulien sind:
Aleatico di Puglia (DOC)

Alezio (DOC)

Barletta (DOC)

Brindisi (DOC)

Cacc’e Mmitte di Lucera (DOC)

Castel del Monte (DOC)

Castel del Monte Bombino Nero (DOCG)

Castel del Monte Nero di Troia Riserva (DOCG)

Castel del Monte Rosso Riserva (DOCG)

Colline Joniche Tarantine (DOC)

Copertino (DOC)Daunia (IGT)

Galatina (DOC)

Gioia del Colle (DOC)

Gravina (DOC)

Leverano (DOC)

Lizzano (DOC)

Locorotondo (DOC)

Martina Franca oder Martina (DOC)

Matino (DOC)

Moscato di Trani (DOC)

Murgia (IGT)

Nardò (DOC)

Negroamaro di Terra d’Otranto (DOC)

Orta Nova (DOC)

Ostuni (DOC)

Primitivo di Manduria (DOC)

Primitivo di Manduria Dolce Naturale (DOCG)

Puglia (IGT)

Rosso di Cerignola (DOC)

Salice Salentino (DOC)

Salento (IGT)

San Severo (DOC)

Squinzano (DOC)

Tarantino (IGT)

Tavoliere delle Puglie oder Tavoliere (DOC)

Terra d’Otranto (DOC)

Valle d’Itria (IGT)

Basilikata

Weinanbaugebiet Basilikata

Die italienische Region mit der Hauptstadt Potenza liegt „an der Stiefelsohle“. Der Weinbau lässt sich bis zu den Phönikern zurückverfolgen. Die Römer nannten das Land Lucania und dieser Name ist neben Basilikata auch heute noch gebräuchlich. Der heutige Name leitet sich vom byzantinischen „basilikos“ ab, was im 9. und 10. Jahrhundert eine Bezeichnung für die hier herrschenden Provinzfürsten war. Das gebirgige Hochland besteht hauptsächlich aus Sedimentgestein mit Böden aus Lehm, Kalk und Sand und wird von zahlreichen Wasserläufen durchflossen. Die Basilikata wird von den drei Regionen Apulien, Kalabrien und Kampanien eingeschlossen. Zwei kurze Küstenabschnitte gibt es am Tyrrhenischen und Ionischen Meer.

Region

Die Weinberge umfassen rund 2.000 Hektar Rebfläche, die in viele tausende oft nicht einmal einen Hektar große Lagen zersplittert sind. Der größte Teil liegt im Osten bei Matera in Flusstälern und in der Küstenebene des Ionischen Meeres um Metaponto. Im 6. Jahrhundert v. Chr. pflanzten die Griechen hier angeblich den Vorfahren der heute dominierenden Rotweinsorte Aglianico (bzw. Aglianico del Vulture) an, weitere sind Aleatico, Bombino Nero, Cabernet Sauvignon, Ciliegiolo, Malvasia Nera di Basilicata, Merlot, Montepulciano, Primitivo (Tribidrag) und Sangiovese. Wichtige Weißweinsorten sind Asprinio (Greco), Bombino Bianco, Fiano, Greco Bianco, Malvasia Bianca di Basilicata, Moscato Bianco (Muscat Blanc) und Trebbiano. Die Mengen der DOC/DOCG-Zonen machen rund ein Drittel der Weinproduktion aus.
Aglianico del Vulture (DOC)

Aglianico del Vulture Superiore (DOCG)

Basilicata (IGT)

Grottino di Roccanova (DOC)

Matera (DOC)

Terre dell’Alta Val d’Agri (DOC)

Emilia-Romagna

Weinanbaugebiet Emilia-Romagna

Die Region mit der Hauptstadt Bologna liegt im Norden Italiens. Sie erstreckt sich von der Adria im Osten mit dem Bereich Romagna bis in den im Binnenland liegenden Bereich Emilia im Westen. Im Norden bildet der Po die Grenze zur Region Lombardei, im Süden bilden die Apenninen die knapp 300 Kilometer lange Grenze zu den Regionen Ligurien und Toskana. Der Westteil Emilia gliederte sich in die Herzogtümer Parma und Modena, die ein beständiger Zankapfel zwischen Habsburgern und Bourbonen waren. Der Name leitet sich von der Via Aemilia ab, die 187 v. Chr. von den Römern angelegt wurde, um die Städte Piacenza und Rimini zu verbinden. Der Ostteil Romagna gehörte einige Jahrhunderte lang zum Kirchenstaat. In der äußerst fruchtbaren Po-Ebene werden heute zahlreiche landwirtschaftliche Produkte erzeugt. Um Modena wird der berühmte Balsamicoessig nach jahrhundertealter Tradition produziert. Die beiden Provinzen Reggio Emilia und Parma sind das Zuhause des ebenso berühmten Käses Parmigiano Reggiano, des echten ursprungsgeschützten Parmesans.

Emilia-Romagna - Weinberge bei Parma

Die Weinberge umfassen 53.500 Hektar. Zwei Drittel liegen im großen Schwemmland, die besten Flächen befinden sich aber in den Hügellagen an der Südgrenze am Fuße der Apenninen. Wichtige Weißweinsorten sind Albana, Biancame, Biancolella, Garganega, Malvasia Bianca di Candia, Malvasia di Candia Aromatica, Moscato Bianco (Muscat Blanc), Montuni (Montù), Mostosa, Müller-Thurgau, Ortrugo, Pagadebit (Bombino Bianco), Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Rébola bzw. Grechetto Gentile (Pignoletto), Riesling Italico (Welschriesling), Sauvignon (Sauvignon Blanc), Trebbiano Modenese, Trebbiano Romagnolo und Trebbiano Toscano. Wichtige Rotweinsorten sind Ancellotta, Barbera, Bonarda (Croatina), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Ciliegiolo, Fogarina, Lambrusco a Foglia Frastagliata (Enantio), Lambrusco Barghi, Lambrusco di Sorbara, Lambrusco Grasparossa, Lambrusco Maestri, Lambrusco Marani, Lambrusco Montericco, Lambrusco Oliva, Lambrusco Peduncolo Rosso, Lambrusco Salamino, Lambrusco Viadanese, Longanesi, Malbo Gentile, Merlot, Montepulciano, Pinot Nero (Pinot Noir), Sangiovese, Uva d’Oro (Fortana) und Syrah.

Region

Der Bereich Emilia ist vor allem durch Frizzante und Spumante, die perlenden bzw. schäumenden Rot- und Rosé-Weine aus verschiedenen Lambrusco-Sorten bekannt, die großteils als süffige und jung zu trinkende Massenweineerzeugt werden. Die Qualität hat sich jedoch auf Grund strengerer DOC-Vorschriften bedeutend verbessert. In der Romagna prägen vor allem die Rotweine aus Sangiovese den Stil. Der erste als DOCG klassifizierte Weißwein Italiens war der Albana di Romagna. Die IGT- (Landweine), DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) in der Emilia-Romagna sind:

 Albana di Romagna (DOCG)

 Bosco Eliceo (DOC)

 Castelfranco Emilia (IGT)

 Colli Bolognesi (DOC)

 Colli Bolognesi Pignoletto - bis 2014 Colli Bolognesi Classico Pignoletto (DOCG)

 Colli di Faenza (DOC)

 Colli di Imola (DOC)

 Colli di Parma (DOC)

 Colli di Rimini (DOC)

 Colli di Scandiano e di Canossa (DOC)

 Colli Piacentini (DOC)

 Colli Romagna Centrale (DOC)

 Emilia oder dell’Emilia (IGT)

 Forlì (IGT)

 Fortana del Taro (IGT)

 Gutturnio (DOC)

 Lambrusco di Sorbara (DOC)

 Lambrusco Grasparossa di Castelvetro (DOC)

 Lambrusco Salamino di Santa Croce (DOC)

 Modena oder di Modena (DOC)

 Ortrugo dei Colli Piacentini oder Ortrugo-Colli Piacentini (DOC)

 Pignoletto (DOC)

 Ravenna (IGT)

 Reno (DOC)

 Reggiano (DOC)

 Romagna (DOC)

 Rubicone (IGT)

 Sillaro oder Bianco del Sillaro (IGT)

 Terre di Veleja (IGT)

 Val Tidone (IGT)

Friaul-Julisch-Venetien

Weinanbaugebiet Friaul-Julisch-Venetien

Die Region (auch kurz Friaul) mit der Hauptstadt Triest liegt im äußersten Nordosten Italiens. Sie grenzt nördlich an Österreich und östlich an Slowenien. Die regionsüberschreitende Landschaft Friaul bildet den Großteil der Region und umfasst deren Provinzen Pordenone und Udine, Teile von Görz (aber nicht Triest), sowie die Provinz Belluno und 11 Gemeinden der Provinz Venedig in Venetien. Das Gebiet war immer Grenzland mit wechselnder Herrschaft unter Rom, Byzanz, Venedig und Habsburger-Reich. 181 v. Chr. gründeten die Römer die Kolonie Aquilieia und brachten ihre Weinkultur mit. Sie fanden aber bereits einen von den Kelten begründeten Weinbau vor und entwickelten ihn weiter, wovon viele archäologische Funde bezeugen. Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) weitete dann die Herrschaft aus, auf ihn geht auch der Name Julisch (Giulia) zurück. Im Jahre 53 v. Chr. wurde von ihm die Stadt Forum Iulii gegründet (heutiges Cividale), aus dem dann Friuli entstanden ist.

Der griechische Autor Strabo (63 v. bis 28 n. Chr.) berichtet, dass die fruchtbare Ebene mit der Stadt Aquileia Weine in Hülle und Fülle erzeugte, sodass die benachbarten Völker (Karnier, Japyder, Pannonier und Illyrer) zum Einkauf kamen. Der römische Autor Plinius der Ältere (23-79) berichtet über den berühmten antiken Wein Pucinum, der sogar an den Hof von Kaiser Augustus (63. v. Chr. bis 14 n. Chr.) geliefert wurde. Das heute noch bestehende Aquileia nahe der adriatischen Küste war nach Rom die zweitwichtigste Stadt des Reiches, denn von hier aus wurden alle Handelswege nach Norden kontrolliert. Im 15. Jahrhundert wurde von der mit ihren Galeeren das gesamte Mittelmeer beherrschenden Republik Venedig der westliche Teil des großen Gebietes erobert, während der durch den Fluss Judrio getrennte östliche Teil um die heute slowenische Stadt Görz (Goricia) lange unter der Herrschaft des Habsburgerreiches stand. Diese Trennung hat sich im Weinbau bis heute ausgewirkt, es gibt einen eher von Rotweinsorten dominierten Westen und einen von Weißweinsorten geprägten Osten.

Die Weinberge umfassen rund 27.000 Hektar Rebfläche. Bis Mitte der 1960er-Jahre wurden noch zu rund 80% Rotweine hauptsächlich aus Merlot in einfacher Qualität produziert. Durch moderne Methoden wie gekühlte Gärunghat sich Friaul in nur einer Generation zum italienischen Weißweinzentrum entwickelt. Die körperreichen Weißweine gelten als die Besten Italiens. Tausende Hektar Rebflächen mit autochthonen Sorten wurden gerodet und mit internationalen Sorten bestockt. In der Rebenzüchtung liegt Friaul an der Spitze, über 50% der in Italien gepflanzten Jungreben stammt von Rebschulen der Region.

Region

Die wichtigsten Weißweinsorten sind Bianchetta Trevigiana, Chardonnay, Glera - früher Prosecco, Glera Lunga - früher Prosecco Lunga, Malvasia (Malvasia Istriana = Malvazija Istarska), Moscato Giallo (Muscat Blanc), Müller-Thurgau, Picolit, Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Ribolla Gialla, Riesling Renano (Riesling), Sauvignon (Sauvignon Blanc), Friulano oder Tai - früher Tocai Friulano (Sauvignonasse), Ribolla (Ribolla Gialla), Traminer Aromatico (Gewürztraminer), Verdiso, Verduzzo Friulano und Vitovska. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Carmenère, Franconia (Blaufränkisch), Malbech (Cot), Merlot, Pignolo, Pinot Nero (Pinot Noir), Refosco dal Peduncolo Rosso, Refosco Nostrano (Refosco di Faedis), Schioppettino und Tazzelenghe. Die IGT- (Landweine), sowie die knapp die Hälfte der Weinproduktion ausmachenden DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) in der Region Friaul-Julisch-Venetien sind:

 Alto Livenza - auch Venetien (IGT)

 Carso oder Carso-Kras, Carso Classico oder Carso-Kras Classico (DOC)

 Colli Orientali del Friuli oder Friuli Colli Orientali (DOC)

 Colli Orientali del Friuli Picolit (DOCG)

 Collio Goriziano oder Collio (/DOC)

 Delle Venezie - auch Trentino/Trentino-Südtirol und Venetien (DOC)

 Friuli Annia (DOC)

 Friuli Aquileia (DOC)

 Friuli Grave (DOC)

 Friuli Isonzo oder Isonzo del Friuli (DOC)

 Friuli Latisana (DOC)

 Friuli Venezia Giulia oder Friuli (DOC)

 Lison - auch Venetien (DOCG)

 Lison-Pramaggiore - auch Venetien (DOC)

 Prosecco - auch Venetien (DOC)

 Ramandolo (DOCG)

 Rosazzo (DOCG)

 Trevenezie, bis 2016 Delle Venezie - auch Trentino/Trentino-Südtirol und Venetien (IGT)

 Venezia Giulia (IGT)

Kalabrien

Weinanbaugebiet Kalabrien

Die Region (ital. Calabria) mit der Hauptstadt Catanzaro liegt tief im Süden Italiens und bildet die zerklüftete „Stiefelspitze“. Die Küste erstreckt sich über eine Länge von 780 Kilometer. Die nur drei bis acht Kilometer breite Straße von Messina trennt Kalabrien von der Insel Sizilien. Es handelt sich um eines der ältesten Weinbaugebiete Italiens. Schon 1.000 v. Chr. gründeten vom Vorposten Sizilien aus griechische Siedler hier und im benachbarten Kampanien Kolonien und nannten das Gebiet Oinotria. Sie führten auch viele ihrer Rebsorten ein, darunter mglw. die Vorfahren von Gaglioppo, Greco Bianco und Greco Nero. Nach der Legende wurde im DOC-Bereich Cirò der Wein der antiken Olympia-Sieger namens Krimisa erzeugt. Der Naturforscher Andrea Bacci (1524-1600) lobt in seinem Hauptwerk einen Wein aus Cirella; davon lebt Kalabrien noch heute.

Das vorwiegend mediterrane Klima ist von trockenen und heißen Sommern sowie im Landesinneren von rauen und kalten Wintern geprägt. Durch den positiven Einfluss der Gewässer (Meere) gibt es kaum Temperaturschwankungen. Weinbau spielt gegenüber dem Anbau von Zitrusfrüchten, Oliven und Gemüsesorten nur eine untergeordnete Rolle. Die Weinberge umfassen rund 9.500 Hektar Rebfläche. Die größten Bestände liegen im Norden an der Küste des Tyrrhenischen Meeres und im Süden an der Küste des Ionischen Meeres. Die traditionelle Busch-ErziehungsformAlbarello (Gobelet) ist weit verbreitet.

Die bezüglich des Klimas besser geeigneten Rotweinsorten belegen 90%. Die wichtigsten sind Aglianico, Alicante (Garnacha Tinta), Barbera, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Calabrese (Nero d’Avola), Castiglione, Gaglioppo, Greco Nero, Magliocco Canino, Malvasia Nera di Brindisi, Marsigliana Nera (Magliocco Dolce), Merlot, Montepulciano, Nerello Cappuccio, Nerello Mascalese, Nocera, Petit Verdot, Prunesta, Sangiovese und Syrah. Wichtige Weißweinsorten sind Ansonica (Inzolia), Chardonnay, Greco Bianco, Guardavalle, Guarnaccia (Coda di Volpe Bianca), Malvasia Bianca di Candia, Manzoni Bianco, Montonico Bianco, Moscato Bianco (Muscat Blanc), Pinot Bianco (Pinot Blanc), Riesling Italico (Welschriesling), Sauvignon (Sauvignon Blanc), Sémillon, Traminer Aromatico (Gewürztraminer), Trebbiano Toscano, Verdicchio Bianco und Zibibo (Muscat d’Alexandrie).

Region

Die IGT- (Landweine) und 40% der Produktion ausmachenden DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) sind:

 Arghillà (IGT)

 Bivongi (DOC)

 Calabria (IGT)

 Cirò (DOC)

 Costa Viola (IGT)

 Greco di Bianco (DOC)

 Lamezia (DOC)

 Lipuda (IGT)

 Locride (IGT)

 Melissa (DOC)

 Palizzi (IGT)

 Pellaro (IGT)

 Sant’Anna di Isola Capo Rizzuto (DOC)

 Savuto (DOC)

 Scavigna (DOC)

 Scilla (IGT)

 Terre di Cosenza (DOC)

 Valdamato (IGT), Val di Neto (IGT

Kampanien

Weinanbaugebiet Kampanien

Die Region (ital. Campania) mit der Hauptstadt Neapel liegt im Südwesten Italiens entlang der Tyrrhenischen Küste nahe dem „Stiefelspann“. Südlicher liegen nur mehr die Regionen Apulien, Kalabrien und Sizilien. Es handelt sich eines der ältesten Weinbaugebiete Italiens, der Weinbau geht hier bis auf die Etrusker zurück. Griechische Kolonisten gründeten hier und im benachbarten Kalabrien vermutlich schon 1.000 v. Chr. Kolonien und nannten das Gebiet Oinotria (Land der an Pfählen erzogenen Reben). Später perfektionierten die Römer hier den Weinbau und nannten das Gebiet „Campania Felix“ (glückliches Land), weil hier der Wein auf Grund des Schwemmland- und Vulkanbodens und der reichlichen Sonne bestens gedeiht.

Von den Hängen des Vesuvs, von Sorrent und den Inseln Capri und Ischia stammten die besten antiken Weine des Römischen Reiches. Das waren Caecuber, Falerner und Surrentiner, von denen die berühmten römischen Autoren Horaz, Plinius und Vergil schwärmten. Die 79 v. Chr. durch den Vesuv-Ausbruch komplett zerstörte Stadt Pompejientwickelte sich zum Weinhandels-Zentrum und war Hauptlieferant von Rom. Noch im 16. Jahrhundert galten die Weine aus dem Königreich Neapel als beste Italiens. Mit dem Sturz des „Königreiches beider Sizilien“ 1860 begann ein Niedergang, der nun langsam aufgeholt wurde.

Die Weinberge umfassen rund 25.600 Hektar Rebfläche. Der weitaus überwiegende Teil liegt auf dem Festland, kleine Flächen gibt es aber auch auf den Inseln Capri und Ischia. Das mediterrane Klima mit dem Einfluss des nahen Meeres, die sonnenüberfluteten Hänge, die schützenden Berge sowie die vulkanischen Böden bieten besonders in den Provinzen Avellino und Benevento eine ideale Basis für Weinbau. Die höheren Bereiche mit heißen trockenen Sommern und kalten Wintern sind besonders für Rotweinsorten geeignet. Auf Grund der Armut in dieser Region, sowie Verwüstungen durch Erdbeben in den 1960er-Jahren wird das nicht voll genutzt. Die Region gewinnt aber durch neue Qualitätsansprüche wieder an Bedeutung.

Region

Die Weine werden zum Großteil aus autochthonen Reben produziert; internationale Sorten spielen in den DOC-Bestimmungen eine nur untergeordnete Rolle. Besonders die Sorte Aglianico (mit vielen lokal unterschiedlichen Namen) liefert körperreiche und farbintensive Rotweine. Weitere Rotweinsorten sind Aglianicone, Barbera, Casavecchia, Guarnaccia (Tintore di Tramonti), Olivella (Sciascinoso), Per’e Palummo (Piedirosso), Primitivo (Tribidrag) und Sangiovese. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Asprinio (Greco), Biancazita (Ginestra), Biancolella, Caprettone, Coda di Volpe Bianca, Falanghina, Fenile, Fiano, Forastera, Greco Bianco, Malvasia Bianca di Candia, Moscato Bianco (Muscat Blanc), Ripolo, Trebbiano Toscano und Verdeca. Die IGT- (Landweine) und die nur rund 10% der Produktion ausmachenden DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) sind:

 Aglianico del Taburno (DOCG)

 Aversa (DOC)

 Benevento oder Beneventano (IGT)

 Campania (IGT)

 Campi Flegrei (DOC)

 Capri (DOC)

 Casavecchia di Pontelatone (DOC)

 Castel San Lorenzo (DOC)

 Catalanesca del Monte Somma (IGT)

 Cilento (DOC)

 Colli di Salerno (IGT)

 Costa d’Amalfi (DOC)

 Dugenta (IGT)

 Epomeo (IGT)

 Falanghina del Sannio (DOC)

 Falerno del Massico (DOC)

 Fiano di Avellino (DOCG)

 Galluccio (DOC)

 Greco di Tufo (DOCG)

 Irpinia (DOC)

 Ischia (DOC)

 Paestum (IGT)

 Penisola Sorrentina (DOC)

 Pompeiano (IGT)

 Roccamonfina (IGT)

 Sannio (DOC)

 Taurasi - DOCG

 Terre del Volturno (IGT)

 Vesuvio oder Lacryma Christi del Vesuvio (DOC)

Latium

Weinanbaugebiet Latium

Die Region (ital. Lazio) mit der Hauptstadt Rom liegt im Zentrum Italiens am „Knie“ des Stiefels. Sie erstreckt sich im Westen 320 Kilometer lang an der Küste des Tyrrhenischen Meeres. Alle anderen sechs zentralen Regionen grenzen an Latium an. Das sind von Norden beginnend Toskana, Umbrien, Marken (nur ein kurzes Stück), Abruzzen, Moliseund Kampanien. Schon in der Antike gab es hier einen umfangreichen Weinbau und eine ausgeprägte Weinkultur. Das Gebiet lieferte für die Hauptstadt des Römischen Reiches Speise und Trank. Von hier kamen in der Antike vollmundige, bernsteinfarbene, würzige Weißweine. Über viele Jahrhunderte lang lobten Roms Poeten die Weine Latiums, besonders den Vorgänger des Frascati. Am nahen päpstlichen Hof spielte im Mittelalter der Wein eine wichtige Rolle. Papst Paul III. (1468-1549) ächtete den französischen Wein und ließ seinen Weinkämmerer Sante Lancerio eine Übersicht über die damaligen italienischen Weine erstellen. Im Jahre 2021 wurden übrigens zwei Hektar Reben in den päpstlichen Gärten der Sommerresidenz Castel Gandolfo am Ufer des Albaner Sees gepflanzt. Der daraus gewonnene Wein dient ausschließlich eigenen Zwecken des Vatikans; zum Beispiel als Messwein.

Die Weinberge umfassen rund 20.500 Hektar Rebfläche. Das Klima ist an der Küste trocken und heiß und wird in das Landesinnere zunehmend kühler und feuchter. Außer in den Apenninen mit dem mit 2.216 Meter höchsten Gipfel Monte Terminillo werden fast überall Weinreben kultiviert. Zu 80% werden Weißweine produziert, die auf den oft vulkanhaltigen Böden besonders gut gedeihen. Bemerkenswert ist, dass innerhalb der Verwaltungs-Grenzen der Stadt Rom ebenfalls umfangreiche Rebflächen liegen. Über ein Drittel der Weinproduktion erfolgt durch Winzergenossenschaften. Die zahlreichen kleinen Winzer bewirtschaften im Durchschnitt nur ein halbes Hektar Rebfläche und liefern ihre Weintrauben an diese großen Kellereien.

Die wichtigsten Weißweinsorten sind Bellone (Cacchione, Uva di Spagna), Bombino Bianco (Bonvino), Chardonnay, Grechetto Bianco (Grechetto di Orvieto), Greco, Greco Bianco, Malvasia Bianca di Candia (Malvasia Rossa), Malvasia Bianca Lunga, Malvasia del Lazio (Malvasia Puntinata), Moscato Bianco (Muscat Blanc), Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Procanico (Spielart von Trebbiano Toscano), Rossetto, Sémillon, Trebbiano Toscano, Trebbiano Giallo und Trebbiano Verde (Verdicchio Bianco). In vielen Weißweinen werden Varietäten der Sortengruppen Malvasia und Trebbiano verwendet.

Ligurien

Weinanbaugebiet Ligurien

Die Region (ital. Liguria) liegt im Nordwesten Italiens und schmiegt sich nierenförmig an den Golf von Genua an. Die rund 350 Kilometer lange Küste der Riviera di Levante und Riviera di Ponente erstreckt sich von der französischen Grenze im Westen bis zum nördlichen Rand der Toskana. Das großteils schroffe und steinige Land ist schwer zu bewirtschaften. Die Hauptstadt Genua war schon in der Antike ein bedeutender Hafen und im Mittelalter nach Venedig der zweitwichtigste Umschlagsplatz für Wein. Schon der griechische Historiker Strabo (63 v. Chr.-28 n. Chr.) erwähnte lobend den ligurischen Wein. Der berühmte Naturforscher Andrea Bacci (1521-1590) schrieb, „dass die Weine Liguriens sogar Steine zum Blühen bringen könnten“.

Die Weinberge umfassen rund 1.650 Hektar Rebfläche. Die steilen mühsam in den Fels gehauenen terrassierten Weingärten liegen vor allem im Arroscia-Tal im Westen und im Miagra-Tal im Südosten. Es herrscht ein mediterranes, trockenes Klima vor, die mehr als 2.500 Meter hohen Ligurischen Alpen und Apenninen schützen vor kalten Winden, das Meer speichert die Sonnenwärme. Im Binnenland ist es aber eher als semikontinental zu bezeichnen. Der entlang der Küste vorkommende rötliche, kalkreiche Boden eignet sich sehr gut für Weißweinsorten. Es werden über hundert zumeist autochthone Rebsorten in oft winzigen Mengen kultiviert. Man ist bestrebt, diese zu reaktivieren und sie vor dem Aussterben zu bewahren.

Die internationalen Sorten spielen in den DOC-Bestimmungen kaum eine Rolle. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Albarola, Bianchetta Genovese, Bosco, Lumassina, Moscato Bianco (Muscat Blanc), Pigato, Rossese Bianco di San Biagio, Ruzzese, Scimiscià, Trebbiano Toscano und Vermentino. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Ciliegiolo, Granaccia/Alicante (Garnacha Tinta), Massaretta (Barsaglina), Ormeasco (Dolcetto), Pollera Nera, Rossese di Campochiesa, Rossese di Dolceacqua (Tibouren) und Sangiovese.

Region

Die wichtigsten Rotweinsorten sind Aleatico, Bombino Nero, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Canaiolo (Canaiolo Nero), Cesanese (Spielarten Cesanese di Affile und Cesanese Comune), Ciliegiolo, Grechetto (Grechetto Rosso), Merlot, Montepulciano (Violone), Nero Buono di Cori, Pinot Nero (Pinot Noir), Sangiovese und Syrah. Die IGT- (Landweine) sowie DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) in der Region Latium sind:

 Aleatico di Gradoli (DOC)

 Anagni (IGT)

 Aprilia (DOC)

 Atina (DOC)

 Bianco Capena (DOC)

 Cannelino di Frascati (DOCG)

 Castelli Romani (DOC)

 Cerveteri (DOC)

 Cesanese del Piglio oder Piglio (DOCG)

 Cesanese di Affile oder Affile (DOC)

 Cesanese di Olevano Romano oder Olevano Romano (DOC)

 Circeo (DOC)

 Civitella d’Agliano (IGT)

 Colli Albani (DOC)

 Colli Cimini (IGT)

 Colli della Sabina (DOC)

 Colli Etruschi Viterbesi oder Tuscia (DOC)

 Colli Lanuvini (DOC)

 Cori (DOC)

 Costa Etrusco Romana (IGT)

 Est! Est!! Est!!! di Montefiascone (DOC)

 Frascati (DOC)

 Frascati Superiore (DOCG)

 Frusinate oder del Frusinate (IGT)

 Genazzano (DOC)

 Lazio (IGT)

 Marino (DOC)

 Montecompatri-Colonna oder Montecompatri oder Colonna (DOC)

 Moscato di Terracina oder Terracina (DOC)

 Nettuno (DOC)

 Orvieto - auch Umbrien (DOC)

 Roma (DOC)

 Tarquinia (DOC)

 Velletri (DOC)

 Vignanello (DOC)

 Zagarolo (DOC)

Marken

Weinanbaugebiet Marken

Die Region mit der Hauptstadt Ancona liegt in der Mitte Italiens an der adriatischen Küste. Von Norden beginnend grenzen die Regionen Emilia-Romagna, Toskana, Umbrien, Latium und Abruzzen an. Schon die Kelten und später die Etrusker betrieben hier Weinbau. Im 3. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Römer das Gebiet. Der römische Weinautor Plinius der Ältere (23-79) erwähnte den antiken Wein Praetutium aus Ancona. Angeblich soll der Westgotenkönig Alarich (370-410) beim Zug gegen Rom seine Truppen mit dem Weißwein Verdicchio gestärkt haben. Der berühmte von hier stammende Arzt und Naturforscher Andrea Bacci (1524-1600) berichtet, dass der Feldherr Hannibal (247-183 v. Chr.) aus Karthago beim Zug gegen Rom die müden Pferde seines Heeres mit großer Menge Conero-Weines (Vorläufer des DOC Rosso Conero) wiederbelebt habe.

Aus Marken stammen die Vorfahren der drei berühmten Weinbaufamilien Catena Zapata (Argentinien), Gallo und Mondavi (Kalifornien), die auf den amerikanischen Kontinent auswanderten und in ihrer neuen Heimat Weinbauimperien begründeten. Die Weinberge umfassen 16.000 Hektar Rebfläche. Das Meer und das im Westen liegende Gebirge der toskanischen Apenninen schaffen ein kühles, gemäßigtes Klima mit warmen, trockenen Sommern. Die Weingärten liegen fast ausschließlich auf Hängen mit oft lehmhaltigem Boden. Zu je der Hälfte werden Rotweine und Weißweine produziert.

Region

Weißweinsorten sind Albanella (Trebbiano Toscano), Bianchello (Biancame), Chardonnay, Grechetto (Grechetto di Orvieto), Incrocio Bruni 54, Malvasia Bianca Lunga, Pecorino, Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Pinot Nero (Pinot Noir), Ribona (Maceratino), Riesling Italico (Welschriesling), Sauvignon (Sauvignon Blanc) und Verdicchio (Verdicchio Bianco). Rotweinsorten sind Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Ciliegiolo, Lacrima (Lacrima di Morro d’Alba), Merlot, Montepulciano, Sangiovese, Vernaccia di Pergola (Aleatico) und Vernaccia Nera oder Vernaccia di Serrapetrona (Garnacha Tinta). Die IGT- (Landweine), sowie DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) in der Region Marken sind:

 Bianchello del Metauro (DOC)

 Colli Maceratesi (DOC)

 Castelli di Jesi Verdicchio Riserva (DOCG)

 Colli Pesaresi (DOC)

 Conero (DOCG)

 Esino (DOC)

 Falerio dei Colli Ascolani oder Falerio (DOC)

 I Terreni di Sanseverino (DOC)

 Lacrima di Morro d’Alba oder Lacrima di Morro (DOC)

 Marche (IGT)

 Offida (DOCG)

 Pergola (DOC)

 Rosso Conero (DOC)

 Rosso Piceno oder Piceno (DOC)

 San Ginesio (DOC)

 Serrapetrona (DOC)

 Terre di Offida (DOC)

 Verdicchio dei Castelli di Jesi (DOC)

 Verdicchio di Matelica - seit 2020 nur mehr Matelica (DOC)

 Verdicchio di Matelica Riserva (DOCG) - seit 2020 nur mehr Matelica (DOC)

 Vernaccia di Serrapetrona (DOCG)

Molise

Weinanbaugebiet Molise

Die italienische Region mit der Hauptstadt Campobasso liegt in der Mitte des Stiefels an der Adria. Bis in die 1960er-Jahre waren die Rebflächen der im Norden angrenzenden Region Abruzzen zugeteilt. Molise ist in die beiden Provinzen Campobasso und Isernia gegliedert. Der Name soll auf eine adelige Familie im Mittelalter zurückgehen. In den Hügeln des Sannio-Gebirges wird in bis zu 600 Meter Seehöhe Weinbau betrieben. Die großteils kleinen Rebflächen zu 90% weniger als einem halben Hektar sind stark zersplittert. Die Weinberge umfassen rund 5.400 Hektar Rebfläche. Es herrscht gemäßigtes Klima vor.

Die wichtigsten Rotweinsorten sind Aglianico, Cabernet Sauvignon, Merlot, Montepulciano, Pinot Nero (Pinot Noir), Sangiovese und Tintilia del Molise. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Chardonnay, Bombino Bianco, Falanghina, Fiano. Greco Bianco, Malvasia (?), Moscato Bianco = Muscat Blanc, Pinot Bianco = Pinot Blanc, Pinot Grigio = Pinot Gris, Riesling Renano (Riesling), Sauvignon = Sauvignon Blanc, Trebbiano d’Abruzzo und Trebbiano Toscano. Die Produktion wird zum überwiegenden Teil von Winzergenossenschaften bestritten. Bekannte Produzenten sind Cipressi und Di Majo Norante.

Piemont

Weinanbaugebiet Piemont

Die Region Piemont (ital. Piemonte) mit der Hauptstadt Turin liegt im äußersten Nordwesten Italiens. Mit über 25.000 km² Landfläche ist sie nach Sizilien die zweitgrößte. Die Anfänge des Weinbaus gehen auf das keltische Volk der Tauriner (die der Hauptstadt den Namen gaben) und auf die Ligurer zurück. Die Römer kannten zwar bereits Piemonteser Weine (unter anderem aus Gattinara), aber der Universalgelehrte und auch als Weinautor tätige Plinius der Ältere (23-79) erwähnt keinen einzigen in seiner Liste der besten antiken Weine. Erst im Mittelalter wurden, die in erster Linie von den Klöstern produzierten Weine, von hier bekannt, als Minnesänger die ausgezeichnete Qualität rühmten. Der westliche Teil wurde im 11. Jahrhundert zur Mark Turin und diese kam durch Heirat unter die Herrschaft Savoyens. Piemont und damit auch der Weinbau standen viele Jahrhunderte unter französischem Einfluss. Mitte des 13. Jahrhundert wurde erstmals die Bezeichnung „Piemont“ verwendet, was sich vom französischen Pié de monte (am Fuße der Berge) ableitet. Die Piemonteser Rebflächen befinden sich größtenteils am Fuße der Alpen und Apenninen beiderseits des breiten oberen Po-Tales. Erst im Jahre 1815 wurde Piemont dem Königreich Sardinien angegliedert und kam schließlich mit diesem gemeinsam 1861 zum Vereinigten Königreich Italien.

Die Weinberge umfassen 44.000 Hektar Rebfläche. Ein großer Teil liegt in hügeligem Gebiet in sonnereichen Hanglagen. Die wichtigsten Weinbaugebiete bzw. Gemeindebereiche sind Asti, Carema, Canavese, Caluso, die Vercelli- und Novara-Berge und die qualitativ als beste Lagen geltenden Hügel von Monferrato und Langhe bei Alba. Es gibt weit über hundert zugelassene Rebsorten (im 19. Jahrhundert waren es sogar noch knapp 400), viele davon sind autochthon. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Arneis, Chardonnay, Erbaluce, Cortese, Favorita (Vermentino), Moscato od. Moscato Bianco (Muscat Blanc), Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris) und Sauvignon (Sauvignon Blanc).

Die wichtigsten piemontesischen Rotweinsorten sind Albarossa, Avanà, Avarengo, Barbera mit rund der Hälfte der Gesamtfläche, Bécuet (Persan), Bonarda Piemontese, Brachetto (Brachetto del Piemonte), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chatus (Neret Pinerolese), Croatina, Doux d’Henry, Erbaluce, Freisa, Grignolino, Grisa Nera, Malvasia di Casorzo, Malvasia di Schierano, Merlot, Nebbiolo (Chiavennasca, Spanna), Neretta Cuneese, Neretto (Neretto di Bairo), Pelaverga (Cari), Pelaverga Piccolo, Pinot Nero (Pinot Noir), Ruchè, Syrah, Quagliano, Uva Rara(Bonarda Novarese) und Vespolina.

Region

Neben der Region Toskana liefert Piemont die meisten Spitzenweine Italiens und rittert mit dieser um den ersten Platz als Spitzenweingebiet. Über Dreiviertel der Produktion entfällt auf Rotweine. Vor allem die von bestimmten Produzenten gekelterten DOCG-Rotweine Barbaresco und Barolo aus der Nebbiolo-Traube begründeten den Ruhm. Auch bei diesen gab es noch französischen Einfluss, denn der „Geburtsvater“ dieser zwei Weine war der französische Önologe Louis Oudart. In der Neuzeit leisteten die drei berühmten Weinmacher Angelo Gaja, Bruno Giacosa und Giacomo Bologna auf seinem Weingut Braida bedeutende Entwicklungsarbeit. Piemont nimmt in mehrfacher Hinsicht eine führende Rolle ein. Hier erfolgt die mengenmäßig größte Schaumwein-Produktion. Die Region ist auch das Wermutland Italiens und der Welt, hier wurde dieser Wein „erfunden“. Es gibt keinen IGT-Bereich (Landweine); die DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) sind:

 Alba (DOC)

 Albugnano (DOC)

 Alta Langa (DOCG)

 Asti - auch Asti Spumante (DOCG)

 Barbaresco (DOCG)

 Barbera d’Alba (DOC)

 Barbera d’Asti (DOCG)

 Barbera del Monferrato (DOCG)

 Barbera del Monferrato Superiore (DOCG)

 Barolo (DOCG)

 Boca (DOC)

 Brachetto d’Acqui (DOCG)

 Bramaterra (DOC)

 Calosso (DOC)

 Canavese (DOC)

 Carema (DOC)

 Cisterna d’Asti (DOC)

 Collina Torinese (DOC)

 Colline Novaresi (DOC)

 Colline Saluzzesi (DOC)

 Colli Tortonesi (DOC)

 Cortese dell’Alto Monferrato (DOC)

 Coste della Sesia (DOC)

 Dogliani (DOCG)

 Dolcetto d’Acqui (DOC)

 Dolcetto d’Alba (DOC)

 Dolcetto d’Asti (DOC)

 Dolcetto di Diano d’Alba oder Diano d’Alba (DOCG)

 Dolcetto di Ovada (DOC)

 Dolcetto di Ovada Superiore oder Ovada (DOCG)

 Erbaluce di Caluso oder Caluso (DOCG)

 Fara (DOC)

 Freisa d’Asti (DOC)

 Freisa di Chieri (DOC)

 Gabiano (DOC)

 Gattinara (DOCG)

 Gavi oder Cortese di Gavi oder Gavi di Gavi (DOCG)

 Ghemme (DOCG)

 Grignolino d’Asti (DOC)

 Grignolino del Monferrato Casalese (DOC)

 Langhe (DOC)

 Loazzolo (DOC)

 Lessona (DOC)

 Malvasia di Casorzo d’Asti oder Malvasia di Casorzo oder Casorzo (DOC)

 Malvasia di Castelnuovo Don Bosco (DOC)

 Monferrato (DOC)

 Moscato d’Asti (DOCG)

 Nebbiolo d’Alba (DOC)

 Nizza (DOCG)

 Piemonte (DOC)

 Pinerolese (DOC)

 Roero (DOCG)

 Rubino di Cantavenna (DOC)

 Ruchè di Castagnole Monferrato (DOCG)

 Sizzano (DOC)

 Strevi (DOC)

 Terre Alfieri (DOCG)

 Valli Ossolane (DOC)

 Valsusa (DOC)

 Verduno Pelaverga (DOC)

Sardinien

Weinanbaugebiet Sardinien

Die Region (ital. Sardegna) mit der Hauptstadt Cagliari ist nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Geologisch gesehen ist sie der älteste Teil Italiens und war einmal mit dem Festland verbunden. Sie gliedert sich in die vier Provinzen Sassari im Nordwesten, Oristano im Westen, Cagliari im Süden und Nuoro im Osten. Vor mehr als 3.000 Jahren schleppten die Ur-Sarden riesige Steine zu ihren Lebensorten, bearbeiteten sie mit primitiven Werkzeugen und schichteten sie übereinander. Diese über die ganze Insel verstreuten „Nuraghi“ sind das sardische Wahrzeichen und gaben auch der autochthonen Rebsorte Nuragus den Namen. Schon im 9. Jahrhundert v. Chr. betrieben die Sarden Weinbau, wobei sie diese Kunst von den Phönikern erlernt hatten. Durch die wechselvolle Geschichte unter Einfluss vieler Völker wie Karthager, Römer, Vandalen, Byzantiner, Moslems, Pisaner und Genueser entwickelte sich hier ein vielfältiges Weinbauspektrum. Besonders die Spanier brachten ab dem 13. Jahrhundert viele Rebsorten mit und dies beeinflusste über Jahrhunderte die Eigenständigkeit der Weintypen. Vorwiegend von Rebsorten spanischen Ursprungs wurden früher großteils alkoholstarke, gespritete Dessertweine ähnlich dem Sherry oder Portwein produziert. Auch heute noch machen gespritete, süße Liquoroso-Weine einen beträchtlichen Anteil aus.

Bodentypen und Klima

Zu 85% besteht Sardinien aus Gebirgen und Hochflächen, Weinbau wird vor allem in der sanft hügeligen Campidano-Ebene zwischen Cagliari und Oristano und in der Alghero-Ebene betrieben. Die Rebflächen umfassen rund 26.700 Hektar. Umgeben vom Meer, herrscht hier ein sehr mildes, mediterranes Klima vor. Die südliche Lage im Mittelmeer sichert reichlichen Sonnenschein. Besonders an der Südküste gibt es auch Trockenheit, deshalb wird eine künstliche Bewässerung forciert. Die Temperaturen sind sehr unterschiedlich. Im kühleren Norden entstehen vor allem frische, fruchtige Weißweine; die warme Süd- und Westseite bietet gute Bedingungen für Rot-, Weiß- und Dessertweine. Die zulässigen Ertrags-Grenzen sind gegenüber anderen Regionen relativ hoch. Zwei Drittel sind  Rotweine und ein Drittel Weißweine. Die Produktion wird weitgehend von einigen großen Winzergenossenschaften(Cantina Sociale) beherrscht. Das größte Weinhandelshaus ist Sella & Mosca.

Rebsorten

Die wichtigsten Weißweinsorten sind Chardonnay, Malvasia di Sardegna (Malvasia di Lipari), Moscato Bianco (Muscat Blanc), Malvasia di Lipari, Nasco, Nuragus, Nuragus Arrubiu, Nuragus Moscadeddu, Sauvignon (Sauvignon Blanc), Semidano, Torbato, Trebbiano Romagnolo, Trebbiano Toscano und Vermentino. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Bovale Grande oder Bovale di Spagna oder Carignan (Mazuelo), Bovale Sardo oder Cagnulari (Graciano), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Cannonau (Garnacha Tinta), Carcajolo Nero (Parraleta), Carmenère, Girò, Merlot, Monica (Monica Nera), Niedda Mannu (Pascale) und Sangiovese. Die Reben werden besonders in den Ebenen in der traditionellen Buschform Albarello (Gobelet) erzogen.

Region

IGT-, DOC- und DOCG-Bereiche

Die IGT- (Landweine) sowie DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine):

 Alghero (DOC)

 Arborea (DOC)

 Barbagia (IGT)

 Cagliari oder Sardegna Cagliari (DOC)

 Campidano di Terralba oder Terralba (DOC)

 Cannonau di Sardegna (DOC)

 Carignano del Sulcis (DOC)

 Colli del Limbara (IGT)

 Girò di Cagliari (DOC)

 Isola dei Nuraghi (IGT)

 Malvasia di Bosa (DOC)

 Mandrolisai (DOC)

 Marmilla (IGT)

 Monica di Sardegna (DOC)

 Moscato di Sardegna (DOC)

 Moscato di Sorso-Sennori oder Moscato di Sorso oder Moscato di Sennori (DOC)

 Nasco di Cagliari (DOC)

 Nuragus di Cagliari oder Sardegna Nuragus di Cagliari (DOC)

 Nurra (IGT)

 Ogliastra (IGT)

 Parteolla (IGT)

 Planargia (IGT)

 Provincia di Nuoro (IGT)

 Romangia (IGT)

 Sardegna Semidano (DOC)

 Sibiola (IGT)

 Tharros (IGT)

 Trexenta (IGT)

 Valle del Tirso (IGT)

 Valli di Porto Pino (IGT)

 Vermentino di Gallura (DOCG)

 Vermentino di Sardegna (DOC)

 Vernaccia di Oristano (DOC)

Sizilien

Weinanbaugebiet Sizilien

Die Region mit der Hauptstadt Palermo ist mit 25.703 km² Landfläche die größte Italiens und auch die größte Insel im Mittelmeer. Dazu zählen auch die südwestlich liegende Insel Pantelleria und die nordöstlich gelegenen Liparischen Inseln. Die Griechen gründeten auf Sizilien ab dem 8. Jhdt. v. Chr. einige Kolonien und nannten sie nach der dreieckigen Form Trinacria. Später gaben sie ihr nach dem Siculi-Bergvolk den endgültigen Namen. Sie brachten ihre Weinbau-Techniken und Reben mit, unter anderem die antiken Sorten Eugenia und Murgentina. Diese wurden später nach Mittelitalien gebracht und angepflanzt. Die Murgentina gedieh als „Pompejanische Traube“ besonders gut auf dem vulkanischen Boden an den Vesuvhängen in Pompeji und in der alten etruskischen Stadt Clusium (Chiusi in der Toskana). Die Städte Syrakus und Taormina (am Ätna) entwickelten sich zu blühenden Weinhandelszentren. Dokumentarisch bezeugte Weinberge gibt es von der Siedlung Akragas (Agrigento) aus dem 5. Jhdt. v. Chr. Sizilien spielte in der Entwicklung des italienischen Weinbaus eine wichtige Rolle.

Im Zuge des zweiten Punischen Krieges wurde die Insel 212 v. Chr. nach jahrhundertelangen kriegerischen Auseinandersetzungen eine römische Provinz und vor allem als Kornkammer genutzt. Bei den von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnten antiken Weinen scheinen zwei aus Sizilien auf. Der erste ist ein Mamertinum aus Messina, der angeblich von Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) geschätzt wurde. Der zweite ist ein Haluntium aus Syrakus, dessen Nachfolger der Moscato di Siracusa sein könnte. Vom 7. bis zum 9. Jahrhundert geriet Sizilien unter osmanische Herrschaft. Diese duldeten zwar den Rebbau, es wurden aber vorwiegend Rosinen produziert. Die Osmanen brachten die Kunst des Brennens mit, die von den katholischen Orden übernommen wurde. Im Mittelalter war Korn das wichtigste landwirtschaftliche Produkt. Ab dem 14. Jahrhundert weiteten sich die Weingärten aus und sizilianische Weine wurden nach Oberitalien und Konstantinopel exportiert.

Qualitätsbereiche

IGT-, DOC- und DOCG-Bereiche

Die IGT- (Landweine) sowie DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine):

 Alghero (DOC)

 Arborea (DOC)

 Barbagia (IGT)

 Cagliari oder Sardegna Cagliari (DOC)

 Campidano di Terralba oder Terralba (DOC)

 Cannonau di Sardegna (DOC)

 Carignano del Sulcis (DOC)

 Colli del Limbara (IGT)

 Girò di Cagliari (DOC)

 Isola dei Nuraghi (IGT)

 Malvasia di Bosa (DOC)

 Mandrolisai (DOC)

 Marmilla (IGT)

 Monica di Sardegna (DOC)

 Moscato di Sardegna (DOC)

 Moscato di Sorso-Sennori oder Moscato di Sorso oder Moscato di Sennori (DOC)

 Nasco di Cagliari (DOC)

 Nuragus di Cagliari oder Sardegna Nuragus di Cagliari (DOC)

 Nurra (IGT)

 Ogliastra (IGT)

 Parteolla (IGT)

 Planargia (IGT)

 Provincia di Nuoro (IGT)

 Romangia (IGT)

 Sardegna Semidano (DOC)

 Sibiola (IGT)

 Tharros (IGT)

 Trexenta (IGT)

 Valle del Tirso (IGT)

 Valli di Porto Pino (IGT)

 Vermentino di Gallura (DOCG)

 Vermentino di Sardegna (DOC)

 Vernaccia di Oristano (DOC)

Trotz des heißen Klimas überwiegen flächenmäßig bei weitem die Weißweinsorten, die wichtigsten sind Ansonica (Inzolia), Carricante, Catarratto Bianco mit den Spielarten Catarratto Bianco Comune und Catarratto Bianco Lucido, Chardonnay, Fiano, Grecanico Bianco/Lucido (Garganega), Grillo, Malvasia di Lipari, Minella Bianca, Müller-Thurgau, Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Sauvignon (Sauvignon Blanc), Trebbiano Toscano, Viognier und Zibibbo od. Moscato di Alessandria (Muscat d’Alexandrie). Die wichtigsten Rotweinsorten sind Alicante (Garnacha Tinta), Cabernet Sauvignon, Calabrese (Nero d’Avola), Carignano (Mazuelo), Frappato, Merlot, Gaglioppo, Mondeuse (Mondeuse Noire), Nerello Cappuccio od. Nerello Mantellato, Nerello Mascalese, Nocera, Pignatello (Perricone), Pinot Nero (Pinot Noir), Sangiovese od. Corinto Nero und Syrah.

Eine führende Stelle nimmt die Produktion von Tafeltrauben ein. Bereits in der Antike waren Süßweine eine Spezilität der Insel, daran hat sich bis heute nichts geändert. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfand hier der Engländer John Woodhouse den Dessertwein Marsala, durch den die Insel als Weinlieferant hauptsächlich bekannt wurde. Der weitaus überwiegende Teil der Weinproduktion wird für die Destillation oder für Massenweine einfacher Prägung verwendet.

Produzenten

Zu den bekanntesten Produzenten auf der Insel zählen Abazzia Santa Anastasia, Adragna, Ajello, Alagna, Alcesti, Benanti, Calatrasi, Ceuso, COS, Cusumano, Marco de Bartoli, Cusumano, Donnafugata, Duca di Salaparuta, Fatascià, Feuda Principi di Butera, Firriato, Florio, Geraci, Judeka, Marchiopolo, Morgante, Maurigi, Salvatore Murana, Nanfro, Occhipinti, Palari, Pellegrino, Planeta, Principi di Spadafora, Rapitalà, Settesoli, Tasca d’Almeritaund Valle Dell’Acate.

Toskana

Weinanbaugebiet Toskana

Die Region mit der Hauptstadt Florenz liegt im Zentrum Italiens an der ligurischen Küste; auch die drittgrößte italienische Insel Elba zählt dazu. Sie grenzt im Norden an Ligurien und Emilia-Romagna, im Osten an Marken und Umbrien und im Süden an Latium. Neben dem Piemont ist die Toskana das wohl berühmteste italienische Weinbaugebiet und auch landschaftlich eines der schönsten Gebiete des Landes. Schon lange vor den Römern bauten hier die Etrusker Wein an, somit zählt es zu der ältesten Weinbaugebieten Europas. In der Antike bildete das Gebiet das nach dem Urvolk benannte Land Etruria. Auf römisch bedeutet dies Tuscia, woraus dann Toscana entstand. Ab dem dritten Jahrhundert vor Christi wurden die Etrusker von den Römern aufgesaugt. Die Römer verliehen kleine Ländereien an altgediente Legionäre für ihre Verdienste um das Vaterland.

Nach dem Verfall des römischen Imperiums gegen Ende des 5. Jahrhunderts wurde die Toskana von Goten, Byzantinern, Langobarden und Franken beherrscht. Unter Kaiser Karl dem Großen (742-814) wurde die Via Francigena (Frankenstraße) erbaut, die Nord- und Süditalien verband und in der Toskana durch Lucca, San Gimignano, Siena und Radicofani führte. Ab dem 11. Jahrhundert entstanden die lange verfeindeten Stadtstaaten Florenz und Siena, sowie weiter nördlich Genua und Venedig. Zu dieser Zeit begann durch den Bedarf der rasch wachsenden Städte die Blüte der toskanischen Weinkultur. Im Mittelalter wurde der „Wein von Florenz“ weithin bekannt und bis England und Russland an die Herrscherhöfe verkauft.

Untrennbar verbunden mit der toskanischen Geschichte ist die Familie der Medici, die in höchstem Maße Kunst, Wissenschaft und Weinbau förderte. Ab Anfang des 16. Jahrhunderts wurde unter ihrer Herrschaft die Toskana geeint und 1569 von Papst Pius V. (1504-1572) zum Großherzogtum erhoben. Großherzog Cosimo III. (1642-1723) führte Anfang des 17. Jahrhunderts 150 Rebsorten ein, unter anderem Cabernet Sauvignon (Uva Francesca). Nach Aussterben der Medici trat Franz Stephan von Lothringen das Erbe an. Im Jahre 1860 wurde die Toskana durch Volksabstimmung mit dem Königreich Sardinien vereinigt, mit dem es dann 1861 im neuen Königreich Italien aufging. Unter Cosimo III. wurden im Jahre 1716 auch die Grenzen für die Bereiche Carmignano, Chianti, Pomino und Val d’Arno di Sopra festgelegt, diese zählen somit zu den ersten amtlichen Herkunfts-Bezeichnungen Europas. Im 19. Jahrhundert definierte Baron Bettino Ricasoli (1809-1880) die strengen Regeln für die Herstellung des Chiantis. Damit begann der rasante Aufstieg der Region zu einer Weinmacht nicht nur in Italien.

Die rund 23.000 km² große Region ist im Norden und Osten von den Apenninen mit dem 2.216 m hohen Monte Terminillo begrenzt. Die Weinberge erstrecken sich von den Bergen bis zur Tyrrhenischen Küste, sie umfassen rund 60.500 Hektar Rebfläche. Zu zwei Dritteln liegen sie an sonnigen Berghängen zwischen 100 und 500 Meter Seehöhe. Die Weinlandschaft wechselt sich mit Olivenhainen und umfangreichen Wäldern ab. Insgesamt 14 Weinstraßen führen durch die Region. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Alicante (Alicante Henri Bouschet), Barsaglina, Brunello (Sangiovese-Klon), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Canaiolo Nero, Ciliegiolo, Colorino (Abrusco), Malvasia Nera (Malvasia Nera di Brindisi), Merlot, Pinot Nero (Pinot Noir), Prugnolo Gentile (Sangiovese-Klon), Pugnitello, Sangiovese (Morellino), Syrah und Vermentino Nero.

Die wichtigsten Weißweinsorten sind Albarola, Ansonica (Inzolia), Canaiolo Bianco (Drupeggio), Chardonnay, Greco, Grechetto di Orvieto (Grechetto, Grechetto Bianco, Pulcinculo), Incrocio Bruni 54, Malvasia Bianca di Candia, Malvasia Bianca Lunga, Malvazija Istarska (Malvasia Bianca, Malvasia del Chianti, Malvasia Istriana), Moscato oder Moscato Bianco (Muscat Blanc), Müller-Thurgau, Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Procanico(Spielart Trebbiano Toscano), Riesling, Riesling Italico (Welschriesling), Roussanne, Sauvignon (Sauvignon Blanc), Sémillon, Traminer, Trebbiano Toscano, Verdello, Vermentino, Vernaccia di San Gimignano und Viognier.

Region

Heute gilt die Toskana als das Zentrum des italienischen Qualitätsweins. Der Anteil der DOC- und DOCG-Weine beträgt rund 45 Prozent. Hier ist auch das Phänomen der als Super-Toskaner bezeichneten Weine entstanden, die oft die engen DOC-Grenzen in Frage stellen und manche davon sogar DOCG-Weine übertreffen. Dies waren zum Beispiel Galestro, Ornellaia und Sassicaia. Die Toskana ist auch die Heimat des berühmten Heiligen Weines Vin Santo. Ab den 1990er-Jahren entwickelte sich die Maremma, eine Landschaft im südwestlichen Teil der Region, zu einem neuen rasch wachsenden Hoffnungs-Gebiet. Viele bekannte italienische Weingüter investieren hier in neue Rebflächen wie zum Beispiel Antinori, Castello Banfi, Castello di Querceto, Frescobaldi und Ricasoli. Die IGT- (Landweine), DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) in der Toskana sind:

 Alta Valle della Greve (IGT)

 Ansonica Costa dell’Argentario (DOC)

 Barco Reale di Carmignano (DOC)

 Bianco dell’Empolese (DOC)

 Bianco di Pitigliano (DOC)

 Bolgheri (DOC)

 Bolgheri Sassicaia (DOC)

 Brunello di Montalcino (DOCG)

 Candia dei Colli Apuani (DOC)

 Capalbio (DOC)

 Carmignano (DOCG)

 Chianti (DOCG)

 Chianti-Classico (DOCG)

 Colli della Toscana Centrale (IGT)

 Colli dell’Etruria Centrale (DOC)

 Colli di Luni (DOC)

 Colline Lucchesi (DOC)

 Cortona (DOC)

 Costa Toscana (IGT)

 Elba (DOC)

 Elba Aleatico Passito oder Aleatico Passito dell’Elba (DOCG)

 Grance Senesi (DOC)

 Maremma Toscana (DOC)

 Montecarlo (DOC)

 Montecastelli (DOC)

 Montecucco (DOC)

 Montecucco Sangiovese (DOCG)

 Monteregio di Massa Marittima (DOC)

 Montescudaio (DOC)

 Morellino di Scansano (DOCG)

 Moscadello di Montalcino (DOC)

 Orcia (DOC)

 Parrina (DOC)

 Pomino (DOC)

 Rosso di Montalcino (DOC)

 Rosso di Montepulciano (DOC)

 San Gimignano (DOC)

 Sant’Antimo (DOC)

 San Torpè (DOC)

 Sovana (DOC)

 Suvereto (DOCG)

 Terratico di Bibbona (DOC)

 Terre di Casole (DOC)

 Terre di Pisa (DOC)

 Toscana oder Toscano (IGT)

 Val d’Arbia (DOC)

 Valdarno di Sopra oder Val d’Arno di Sopra (DOC)

 Valdichiana Toscana (DOC)

 Val di Cornia (DOC)

 Val di Cornia Rosso oder Rosso della Val di Cornia (DOCG)

 Val di Magra (IGT)

 Valdinievole (DOC)

 Vernaccia di San Gimignano (DOCG)

 Vino Nobile di Montepulciano (DOCG)

 Vin Santo del Chianti (DOC)

 Vin Santo del Chianti Classico (DOC)

 Vin Santo di Carmignano (DOC)

 Vin Santo di Montepulciano (DOC)

Trentino-Südtirol

Weinanbaugebiet Trentino-Südtirol

Doppelregion in Italien mit insgesamt 15.500 Hektar Rebfläche. Seit dem Jahre 1972 ist Trentino-Südtirol in die zwei autonomen Provinzen Trento (dt. Trient) und Bozen (ital. Bolzano) geteilt. Weinbautechnisch werden sie aber wie eigene Regionen betrachtet - sie sind auch recht unterschiedlich. Die überwiegend italienischsprachige Provinz Trento mit der gleichnamigen Hauptstadt (auch Hauptstadt der gesamten Region) ist der südliche Teil und entspricht dem Bereich Trentino mit rund 10.000 Hektar. Die überwiegend deutschsprachige Provinz Bozen (Bolzano) mit der gleichnamigen Hauptstadt ist der nördliche Teil und entspricht dem Bereich Südtirol (ital. Alto Adige = Hoch Etsch) mit rund 5.500 Hektar.

Sie haben eine völlig unterschiedliche Geschichte. Der nördliche Teil gehörte über 600 Jahre lang zu Österreich(Habsburger-Reich bzw. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn) und wurde nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) im Jahre 1919 Italien zugesprochen. Die Grenze zwischen den beiden Teilen bildet die Salurner Klause, das ist die Engtalstrecke der Etsch (Adige) bei Salurn (Salerno) südlich von Bozen (Bolzano). Heute haben die Bereiche sowohl von den Rebsorten als auch von den Weinen viele Ähnlichkeiten.

Region

Die Region besitzt den höchsten italienischen DOC-Standard, denn rund 80% der Produktion entfällt auf DOC-Weine. In beiden Teilen werden traditionellerweise die Reben sehr häufig noch auf Pergolen (Holzgerüsten) gezogen.

Umbrien

Weinanbaugebiet Umbrien

Die italienische Region mit der Hauptstadt Perugia liegt im Herzen Italiens und ist eine der wenigen, die nicht an ein Meer angrenzen. Weinbau gab es in Umbrien auf beiden Seiten des Flusses Tiber schon vor den Römern zur Zeit der Etrusker und der namensgebenden Umbrier. Archäologische Funde und über 3.000 Jahre alte, mühsam in die Vulkanfelsen getriebene Weinkeller sind dafür historische Zeugen. Nach dem Untergang des Römischen Reiches kam es dann über Jahrhunderte zu einem kompletten Stillstand im Weinbau. Erst ab den 1950er-Jahren erfolgte ein Neubeginn. Sowohl von der Landschaft als auch von den klimatischen und bodenmäßigen Verhältnissen ist das Gebiet der östlich angrenzenden Region Toskana sehr ähnlich und für Weinbau bestens geeignet. Die kalten Monate sind relativ regenreich, die Sommer sind sonnig und durch Wind gekühlt.

Die Weinberge umfassen 12.500 Hektar Rebfläche auf zumeist kalkreichem Lehm- und Sandboden. In den DOC-Bestimmungen sind vor allem einheimische, aber auch internationale Sorten enthalten. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Chardonnay, Drupeggio, Grechetto Bianco (Grechetto di Orvieto), Malvasia Toscana/Malvasia del Chianti = Malvasia Bianca Lunga, Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Riesling, Riesling Italico (Welschriesling), Sauvignon (Sauvignon Blanc), Trebbiano Spoletino, Trebbiano Toscano (hier auch Procanico), Verdello, Verdicchio Bianco und Vermentino. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Canaiolo Nero, Ciliegiolo, Gamay, Merlot, Montepulciano, Pinot Nero (Pinot Noir), Sagrantino, Sangioveseund Vernaccia Nera (Garnacha Tinta).

Region

Die 6 IGT-Bereiche (bzw. IGP - die Landweine) sind Allerona, Bettona, Cannara, Narni, Spello und Umbria. Der berühmte schon seit Jahrhunderten produzierte Orvieto macht rund zwei Drittel der DOC-Produktions-Menge aus. Die IGT- (Landweine) sowie DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) sind:

 Allerona (IGT)

 Amelia (DOC)

 Assisi (DOC)

 Bettona (IGT)

 Cannara (IGT)

 Colli Altotiberini (DOC)

 Colli del Trasimeno (DOC)

 Colli Martani (DOC)

 Colli Perugini (DOC)

 Lago di Corbara (DOC)

 Montefalco (DOC)

 Montefalco Sagrantino (DOCG)

 Narni (IGT)

 Orvieto - auch Latium (DOC)

 Rosso Orvietano oder Orvietano Rosso (DOC)

 Spello (IGT)

 Spoleto (DOC)

 Todi (DOC)

 Torgiano (DOC)

 Torgiano Rosso Riserva (DOCG)

 Umbria (IGT)

Venetien

Weinanbaugebiet Venetien

Die Region (ital. Veneto) liegt im Nordosten Italiens und ist in die Provinzen Belluno, Padua, Rovigo, Treviso, Venedig (Metropolitanstadt), Verona und Vicenza gegliedert. Sie grenzt an die vier Regionen Friaul-Julisch-Venetien im Osten, Trentino-Südtirol und Lombardei im Westen, sowie Emilia-Romagna im Süden. Der Nordzipfel grenzt an Österreich. Die Landschaft bzw. das Klima ist auch von der 150 Kilometer langen Adriaküste geprägt. Die üppige Weinlandschaft wurde schon von den Etruskern bewirtschaftet. Später kamen die Römer und schätzten den von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnten antiken Wein Raeticum, angeblich ein Vorläufer der heutigen Recioto-Weine. Im 15. Jahrhundert beherrschten die Galeeren der Republik Venedig („Serenissima“ = die „Erlauchte“) das Mittelmeer. Zu dieser Zeit erlebte der Weinbau eine Blütezeit.

Die Weinberge umfassen 94.600 Hektar Rebfläche auf steinigen, kalkhaltigen und mit rotbrauner Erde bedeckten Böden. Venetien ist damit die drittgrößte italienische Weinbauregion. Sie liegen in den Ebenen an der Adriaküste, am Po und in den Bergen am Gardasee. Die Ausläufer der Alpen im Norden schützen vor rauem Wetter. Im hügeligen Hinterland mit kühlerem Klima werden hauptsächlich Weißweine und an der wärmeren Küste hauptsächlich Rotweine produziert. Die bekanntesten venetischen Weine sind die beiden Rotweine Bardolino und Valpolicella aus dem Bereich um den Gardasse, sowie die schäumenden Versionen des Prosecco. Rund 60% der Produktion entfällt auf DOC/DOCG-Weine. Rund zwei Drittel stammen aus der Gegend um die Stadt Verona, die als das Weinzentrum Italiens gilt. Hier findet jährlich die Weinmesse Vinitaly statt.

In den Bestimmungen der zahlreichen DOC- und DOCG-Bereiche bzw. Weine sind sehr viele autochthone Sorten zugelassen. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Barbera, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Carmenère, Cavrara, Corbina, Corvina/Cruina (Corvina Veronese), Corvinone, Enantio, Groppello di Mocasina oder Groppello di Santo Stefano, Groppello Gentile, Incrocio Manzoni 2.15, Manzoni Bianco, Manzoni Moscato, Marzemino, Merlot, Molinara, Pinot Nero (Pinot Noir), Raboso Piave oder Friularo, Raboso Veronese, Recantina, Refosco dal Peduncolo Rosso, Rondinella, Rosetta (Rossignola), Sangiovese, Schiava Grossa, Schiava Gentile, Schiava Grigia, Tai Rosso (Garnacha Tinta) und Turchetta.

Region

Die wichtigsten Weißweinsorten sind Bianchetta (Bianchetta Trevigiana), Chardonnay, Cortese oder Bianca Fernanda, Durella, Friulano/Tai/Tuchì bzw. Sauvignonasse (früher Tocai Friulano), Garganega, Glera oder Serprina (früher Prosecco Tondo), Glera Lunga (früher Prosecco Lunga), Malvasia Istriana (Malvazija Istarska), Manzoni Bianco, Manzoni Rosa, Marzemina Bianca, Moscato oder Moscato Bianco (Muscat Blanc), Moscato Giallo (Goldmuskateller), Moscato Fior d’Arancio (Muscat Fleur d’Oranger), Müller-Thurgau, Nosiola, Perera, Pinello (Pinella), Pinot Bianco (Pinot Blanc), Pinot Grigio (Pinot Gris), Raboso Piave, Raboso Veronese, Riesling Italico (Welschriesling), Riesling Renano (Riesling), Sauvignon (Sauvignon Blanc), Trebbiano di Soave oder Boschera (Verdicchio Bianco), Trebbiano Toscano, Verdiso, Verduzzo Friulano, Verduzzo Trevigiano und Vespaiola. Die IGT- (Landweine), DOC- und DOCG-Bereiche (Qualitätsweine) sind:

 Alto Livenza - auch Friaul-Julisch-Venetien (IGT)

 Amarone della Valpolicella (DOCG)

 Arcole (DOC)

 Asolo Prosecco - bis 2014 war auch Colli Asolani Prosecco zulässig (DOCG)

 Bagnoli di Sopra oder Bagnoli (DOC)

 Bagnoli Friularo (DOCG)

 Bardolino DOC)

 Bardolino Superiore und Bardolino Classico Superiore (DOCG)

 Bianco di Custoza oder Custoza (DOC)

 Breganze (DOC)

 Colli Berici (DOC)

 Colli di Conegliano (DOCG)

 Colli Euganei (DOC)

 Colli Euganei Fior d’Arancio oder Fior d’Arancio Colli Euganei (DOCG)

 Colli Trevigiani (IGT)

 Conegliano-Valdobbiadene Prosecco (DOCG)

 Conselvano (IGT)

 Corti Benedettine del Padovano (DOC)

 Delle Venezie - auch Friaul-Julisch-Venetien und Trentino (DOC)

 Gambellara (DOC)

 Garda - auch Lombardei (DOC)

 Lessini Durello oder Durello Lessini (DOC)

 Lison - auch Friaul-Julisch-Venetien (DOCG)

 Lison-Pramaggiore - auch Friaul-Julisch-Venetien (DOC)

 Lugana - auch Lombardei (DOC)

 Marca Trevigiana (IGT)

 Merlara (DOC)

 Montello e Colli Asolani (DOC)

 Montello Rosso oder Montello (DOCG)

 Monti Lessini (DOC)

 Piave oder Vini del Piave (DOC)

 Piave Malanotte oder Malanotte del Piave (DOCG)

 Prosecco - auch Friaul-Julisch-Venetien (DOC)

 Recioto della Valpolicella (DOCG)

 Recioto di Gambellara (DOCG)

 Recioto di Soave (DOCG)

 Riviera del Brenta (DOC)

 San Martino della Battaglia - auch Lombardei (DOC)

 Soave (DOC)

 Soave Superiore und Soave Classico Superiore (DOCG)

 Trevenezie - auch Friaul-Julisch-Venetien und Trentino (IGT)

 Valdadige oder Etschtaler - auch Trentino-Südtirol (DOC)

 Valdadige Terradeiforti oder Terradeiforti - auch Trentino-Südtirol (DOC)

 Vallagarina - auch Trentino/Trentino-Südtirol (IGT)

 Valpolicella (DOC)

 Valpolicella Ripasso (DOC)

 Veneto (IGT)

 Veneto Orientale (IGT)

 Venezia (DOC)

 Verona oder Provincia di Verona oder Veronese (IGT)

 Vicenza (DOC)

 Vigneti della Serenissima oder Serenissima (DOC)

 Vigneti delle Dolomiti oder Weinberg Dolomiten - auch Südtirol/Trentino-Südtirol (IGT)

Südafrika

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